Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt kommt voran. Die Zahl der Unternehmen, die Flüchtlinge eingestellt haben, hat sich im Vergleich zu Anfang 2016 mehr als verdreifacht, von 7 auf 22 Prozent, so das Ergebnis der aktuellen Randstad-ifo-Personalleiterbefragung. Das liegt auch daran, dass die ersten Integrationsmaßnahmen Früchte tragen und das Sprachniveau steigt. Dieses stellte vor rund anderthalb Jahr noch die größte Hürde dar. Haben die Flüchtlinge diese erstmal genommen, machen rechtliche Rahmenbedingungen den Unternehmen in der Praxis das Leben schwer, so die aktuelle Studie. Als größtes Hindernis sehen die befragten Personalchefs dabei den Aufenthaltsstatus der Geflüchteten (45 Prozent) und die Dauer behördlicher Verfahren (36 Prozent).
Weitere Herausforderungen, die von den Umfrage-Teilnehmern genannt werden, sind das Beschäftigungsverbot bei Geflüchteten aus sicheren Herkunftsländern (34 Prozent), die behördliche Zustimmung (31 Prozent) und die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse (22 Prozent). "Bei unseren Bewerber- und Infotagen merken wir, dass das Sprachniveau bei vielen recht gut ist. Bei einigen läuft auch bereits das Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Für viele Bewerber ist das behördliche Prozedere aber eine große Herausforderung – allein schon das Ausfüllen der Unterlagen", so Dr. Christoph Kahlenberg, Manager Randstad Akademie Arbeitsmarktprojekte bei Randstad Deutschland. Ausgebildete Integrationsmentoren beim Personaldienstleister Randstad zum Beispiel unterstützen die Mitarbeiter bei Behördengängen und begleiten im Berufsalltag.
Aus- und Weiterbildung sind ebenfalls zentrale Themen bei der Integration in den Arbeitsmarkt. 33 Prozent der Unternehmen gaben im Rahmen der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung an, dass sie Geflüchtete als Auszubildende beschäftigen, 43 Prozent als Praktikanten. "Aus Gesprächen mit Kandidaten merken wir, dass sie hier in Deutschland am liebsten direkt an ihren alten Beruf anknüpfen würden. Hier ist noch viel Info- und Erklärungsbedarf nötig, denn in der Regel sind hierfür Qualifizierungen und Weiterbildungen notwendig", so Dr. Christoph Kahlenberg.
Zur Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die in Zusammenarbeit von Randstad und dem ifo-Institut entwickelte Randstad-ifo- Personalleiterbefragung zeigt die langfristige Bedeutung und Funktion von Flexibilisierung im Personaleinsatz. Dazu werden vierteljährlich mehr als 1.000 Personalleiter befragt. Im Rahmen der Sonderfrage werden zusätzlich aktuelle Personalthemen aufgegriffen. Mehr Informationen und den kompletten Berichtsband der Studie zum Download gibt es unter www.randstad.de/publikationen.