Umsatz in der deutschen Personalberatungsbranche springt auf einen neuen Höchststand

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Die deutschen Personalberater bleiben auf Erfolgskurs. Der Gesamtumsatz der Headhunter-Branche legte 2017 um 10,3 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro (2016: 1,99 Mrd. Euro) zu. Rund 68.000 Führungs- und Expertenpositionen bei Unternehmen und Verwaltungen (+ 9,0 Prozent) konnten durch Unterstützung der Recruiting-Spezialisten besetzt werden. Bei rund jeder zehnten besetzen Position wurden neue Mitarbeiter mit digitalem Bezug gesucht. Auch für 2018 bleiben die Marktteilnehmer mit einem prognostizierten Umsatzplus von 9,0 Prozent sehr zuversichtlich. 70 Prozent der Marktteilnehmer haben für das laufende Jahr eine positive Wachstumsprognose abgegeben. Dies sind zentrale Ergebnisse der Branchenstudie "Personalberatung in Deutschland 2018", die der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) heute im Rahmen des Branchenkongresses "Deutscher Personalberatertag" auf dem Petersberg bei Bonn vorgestellt hat. "Unternehmen, aber auch Verwaltungen, suchen in immer enger werdenden Kandidatenmärkten händeringend qualifizierte Mitarbeiter. Immer öfter stoßen unsere Klienten bei der eigenen Personalsuche aber an Grenzen. Die Konsequenz: Wir erhalten vermehrt herausfordernd zu lösende Suchmandate", so BDU-Vizepräsidentin Dr. Regina Ruppert.

2018 soll nach Einschätzung der Personalberater eine besonders hohe Nachfrage der Klienten aus dem Maschinenbau (Prognose 2018: + 10,6 %), den Professional Services, wie zum Beispiel Wirtschaftsprüfungen und Unternehmensberatungen (Prognose 2018: + 10,5 %), sowie aus der Gesundheitsbranche (Prognose 2018: + 10,4 %) kommen. Auch traditionell starke Klientenzielgruppen wie die Konsumgüterindustrie (Prognose 2018: + 9,7 %) oder die Chemiebranche (Prognose 2018: + 8,8 %) werden laut der Studienergebnisse ihre Recruitinganstrengungen im laufenden Jahr hoch halten.

Die Möglichkeiten der digitalisierten Welt haben zunehmend Einfluss auf die Arbeit von Personalberatern. Für 88 Prozent der Marktteilnehmer sind Prozessautomation, Analyse-Tools sowie die Nutzung von Social-Media-Kanälen aus den Recruiting-Prozessen nicht mehr wegzudenken. Von der Nutzung immer intelligenterer IT-Systeme profitieren sowohl Kandidaten als auch Klienten. Relevante Informationen können besser erfasst, sortiert, dokumentiert und verwaltet werden. Extern angebotene Datenbanken sowie Online-Stellenportale bleiben wichtige Recherchetools, sagen weiterhin 83 Prozent der Recruitingspezialisten. Bei allen digitalen Veränderungen behalten analoge Erfolgsfaktoren ihre Bedeutung. Ein hohes Einfühlungsvermögen in die Unternehmenskultur der Klienten bewerten 97 Prozent der Personalberater im Hinblick auf eine erfolgreiche Stellenbesetzung als sehr wichtig. Wolfram Tröger, Vorsitzender des Fachverbandes Personalberatung im BDU: "Wir Personalberater müssen das Beste aus beiden Welten zusammenführen, um unsere Klienten bestmöglich im Recruiting unterstützen zu können. Denn: Algorithmen alleine garantieren kein perfektes Matching von Kandidat und Unternehmen. Unsere Praxis-Erfahrungen zeigen vielmehr: Menschen wollen auch von Menschen angesprochen, informiert und überzeugt werden. "

2017: Hohes Wachstum bei der Suche von Bei- und Aufsichtsräten sowie in der Managementdiagnostik

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Beiräte und Aufsichtsräte wurden 2017 verstärkt gesucht. Dieses Geschäftsfeld der Personalberater verzeichnete ein Nachfrageplus von 15,3 Prozent. Neben der klassischen Personalsuche bieten die Headhunter auch ergänzende Dienstleistungen an, hier vergaben die Klienten 2017 zum Beispiel vermehrt Aufträge in der Managementdiagnostik (+ 14,1 %).

Das durchschnittliche Kandidateneinkommen aller Positionen, die mit Unterstützung durch Personalberater besetzt werden konnten, lag 2017 bei 155.000 Euro. Bei rund der Hälfte der Such- und Auswahlprojekte standen Kandidaten mit einem Zieleinkommen zwischen 100.000 und 250.000 Euro im Fokus. Der Anteil von weiblichen Kandidaten, die von den Recruiting-Spezialisten in Führungspositionen platziert werden konnten, ist seit 2014 von 21 Prozent auf jetzt 26 Prozent gestiegen. Bis zum Abschluss des Projektes dauerte die Personalsuche durchschnittlich 12,5 Wochen. Die Honorare orientieren sich überwiegend am Zieleinkommen der Kandidaten (59,5 %). Die durchschnittliche Honorarhöhe hat sich 2017 leicht erhöht und liegt jetzt bei 26 Prozent des Zieleinkommens (2016: bei 25,6 Prozent).

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