Unternehmen wollen wieder einstellen

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Nach einem schwachen zweiten Jahresviertel erholt sich der Arbeitsmarkt im dritten Quartal wieder: Neun Prozent der Unternehmen in Deutschland wollen ihre Personaldecke ab Juli verstärken. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im zweiten Quartal. Der Netto-Beschäftigungsausblick für Deutschland erreicht damit +5 Prozentpunkte. Treiber sind vor allem große Unternehmen sowie der Dienstleistungssektor. Dies sind Ergebnisse des Manpower Arbeitsmarktbarometer für das dritte Quartal 2016, für das 1.001 Unternehmen in Deutschland bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.

Die Studienergebnisse kompakt als Video und Infografik finden Sie unter diesem Link: https://ots.de/67LvM.

Mit Ausnahme des Bergbaus und des öffentlichen Sektors ist der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick in allen anderen untersuchten Branchen für das dritte Quartal positiv. Das heißt, dass unabhängig von den für die Jahreszeit typischen Schwankungen am Arbeitsmarkt mehr Unternehmen planen, zusätzliches Personal einzustellen als abzubauen. "Der Bedarf an Fachkräften steigt und die Unternehmen sind bereit und in der Lage diese qualifizierten Arbeitnehmer einzustellen. So sichern sie sich wieder mehr Talente für die Zukunft, wenn sich die Geschäftssituation weiter verbessert", sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland.

Je größer die Unternehmen, desto stärker das Wachstum

Nach Unternehmensgröße betrachtet zeigt das Manpower Arbeitsmarktbarometer einen eindeutigen Trend: Je größer die Unternehmen, umso mehr Einstellungen sind geplant. So wollen unter den größten Unternehmen ab 250 Mitarbeiter 28 Prozent mehr Personal einstellen – mehr als dreimal so viele wie im Durchschnitt (9 Prozent). "Großunternehmen und Dienstleister agieren bei der Personalplanung besonders weitsichtig. Engpässe bedeuten für sie schwerwiegende Wettbewerbsnachteile im dynamischen Markt", so Brune. Im Branchenfokus sind es erneut die Finanz- und unternehmensnahen Dienstleistungen, die mit einem saisonbereinigten Netto-Beschäftigungsausblick von 10 Prozentpunkten am optimistischsten auf ihre Einstellungen blicken. Jedes sechste Unternehmen plant hier Neueinstellungen während des Sommers. Zweitstärkster Sektor sind Gas-, Wasser- und Elektrizitäts-Versorgungsunternehmen mit einem saisonbereinigten Netto-Beschäftigungsausblick von +9 Prozentpunkten. 

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München schlägt Berlin 

Regional betrachtet wollen die Münchner Arbeitgeber die meisten Arbeitnehmer einstellen, während diese Bereitschaft in Berlin deutlich herabsinkt. 15 Prozent der Unternehmen in der bayerischen Landeshauptstadt wollen mehr Mitarbeiter einstellen. Einen Personalabbau planen dagegen so wenige Unternehmen, dass ein Netto-Beschäftigungsausblick von +14 Prozentpunkten bestehen bleibt. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als im zweiten Quartal – und schon dort war München im Regionalvergleich führend. Düster sieht es hingegen für das Herz der Republik aus, wo die Einstellungspläne bereits im zweiten Quartal stagnierten: In Berlin wollen sich deutlich mehr Unternehmen von Mitarbeitern trennen als zusätzliche einstellen. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick stürzt hier auf -7 Prozentpunkte. Ein Jahr zuvor lag er für die Bundeshauptstadt noch bei +10. 

Blick über Grenzen hinweg: EMEA-Arbeitsmärkte im Plus – Türkei im Abwärtstrend

Vergleichbare Erhebungen führt die ManpowerGroup neben Deutschland unter anderem auch für 24 weitere Länder aus der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika, kurz EMEA, durch. In keinem dieser Länder liegt der Netto-Beschäftigungsausblick im dritten Quartal 2016 im negativen Bereich. Den stärksten Wert erreichen die rumänischen Arbeitgeber mit plus 16 Prozentpunkten, während die schwächsten Werte mit null Prozent von den Arbeitgebern aus Italien und der Schweiz kommen.

Die größte Veränderung gegenüber dem vorhergehenden Quartal weist die Türkei auf. Die aktuelle politische Entwicklung erweist sich auch für die Wirtschaft des Landes als problematisch: Der Netto-Beschäftigungsausblick sinkt am Bosporus zum zweiten Mal in Folge um fünf Prozentpunkte auf nur noch plus sechs Prozent – und wird damit zum ersten Mal im laufenden Jahrzehnt einstellig. Die einstellungsfreudigsten Unternehmen nach Größe, Region und Branche und detaillierte Ergebnisse des Manpower Arbeitsmarktbarometers für alle teilnehmenden Länder inklusive einer Infografik sind abrufbar unter diesem Link: https://ots.de/ld5D2

Über das Manpower Arbeitsmarktbarometer (Manpower Employment Outlook Survey)

Die ManpowerGroup veröffentlicht jedes Quartal das Manpower Arbeitsmarktbarometer. Dafür werden über 65.000 Arbeitgeber in 42 Ländern zu ihren Einstellungs- und Entlassungsplänen im jeweils kommenden Quartal befragt. Die Ursprungswerte werden mithilfe einer Methode zur Saisonbereinigung von jahreszeitlichen Schwankungen befreit. 

Die Untersuchung mit dem internationalen Titel "Manpower Employment Outlook Survey" ist die am längsten laufende weltweite Untersuchung zur Einschätzung der zukünftigen Arbeitsmarktentwicklung. Die Ergebnisse finden weltweit Beachtung bei Ökonomen, Arbeitsmarktexperten und Finanzanalysten. Die Studie dient unter anderem der Europäischen Kommission regelmäßig als Quelle für ihren monatlichen Beobachtungsbericht (monthly monitoring report) über die Europäische Arbeitsmarktlage und die soziale Situation in der EU. Mehr Informationen zum Manpower Arbeitsmarktbarometer finden Sie unter https://ots.de/67LvM .

Pressemitteilung