Schlüsselkompetenzen für die Zukunft: Wo HR-Fachleute Nachholbedarf sehen

Sage Studie zur Situation in HR Abteilungen - Personaler müssen Fähigkeiten ausbauen

Die kürzlich veröffentlichte Studie “HR Trends – die Zukunft der Personalarbeit” von Sage hat interessante und zugleich alarmierende Erkenntnisse ans Licht gebracht. Eine zentrale Feststellung: HR-Fachleute schätzen ihre eigenen Fähigkeiten in den Bereichen, die sie für ihren künftigen Erfolg als besonders wichtig erachten, als suboptimal ein. Doch was bedeutet das genau für die Zukunft der Personalarbeit?

Für die jährlich erscheinende Studie wurden mehr als 1.000 Personalleiter aus verschiedenen Branchen in den USA, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Südafrika, Kanada, Spanien und Frankreich befragt. Die Befragten kamen zu gleichen Teilen aus kleinen (50-249 Mitarbeiter) und mittelgroßen Unternehmen (250-2.500 Mitarbeiter). Die Ergebnisse zeichnen ein klares Bild von den gegenwärtigen Herausforderungen und den benötigten Fähigkeiten der HR-Fachleute.

Hauptprobleme und Herausforderungen

“Die hohe Arbeitsbelastung, eine niedrige Arbeitsmoral, Burnout von Mitarbeitern und begrenzte Budgets sind die größten Herausforderungen”, so Zeinab Lenton, Senior PMM Manager HR & Payroll bei Sage. Diese Probleme spiegeln die aktuelle Arbeitsrealität vieler HR-Abteilungen wider und zeigen auf, dass es dringend an Lösungen und neuen Strategien mangelt.

Die Diskrepanz zwischen Ist und Soll

Ein besonders frappierender Aspekt der Studie ist die Diskrepanz zwischen den vorhandenen und den in Zukunft benötigten Kompetenzen. Zu den fünf wichtigsten Fähigkeiten für künftigen Erfolg zählen laut Studie:

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  1. Kommunikationsfähigkeiten
  2. Strategisches Denken
  3. Die Fähigkeit, persönliche Beziehungen aufzubauen
  4. Problemlösefähigkeiten
  5. Selbstvertrauen

Erstaunlicherweise schätzen sich die HR-Fachleute in diesen Bereichen selbst als eher schwach ein. Nur jeweils 33 Prozent bewerten ihre Kommunikationsfähigkeiten, ihr Selbstvertrauen und ihr strategisches Denken als hochentwickelt. 34 Prozent sehen sich als gute Problemlöser und lediglich 29 Prozent halten ihre Fähigkeit, persönliche Beziehungen aufzubauen, für ausreichend.

Deutsche Personaler unter besonderem Druck

Besonders alarmierend sind die Ergebnisse für Deutschland. Hier arbeitet ein Fünftel der HR-Fachleute mehr als 45 Stunden pro Woche – vor der Pandemie waren es nur 6 Prozent. Die Folge: 90 Prozent der befragten deutschen Personalverantwortlichen fühlen sich gestresst, 25 Prozent sogar sehr gestresst. Und die Zukunftsängste sind groß: 83 Prozent sind besorgt, 23 Prozent sogar sehr besorgt.

Technologische Unterstützung als Lösung

Ein wichtiger Hebel zur Bewältigung dieser Herausforderungen liegt in der technologischen Unterstützung. Der Einsatz von Automation, Self-Service-Diensten und HR-Cloud-Diensten könnte deutliche Entlastung und Prozessoptimierung bringen. Doch in Deutschland ist hier noch viel Luft nach oben. Nur 46 Prozent der mittelgroßen Unternehmen nutzen Automation, 34 Prozent bieten Self-Service-Dienste an und 42 Prozent setzen HR-Cloud-Dienste ein.

KI-Tools: Ein ungenutztes Potenzial

Besonders vielversprechend ist der Einsatz von KI-Tools. Diese können erheblich zur Effizienzsteigerung beitragen und HR-Prozesse optimieren. Trotzdem nutzen in Deutschland nur 45 Prozent der mittleren Unternehmen überhaupt KI-Tools, und lediglich 2 Prozent verwenden HR-spezifische KI-Tools. Zum Vergleich: Im Vereinigten Königreich sind KMU etwas weiter, dort nutzen bereits 4 Prozent diese Tools.

Fazit und Ausblick

Die Ergebnisse der Sage-Studie machen deutlich, dass es im HR-Bereich dringenden Handlungsbedarf gibt. Die Diskrepanz zwischen den vorhandenen und benötigten Fähigkeiten der HR-Fachleute stellt eine große Herausforderung dar, bietet jedoch gleichzeitig auch immense Chancen zur Weiterentwicklung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der gezielten Förderung der genannten Schlüsselkompetenzen sowie im verstärkten Einsatz moderner Technologien und KI-Tools.

Die vollständige Studie mit detaillierten Ergebnissen und Handlungsempfehlungen steht hier zum Download zur Verfügung.