Wechsellust steigt: Arbeitnehmer denken vermehrt über Jobwechsel nach

Stepstone Studie Wechsellust steigt

Die Bereitschaft der Arbeitnehmer in Deutschland, den Job zu wechseln, nimmt zu. Laut der Studie “Puls Check Arbeitsmarkt 2023” der Stepstone Group denken 64 Prozent der Befragten mindestens einmal im Monat über berufliche Veränderungen nach – im Vergleich zu 53 Prozent im Jahr 2021. Gleichzeitig schätzen 44 Prozent ihre Jobchancen optimistischer ein als in den Vorjahren. 2020 lag dieser Wert noch bei 17 Prozent.

Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann von der Stepstone Group betont, dass die steigende “Arbeiterlosigkeit” den Jobsuchenden in die Hände spielt. Die verstärkte Wechsellust führt so auch zu vermehrten Jobwechseln. Beschäftigte im Personalwesen sind aufgrund des flächendeckenden Arbeitskräftemangels besonders zuversichtlich (61 Prozent), gefolgt von Juristen (58 Prozent), Ärzten (55 Prozent) und Pflegepersonal (54 Prozent). Eine Analyse von Stepstone.de zeigt, dass in den Bereichen Soziales (+208 Prozent), Gesundheitswesen (+177 Prozent) und HR (+56 Prozent) mehr Stellen ausgeschrieben werden als vor der Pandemie im Januar 2020.

Der demografische Wandel verstärkt diesen Trend. Immer mehr Menschen gehen in Rente während immer weniger in den Arbeitsmarkt eintreten. Für Unternehmen ergeben sich daraus Herausforderungen, insbesondere eine genaue Passung zwischen Mitarbeitenden und Arbeitsplatz herzustellen. Das hätte Vorteile sowohl für Unternehmen als auch Mitarbeitende.

Aber Stress und Überbelastung am Arbeitsplatz sind aktuell deutlich spürbar. 58 Prozent klagen über Mehrbelastung durch Personalmangel, 53 Prozent fehlt die Motivation. Besonders in der Pflege ist der Druck hoch: 70 Prozent beklagen Stress und erhöhte Belastung.

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Automatisierung könnte Entlastung bringen, so Zimmermann. Technische Unterstützung bei repetitiven, administrativen Aufgaben entlastet Mitarbeitende. Gerade in Pflegeberufen wäre dies eine Erleichterung, da so mehr Zeit für die Pflege von Menschen bleibt.