Wie schätzen wir Kenntnisse von Ausbildungsplatzinteressenten besser ein? Beispiel Sprachkenntnisse

Azubi-Interview - Einschätzen vorhandener Kenntnisse

Recruiting Impuls | Uns hat ein Studienergebnis zu denken gege­ben, nach dem die Selbsteinschätzung von jungen Leuten in Bezug auf ihr Verhalten von der Einschätzung von Ausbildern erheblich abweicht. In der Praxis stellen viele Ausbildungs­betriebe solche Diskrepanzen nicht nur im Verhalten, sondern auch bei Wissensthemen wie z.B. Fremdsprachenkenntnissen fest.

Ausbildungsbetriebe schließen oft von der Schulnote, einem Auslandsaufenthalt, Angaben im Lebenslauf oder Selbst­einstufungen auf Bewerbungsformularen auf vorhandene Englisch­kenntnisse. Und stellen dann in der Ausbildung nicht selten fest, dass die Kenntnisse geringer oder anders gelagert sind als erwartet.

Daher machen sich einige Betriebe im Vorstellungsgespräch gerne selbst ein Bild. Besonders beliebt: kurz mal ins Engli­sche wechseln und eine Frage in Englisch beantworten zu lassen. Dies gibt zwar einen ersten Eindruck, sagt aber nichts über Art und Umfang der Kenntnisse oder das (Un-)Wohlsein beim Einsatz der Sprache aus.

Daher unser Interview-Tipp

Wenn in eurer Branche oder eurem Unternehmen Englisch wichtig ist und ihr im Vorstellungsgespräch Englischkenntnisse testen wollt, definiert zunächst, welche Kenntnisse besonders relevant sind: Sprechen, schreiben, verstehen, übersetzen? In welchen Situationen: am Telefon, Face-to-Face, spontan oder ohne Zeitdruck? usw. Und dann geht ihr im Interview am besten nach der 3-Schritte-Formel vor:

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  1. Bittet euer Gegenüber eine Einschätzung auf einer Skala von 1 bis x vornehmen, z.B. wie sie ihre Englisch­kenntnisse z.B. in Bezug auf Sprechen einschätzen oder wie gerne sie Englisch sprechen? Dabei gebt konkret vor, was 1 und x aussagen.
  2. Lasst euch dann konkrete Beispiele geben, in welchen Situationen und mit wem die Bewerber*innen wie intensiv Englisch gesprochen haben bzw. man sich gut/unwohl gefühlt hat, Englisch zu sprechen.
  3. Simuliert abschließend eine konkrete (Arbeits-) Situation, die den Bewerber*innen möglichst bekannt ist und in der sie schon mal Englisch sprechen mussten, z.B. ein Kunden-Anruf oder die Begrüßung eines Gastes im Praktikum, eine Informationseinholung oder Problemklärung bei einem Auslandsaufenthalt.

Vergleichbares könnt ihr je nach Bedarf z.B. zum Überset­zen oder Schreiben machen. So erhaltet ihr einen deutlich differenzierteren Eindruck von der Selbsteinschätzung der Kandidaten, ihren tatsächlichen Erfahrungen und ihrem Können. Und dann könnt ihr diese Erkenntnisse mit euren Erwar­tun­gen abgleichen.

Alternativ/ergänzend: Setzt allgemeine Sprachtests oder Azubi-Einstellungstests mit einem Englisch-Teil ein. Übrigens: die 3-Schritte-Formel ist auch gut geeignet, um z.B. IT-Kennt­nisse oder anderes ggf. vorausgesetztes Fachwissen zu beleuchten.


Make a Difference - Azubi Recruiting Tipps

Mehr Azubi-Recruiting Tipps findest du im Reader “Make a Difference”

Mit diesen 12 Tipps machst du einen echten Unterschied und sammelst Pluspunkte bei Ausbildungsinteressierten.

* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.

Ruth Böck
Ruth Böck
Hallo, ich bin einer der Köpfe von upo - Bausteine für Rekrutierungserfolg. Als #RecruitingStarkMacher unterstützen wir Recruiter, mit einem echt starken Recruiting einen erlebbaren Unterschied zu machen. Und so mehr Rekrutierungserfolg zu erzielen. Außerdem bin ich Initiatorin und Mitmacherin dieses Fachportals Rekrutierungserfolg.de. Wenn dir meine Beiträge gefallen, dann trage dich hier gerne für unser upo Magazin mit Tipps & Hinweisen für #RecruitingStarkMacher ein.