Offline-Bewerbungen sind out, Schulen bereiten zu schlecht vor

Quelle: obs/TERRITORY/Ausbildung.de

azubi.report 2017 liefert Insights von 2.000 Azubis und Personalern

Wichtigste Faktoren sind kollegiale Arbeitsatmosphäre, angemessenes Gehalt, eigene Neigungen

Das Onlineportal Ausbildung.de veröffentlicht heute den azubi.report, der die aktuelle Ausbildungssituation in Deutschland beschreibt: Wie und wo haben Azubis ihren Ausbildungsplatz gefunden? Was war dabei besonders wichtig? Sind sie mit ihrer Entscheidung zufrieden? Und wie schätzen Personaler den Ausbildungsmarkt ein?

Kernergebnisse des azubi.reports 2017:

54,8 Prozent finden ihren Ausbildungsberuf online über die Webseiten der Unternehmen oder Internetportale, 42,6 Prozent über Familie und Freunde, nur 6,4 Prozent aus der Zeitung (Mehrfachnennung möglich). Die Bundesagentur für Arbeit ist nicht einmal für ein Viertel der Azubis der entscheidende Kanal gewesen (23,5 Prozent).

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Das wichtigste Kriterium für den Ausbildungsberuf ist das Interesse am Berufsfeld (81,5 Prozent), gefolgt von regelmäßigen Arbeitszeiten, die Raum für Freizeit bieten (24,1 Prozent). Ein hohes Gehalt spielt für die meisten eine eher untergeordnete Rolle (18,6 Prozent). Die Schulen müssen besser auf den Bewerbungsprozess vorbereiten: 10,5 Prozent der Azubis fühlten sich "gar nicht" vorbereitet, weitere 31,3 Prozent geben "schlechte Vorbereitung" an.

Zukunftsaussichten: 83,5 Prozent sagen, dass ihr Schulabschluss für ihren Traumberuf gereicht hat. 71,5 Prozent können sich vorstellen, dass sie in fünf bis zehn Jahren noch in diesem Beruf arbeiten.

Gero Hesse, Geschäftsführer von TERRITORY EMBRACE und HR-Experte, fasst zusammen: "In der Ausbildung werden junge Talente auf das Berufsleben vorbereitet. Dass das gut gelingt, ist in unser aller Interesse! Deshalb sind unsere Handlungsempfehlungen für eine effektive Ausbildungszeit, basierend auf den Ergebnissen des azubi.reports 2017, klar: ‘Online only’ – rigoros freie Lehrstellen online ausschreiben, denn dort werden sie von der Gen Z gesehen! ‘Online only’ gilt auch für die Schulen, die den digitalen Bewerbungsprozess vermitteln müssen."

Dass die Vorbereitung auf den Bewerbungsprozess noch nicht ausreichend digital orientiert ist, wird auch an den Bewerbungsmethoden deutlich – hier ist mehr Austausch zwischen Schülern, Schulen und Ausbildungsbetrieben notwendig. So schicken 43,5 Prozent der Schüler ihre Bewerbung per Post, obwohl nur 6,9 Prozent der Personaler diese Methode bevorzugen. Hier geht der Trend ganz klar Richtung E-Mail- und Onlinebewerbung, das muss den Schülern kommuniziert werden.

Felix von Zittwitz, Director Talent Platforms von TERRITORY EMBRACE und verantwortlich für Ausbildung.de, zieht einen Vergleich zu den azubi.reports der vergangenen Jahre: "Es wird sehr deutlich, in welchen Branchen die Befragten ihre Zukunft sehen. Während sich in den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie und Tourismus sowie Transport und Logistik die unzufriedensten Auszubildenden finden lassen, zählen die IT-Branche und der Bereich Finanzen und Steuern schon seit 2014 zu den Gewinnern. Hier geben die Befragten an, ihren Beruf vor allem nach persönlichem Interesse gewählt zu haben."

Ein wichtiger Indikator für die Zufriedenheit von Auszubildenden ist das Gehalt. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt dieses Jahr an, dass sie ihr Gehalt als angemessen empfindet. Knapp jeder Zweite (47 Prozent) kann mit dem eigenen Gehalt seinen Lebensunterhalt finanzieren. Die meisten sind während der Ausbildung auf Unterstützung durch die Eltern (37,8 Prozent), Ersparnisse (12,7 Prozent) oder einen Nebenjob (9,8 Prozent) angewiesen.

Im Vergleich: 2014 gaben nur etwa 40 Prozent der Befragten an, ihren Lebensunterhalt selbst zu tragen. Im azubi.report 2016 benötigten nur 1,9 Prozent einen Nebenjob. Wichtiger als das Gehalt ist ihnen allerdings die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf. Im azubi.report 2017 fällt auf, dass immer mehr junge Menschen ihren Ausbildungsberuf danach wählen, ob sie geregelte Arbeitszeiten erwarten können oder auch zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten müssen.

Die Durchführung und Auswertung des azubi.reports 2017 lag in der Hand von Ausbildung.de, dem Marktführer für Schüler- und Studentenmarketing. Die Teilnehmer der Studie sind zwischen 16 und 25 Jahre alt. Für diesen Report wurden 1.840 Azubis sowie 289 Personaler befragt. Der Report ist unter https://bit.ly/2sdrSE3 downloadbar.

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