Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) hat eine Studie zur Lebens- und Arbeitswelt der jungen Generation in der Zeitarbeitsbranche veröffentlicht. Die Untersuchung mit dem Titel "Die BAP-Studie – Junge Deutsche" wurde in Kooperation mit dem Jugendforscher Simon Schnetzer durchgeführt und gibt Hinweise darauf, was junge Nachwuchstalente in Deutschland motiviert, sich bei einem Arbeitgeber zu bewerben und in einem Unternehmen zu bleiben.
"Mit der Studie wollen wir die Unternehmen unserer Branche dabei unterstützen, junge Nachwuchskräfte besser zu verstehen und ihnen gleichzeitig Wissen an die Hand geben, wie sie Young Professionals finden, für Leistung motivieren und an ihr Unternehmen binden können. Durch Digitalisierung und technischen Fortschritt erfährt das Personalwesen einen starken Wandel und im vielzitierten ‘War for talent’ wird es wichtiger denn je, die Arbeitgebermarke zu stärken und die Aufmerksamkeit der Kandidaten zu gewinnen", sagt BAP-Geschäftsführerin Julia Große-Wilde. Simon Schnetzer ergänzt: "An der jungen Generation führt kein Weg vorbei. Wie man in der Studie sieht, haben sich die Kanäle und Formen der Ansprache junger Zielgruppen sehr stark verändert. Klasse, dass die Branche der Personaldienstleister mit der BAP Studie 2017 ein Zeichen dafür setzt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse der Generation Y und Z ernst zu nehmen und neue Wege im Recruiting zu gehen".
Spaß bei der Arbeit ist die Nummer 1 als Motivation für Leistung
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Die stärkste Leistungsmotivation junger Menschen in der Zeitarbeitsbranche sind nicht etwa Ansehen oder Karriere, sondern Spaß und Team-Gefühl. Das Gehalt kommt als Motivator nach der Anerkennung erst an fünfter Stelle. "Interessant ist, dass im Vergleich zur Gesamtstudie ‘Junge Deutsche 2017’, die Simon Schnetzer bundesweit über alle Branchen hinweg durchgeführt hat, zwar auch der Spaß an der Arbeit am wichtigsten ist, doch an zweiter Stelle folgt direkt Geld als Ansporn für Leistung. Für junge Talente in unserer Branche sind Leidenschaft und Wir-Gefühl entscheidend. Eine attraktive Gruppenidentität, beispielsweise durch gemeinsame Werte und eine Corporate Identity, sind also wichtig, um die Arbeitgeberattraktivität bei Bewerbern zu steigern", erklärt Gesa Kok, Leiterin der Abteilung Presse, Marketing / Öffentlichkeitsarbeit des BAP.
Ohne WhatsApp geht gar nichts in Sachen Kommunikation – auch Xing ist wichtig
Der wichtigste Kommunikationskanal für junge Talente der Zeitarbeitsbranche ist WhatsApp (96 Prozent). Kein anderer Kanal ist so beliebt und wird gleichermaßen privat wie auch beruflich genutzt. Auch die Karriere-Plattform Xing wird mit 42 Prozent als Kommunikationsplattform in der Zeitarbeitsbranche häufig verwendet. In der Gesamtstudie gaben nur 7 Prozent der befragten Altersgruppe Xing als wichtigen Kommunikationskanal an.
Bei der Jobsuche setzen junge Talente auf die Empfehlungen von Freunden
Mitarbeiterempfehlungen sind längst ein gängiges Recruiting-Instrument für viele Unternehmen, aber sie gewinnen zunehmend an Bedeutung und sind eine wertvolle Ergänzung bei der Stellenbesetzung. Fast jede dritte Neueinstellung auf dem Arbeitsmarkt kommt laut aktueller Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung über persönliche Kontakte zustande. Auch in der Zeitarbeitsbranche setzen bei der Jobsuche 60 Prozent der jungen Menschen auf die Jobempfehlungen von Freunden und Bekannten. Gut 71 Prozent der Befragten nutzen Online-Kanäle wie Job-Portale und 53 Prozent Social Media zur Stellensuche.
An der BAP-Studie "Junge Deutsche" 2017 haben insgesamt 553 junge Menschen der Zeitarbeitsbranche aus allen deutschen Bundesländern im Alter zwischen 18 und 39 Jahren teilgenommen. Diese Altersspanne erlaubt es, die Lebens- und Arbeitswelten der jungen Generation in den zentralen Lebensphasen für die Zeitarbeitsbranche zu beleuchten. Die Studie ist ein Kooperationsprojekt mit der Gesamtstudie "Junge Deutsche 2017" unter der Leitung des Jugendforschers Simon Schnetzer. Sie ist Teil der BAP-Kampagne "Recruiting Tomorrow" und im Rahmen des Verbandsbereichs Personalvermittlung entstanden.
Über das Projekt "Junge Deutsche":
Der Jugendforscher Simon Schnetzer hat das Projekt 2010 ins Leben gerufen und führte es von 2012 bis 2015 in Kooperation mit der Servicestelle Jugendbeteiligung durch. Das Projekt "Junge Deutsche" wurde 2013 mit dem Online-Partizipationspreis geehrt und erhielt finanzielle Unterstützung von dem EU-Programm Jugend in Aktion, der Landesregierung NRW und 50 Privatpersonen über Crowdfunding. Heute zählt "Junge Deutsche" zu den größten und innovativsten europäischen Jugendstudien und erscheint 2017 bereits zum dritten Mal. Ab 2018 werden extra Erhebungen auch für Österreich und die Schweiz geplant. Die Methodik der BAP-Studie "Junge Deutsche" bediente sich der klassischen Methode der empirischen Sozialforschung: Mit einem Online-Fragebogen wurde ein Stimmungsbild ermittelt und analysiert. Die Daten der Studienteilnehmer wurden online mit dem Online-Befragungstool Surveymonkey erfasst. Die Daten wurden bereinigt, aber nicht verändert.