Stellenmarkt in Corona-Zeiten: Personalnachfrage in einigen Branchen weiterhin hoch

Von Anfang März bis Ende April 2020 wurden in Deutschland 560.000 Stellen ausgeschrieben. Im Gesundheitssektor und Baugewerbe war die Nachfrage nach Fachkräften fast genauso hoch wie im Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der inserierten Ausbildungsplätze ging nur leicht zurück. Zu diesen Ergebnissen kam die Stellenmarktauswertung der Personalmarktexperten von index Research und index Anzeigendaten, die 93 Online-Quellen sowie 195 Zeitungen und Zeitschriften analysiert haben.

Die coronabedingten Kontaktbeschränkungen machen sich auf dem Stellenmarkt bemerkbar: Im März und April 2020 schrieben Unternehmen und öffentliche Einrichtungen rund 25 Prozent weniger Positionen aus als in den beiden Vorjahresmonaten. Bei den einzelnen Branchen gab es jedoch deutliche Unterschiede: So sank die Anzahl der Stellenanzeigen im systemrelevanten Gesundheitswesen um lediglich knapp 3,7 Prozent. Auch die boomende Baubranche verzeichnete nur einen leichten Rückgang von rund 8,5 Prozent. Das Ausbildungsangebot blieb mit insgesamt über 38.000 ausgeschriebenen Stellen (minus 9 Prozent) ebenfalls recht stabil. Ganz anders sah es dagegen im Gastgewerbe und bei Automobilbetrieben aus, wo deutschlandweit über 50 Prozent weniger Positionen zu besetzen waren.

Erholung am Stellenmarkt

Mittlerweile ist das Ende der Durststrecke am Stellenmarkt in Sicht. Die Zahlen der suchenden Firmen und ausgeschriebenen Stellen sind seit Wochen nahezu konstant. Deutschlandweit halten momentan rund 20.000 Firmen Ausschau nach etwa 60.000 Fachkräften. „Das ist ein gutes Zeichen. Wir erwarten, dass sich der Stellenmarkt mit den Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen langsam wieder erholen wird“, so Jürgen Grenz, Geschäftsführer der index Gruppe.

Um so schnell wie möglich wieder durchstarten zu können, müssen Entscheider jetzt in die Mitarbeitergewinnung investieren. Die klassische Stellenanzeige in Print- und Online-Medien führt zwar nach wie vor zum größten Besetzungserfolg. „Dennoch sollten HR-Manager im War for Talents auch neue Wege gehen, wie zum Beispiel Active Sourcing auf Karriereportalen, Recruiting in den sozialen Medien und innovatives Personalmarketing, etwa mit Videos“, betont Philipp Diefenbach, Leiter Marketing und Agenturservices der index Gruppe.

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