Anlässlich der global anhaltenden Coronapandemie wollte das Marktforschungsinstitut Mediatest im Auftrag des Rekrutierungsspezialisten YoungCapital wissen, wie sich die Arbeitsmotivation bei den 18- bis 30-jährigen Arbeitnehmer:innen verändert. Das Ergebnis zeigt, dass Corona massiven Einfluss auf die Arbeitsmotivation hat, dabei jedoch auch Homeoffice und der Umstand einer Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung tragende Rollen spielen:
- Mehr als die Hälfte (58%) der 18- bis 30-Jährigen gibt an, dass ihre Arbeitsmotivation sich stark durch Corona verändert hat.
- Bei jungen Arbeitnehmer:innen in Teilzeitbeschäftigung geben 68% an, dass sich die Arbeitsmotivation durch Corona verschlechtert hat, dahingegen sind es bei Arbeitnehmer:innen in Vollzeitbeschäftigung 57%.
- Überraschend: Von jungen Arbeitnehmer:innen im Homeoffice gaben 64% an, durch Corona eine Verschlechterung der Arbeitsmotivation zu verspüren, wohingegen junge Arbeitnehmer:innen am Arbeitsplatz nur zu 51% weniger motiviert sind
- Gender-Gap: Junge Männer gaben weniger Verlust der Arbeitsmotivation durch Corona an als junge Frauen (7,1 von 10 Punkten im Vergleich zu 6,7 von 10 Punkten)
Die Corona-Pandemie beeinflusst alle Lebenslagen und somit auch die Arbeitswelt auf allen erdenklichen Ebenen. Veränderungen der Arbeitsweisen und -strukturen, Unsicherheiten in vielen Branchen und die bundesweite Einführung einer Homeoffice-Pflicht in allen Berufszweigen, bei denen das möglich ist, haben nicht nur auf den Arbeitsalltag der Menschen eingewirkt, sondern auch auf ihre Arbeitsmotivation. Insbesondere für viele junge Arbeitnehmer:innen und Berufseinsteiger:innen birgt dies ganz besondere Herausforderungen, da sie zwar gut mit der beschleunigten Digitalisierung und der Zunahme bspw. von digitalen Meetings umgehen können, auf der anderen Seite aber auch andere Vorstellungen vom Start in ihr Berufsleben und einer Verwirklichung im Job vor der Pandemie hatten.
Der europaweite Rekrutierungsspezialist YoungCapital – mit einer Datenbank von über 700.000 jungen Arbeitnehmern alleine in Deutschland – wollte es im Rahmen einer Online-Umfrage genauer wissen und hat das Marktforschungsinstitut Mediatest mit einer aktuellen Umfrage zur Veränderung der Arbeitsmotivation durch Corona beauftragt. Dabei kamen deutliche Ergebnisse heraus: Mehr als die Hälfte (58%) der 18- bis 30-jährigen Arbeitnehmer:innen verspürt einen Einfluss durch Corona auf die eigene Arbeitsmotivation.
Teilzeitbeschäftigung und Homeoffice verstärken den negativen Einfluss von Corona auf die Motivation
Es fällt insbesondere auf, dass unter den 18- bis 30-Jährigen in Teilzeitbeschäftigung mehr als zwei Drittel (68%) einen negativen Einfluss durch Corona auf ihre Arbeitsmotivation verspüren, wohingegen der Anteil bei einer Vollzeitbeschäftigung mit etwas mehr als der Hälfte (57%) geringer ausfällt. Dieser Aspekt hat laut der Umfrage auch mit dem Inhalt der Arbeit zu tun: Junge Menschen mit einer Festanstellung geben eher an, genügend Arbeit zu haben als solche mit einem Teilzeitjob (62% gegenüber 54%). Und auch Homeoffice hat grundlegenden Einfluss auf die allgemeine Arbeitsmotivation junger Menschen: Die Arbeit von zuhause führt zu weniger sozialen Kontakten (67% stimmen zu), spart andererseits aber Zeit bspw. für Arbeitswege (73% stimmen zu). Für fast die Hälfte der Befragten (44%) führt Homeoffice zu mehr privatem Stress und sogar körperlichen Beschwerden. Demgegenüber gibt mehr als die Hälfte (54%) eine Verbesserung der Work-Life-Balance an. Insbesondere junge Arbeitnehmer:innen sehen aber auch viele Risiken beim Homeoffice – so gehen 49% davon aus, dass sie im Homeoffice weniger von den Vorgesetzten wahrgenommen werden und in der Folge befürchten 43% weniger Chancen auf entsprechende Beförderungen.
Gender-Gap durch Corona: Junge Arbeitnehmerinnen verspüren mehr negativen Einfluss
Für eine Angleichung der Arbeitsverhältnisse und Gehaltsstrukturen ist die Coronapandemie ein negativer Faktor: Junge Frauen geben einen höheren Verlust an Arbeitsmotivation an als junge Männer (6,7 von 10 Punkten zu 7,1 von 10 Punkten). Dies hängt im Wesentlichen mit drei Faktoren zusammen: Genügend Weiterbildungsmöglichkeiten (48% junge Männer gegenüber 41% junge Frauen), herausfordernde Arbeit (52% junge Männer gegenüber 46% junge Frauen) sowie angemessenes Gehalt (52% junge Männer gegenüber 46% junge Frauen).