Wie wird sich die Produktivität bei Rückkehr vom Homeoffice ins Büro verändern?

Studie Ifo Institut zur Produktivität bei Rückkehr vom Homeoffice ins Büro

Die Frage nach der Produktivität bei Rückkehr vom Homeoffice ins Büro stellte das ifo-Institut 9.000 Unternehmen im August 2023. Immerhin 60,1 % der Unternehmen gehen davon aus, dass die Produktivität ihrer Mitarbeitenden gleich bleibt, wenn diese vollständig ins Büro zurückkehren. Nur 8,3 % glauben, dass die Produktivität der Mitarbeitenden bei vollständiger Rückkehr sinken wird. Dem stehen immerhin knapp ein Drittel der befragten Unternehmen gegenüber, die eine Produktivitätssteigerung sehen.

Produktivitätsveränderungen im Detail

Unternehmen, die mit Produktivitätsverlusten bei einer vollständigen Rückkehr ins Büro rechnen, erwarten in etwa 5 bis 10 % Einbußen (knapp die Hälfte) oder sogar 10 bis 20 % Verlust (ein Drittel). Als Hauptgründe für diese Annahmen werden eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung im Homeoffice (68,9 %), weniger Ablenkungen (64,5 %) und eine gesteigerte Jobzufriedenheit (64 %) genannt. Ebenso spielt die verbesserte Work-Life-Balance eine Rolle (59,5 %).

Auf der anderen Seite sehen rund 39 % der Unternehmen, die eine steigende Produktivität bei voller Büronutzung erwarten, einen Zuwachs von 10 bis 20 %, etwas weniger Unternehmen erwarten etwa 5 bis 10 %. Die Gründe hier: effizientere Abstimmung und Kommunikation (87 %), vermehrter Wissensaustausch (77 %) und weniger Ablenkungen (53,1 %). Darüber hinaus denken 51,8 %, dass Teams im Büro einfacher zu managen sind.

Branchenspezifische Unterschiede

In den meisten Branchen spiegeln sich diese Erwartungen wider. Doch es gibt Ausnahmen, wie beispielsweise die Textilindustrie, in der 54,3 % der Befragten eine höhere Produktivität im Büro erwarten. Ähnliche Tendenzen sind auch in der Druckindustrie (48,4 %) und bei Autoherstellern (43,2 %) zu beobachten.

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„Die mehrheitlich positiven Erfahrungen mit der Produktivität sind ein wichtiger Grund, warum sich das Homeoffice in vielen deutschen Unternehmen etabliert hat“, sagt dazu ifo-Forscher Mathias Dolls. Es bleibt aber spannend, wie sich die Arbeitskultur in Deutschland weiter entwickeln wird, da hybrides Arbeiten zu einem wichtigen Bestandteil der modernen Arbeitswelt geworden ist. Die Flexibilität, die es den Arbeitnehmern bietet, könnte sich positiv auf die künftige Arbeitszufriedenheit und die Leistungsfähigkeit auswirken.