Prognose: Arbeitslosenzahlen steigen wohl auch in den kommenden Monaten

Quelle: IAB

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im August um 0,4 Punkte gefallen. Damit zeigt der Trend bereits seit zehn Monaten abwärts. Allerdings weist der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit 101,2 Punkten nach wie vor einen positiven Stand aus. Grund dafür ist der noch immer günstige Beschäftigungsausblick.

Die Arbeitslosenzahlen dürften sich dagegen in den kommenden Monaten saisonbereinigt verschlechtern: Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im August um 0,3 Punkte auf 97,7 Punkte gefallen. Damit liegt der Indikator mittlerweile klar unter der neutralen Marke von 100 Punkten, wenn auch noch nicht sehr weit im negativen Bereich. „Der Arbeitsmarkt befindet sich in der kontrollierten Defensive“ sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Grund dafür seien die Auswirkungen des Wirtschaftsabschwungs auf konjunktursensible Bereiche wie Zeitarbeit, Exportindustrie und Logistik.

Auch der Beschäftigungsausblick hat sich im August verschlechtert: Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ging um 0,5 Punkte zurück. Der aktuelle Stand von 104,8 Punkten liegt zwar deutlich unter den Höchstwerten aus dem vergangenen Jahr, aber noch immer klar im positiven Bereich. Die Beschäftigungsentwicklung insgesamt sei relativ robust gegenüber dem Konjunkturabschwung, so Weber: „Solange der Arbeitsmarkt sich gut schlägt, haben wir keine Krise.“

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

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  • Eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ steht unter www.iab.de/presse/abzeitreihe bereit.

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