Der aktuelle BAP Job-Navigator untersucht den bundesweiten Stellenmarkt im Mai und bestätigt, dass die wirtschaftsstarken Bundesländer Bayern (156.560 Jobs), Nordrhein-Westfalen (150.240 Jobs) und Baden-Württemberg (129.200 Jobs) nach wie vor das größte Jobangebot zu bieten haben. Die wenigsten Jobs gab es in den bevölkerungsärmsten Bundesländern Bremen (9.590 Jobs) und im Saarland (5.300 Jobs).
Wirtschaftsstarke und bevölkerungsreiche Regionen punkten
Rund 27 Prozent der Stellenangebote in Bayern wurden für den Einsatzort München ausgeschrieben. Auch wenn sich Nordrhein-Westfalen auf dem zweiten Platz befindet, können sich die Großstädte Köln (18.360 Jobs) und Düsseldorf (15.800 Jobs) im Städteranking nur auf Platz 6 bzw. 7 behaupten und stellen damit gerade einmal 24 Prozent der Stellenangebote in NRW. Knapp davor, mit 19.500 Jobangeboten, reiht sich Stuttgart ein.
"Mit dem aktuellen BAP Job-Navigator werfen wir einen Blick auf die einzelnen Bundesländer, Regionen und Städte", erklärt der Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister e.V. (BAP), Thomas Hetz. "Dass es da Unterschiede gibt, hat nicht wirklich überrascht. Wir wollten es genauer wissen und gingen konkreten Fragen nach. Welche Fachkräfte werden z. B. in Bayern am stärksten gesucht? Oder: Gibt es Unterschiede in der Personalsuche zwischen Ost- und Westdeutschland? Die spezifischen regionalen Unterschiede und Bedarfe wurden so noch deutlicher herausgestellt und liefern relevante Informationen für Bewerber und Personaldienstleister."
Unterschiedliche Schwerpunkte in den Regionen
Die Betrachtung des Stellenmarktes nach den Regionen Nord, Ost, Süd und West zeigt, dass im Osten Deutschlands die Nachfrage nach handwerklichen Fachkräften besonders stark ausgeprägt war. In Thüringen wurde mit fast jeder dritten Stellenanzeige (30 Prozent) ein Handwerker gesucht. Aber auch in Sachsen-Anhalt (28 Prozent) und in Sachsen (27 Prozent) wurden besonders viele Mitarbeiter für den Bereich Handwerk/Bauwesen gesucht. IT-Spezialisten und Vertriebsmitarbeiter hatten hingegen in Ostdeutschland nur wenige Stellenangebote zur Auswahl.
Im Süden Deutschlands lag der Schwerpunkt vor allem auf den technischen Berufen. Damit fielen – wenig überraschend – 22 Prozent der insgesamt ausgeschriebenen Stellen Baden-Württembergs in diese Berufsgruppe. In Bayern ist der Anteil mit 20 Prozent ebenfalls sehr hoch. Das verhältnismäßig geringste Stellenangebot lag für Berufe im Gastgewerbe vor. Von den in Bayern 156.560 ausgeschriebenen Stellen richteten sich nur 6 Prozent an Gastronomie- und Tourismuskräfte. In Baden-Württemberg waren es sogar lediglich 5 Prozent. Zum Vergleich: In Mecklenburg-Vorpommern ist der Anteil mit 11 Prozent am höchsten. Das Erholungsgebiet rund um die Ostsee ist hier sicherlich ein guter Jobmotor.
Im Westen Deutschlands waren hingegen verstärkt Mitarbeiter im Vertrieb gefragt. Rund 19 Prozent aller im Saarland ausgeschriebenen Stellenangebote richteten sich an Vertriebs- und Verkaufsspezialisten (1.020 Jobs). In Rheinland-Pfalz platziert sich diese Berufsgruppe mit 15 Prozent auf dem dritten Platz. In Niedersachsen hatten darüber hinaus Fachkräfte im Bereich Gesundheit mit 12 Prozent ein breites Jobangebot zur Auswahl. Mehr Angebote innerhalb dieser Berufsgruppe gab es mit 15 Prozent nur noch in Schleswig-Holstein. Verhältnismäßig wenige Jobs gab es in Westdeutschland für Service- und Gastronomiemitarbeiter. Das Saarland bildet mit einem Anteil von gerade mal 4 Prozent das Schlusslicht, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit jeweils 5 Prozent sowie Hessen und Rheinland-Pfalz mit jeweils 6 Prozent.
Für den Norden Deutschlands lässt sich kein eindeutiger Schwerpunkt im Berufsgruppen-Spektrum feststellen. Wer als ITler in Hamburg Fuß fassen möchte, für den standen die Chancen sehr gut. Im Mai hatten Interessenten mehr als 4.000 Jobangebote zur Verfügung (ca. jede zehnte Stellenanzeige in Hamburg). Nur Techniker (4.740 Jobs) und Vertriebler (4.700 Jobs) hatten ein noch größeres Angebot zur Auswahl. In Schleswig-Holstein standen die Chancen für Mitarbeiter im Gesundheitswesen auch nicht schlecht. Mit 15 Prozent richtete sich ungefähr jede siebte Stellenanzeige an sie. Auch im Verkehrswesen boten sich gute Chancen im Norden Deutschlands, besonders in Bremen.
Überraschung im Städteranking
Neben den Top Städten Berlin (51.830 Jobs), München (42.270 Jobs) und Hamburg (36.290 Jobs) überraschte die baden-württembergische Stadt Ulm im Städteranking. Während sie, gemessen an der Einwohnerzahl, Rang 61 belegt, rutscht sie im Stellenmarktranking für Mai vor auf Platz 23. Auf 100 Einwohner entfielen dort rund 3,3 Jobs. Auch hier war man vorwiegend auf der Suche nach Handwerkern und technischen Fachkräften. Am wenigsten wurden Gastro- und Tourismusmitarbeiter gesucht. Nur noch in den Städten Mainz, Frankfurt am Main, Stuttgart und München gab es ebenfalls 3 Jobs je 100 Einwohner. Schlusslicht ist die Stadt Essen, die im Ranking der einwohnerstärksten Städte Rang 9 belegt. Auf 100 Einwohner entfiel hier im Mai nur ein Stellenangebot. Damit standen im untersuchten Zeitraum in Essen 4.960 Jobs zur Auswahl.
Die Grafik zur Meldung finden Sie hier: https://ots.de/Ae6AAt
Über den BAP Job-Navigator
Der BAP Job-Navigator wertet monatlich die Stellenangebote aus 200 Printmedien, 138 Online-Jobbörsen, mehr als 30.000 Firmenwebsites und der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit aus. Im Zeitraum Mai 2018 wurden insgesamt 818.700 Stellenanzeigen von 120.840 Unternehmen analysiert. Wenn mehrere Anzeigen für eine Stelle geschaltet wurden, werden diese zusammengefasst und nicht mehrfach gezählt.