No-Gos in Stellenanzeigen – Studie von meinestadt.de zeigt Floskeln die rote Karte

Studie von meinestadt.de zu No-Gos in Stellenanzeigen

Die Suche nach qualifizierten Fachkräften ist für Unternehmen heute eine echte Herausforderung. Eine Studie von meinestadt.de zeigt auf, dass 85 % der Fachkräfte immer noch Stellenanzeigen als wichtige Quelle bei der Jobsuche betrachten. Doch hier gibt es ein Problem: Viele Arbeitgeber setzen auf inhaltsleere Standardphrasen in ihren Anzeigen, die bei den Bewerbern kaum noch Eindruck hinterlassen. Die aktuelle Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Bilendi durchgeführt wurde, beleuchtet diese Thematik genauer.

Die Mehrheit der Fachkräfte hat den Eindruck, dass Begriffe wie “Flache Hierarchien”, “individueller Gestaltungsspielraum” und “die Extrameile gehen” inhaltsleere Floskeln sind. Ebenso werden Begriffe wie “dynamisch wachsendes Arbeitsumfeld” oder “flache Hierarchien” als wenig aussagekräftig wahrgenommen. Stattdessen wünschen sich die Fachkräfte handfeste Informationen in den Stellenanzeigen. Eine klare Aufzählung der Arbeitsinhalte wird von 58,2 % als “sehr wichtig” erachtet. Ebenso sind Informationen zur Jobsicherheit (50,2 %) und konkrete Gehaltsangaben (49,0 %) gefragt.

Besonders interessant ist, dass das Gehalt für viele Bewerber ein entscheidendes K.o.-Kriterium darstellt. Rund 24,3 % gaben an, dass sie sich auf keinen Fall bei einem Unternehmen bewerben würden, wenn das Gehalt nicht ihren Erwartungen entspricht oder nicht angegeben wird. Auch unpassende Arbeitszeiten (17,4 %) und mangelnde Jobsicherheit (14,0 %) wurden als Ausschlusskriterien genannt.

Die Kommentare der Fachkräfte in der Studie verdeutlichen, dass sie nicht mehr bereit sind, sich auf Angebote einzulassen, die nicht zu ihren Vorstellungen von einem besseren Job passen. Phrasen wie “die extra Meile gehen” werden als Synonym für Ausbeutung wahrgenommen. Auch Hinweise auf hohe Belastung, schlechte Arbeitszeiten oder unklare Anforderungen sind für viele Bewerber abschreckend. Sie möchten in den Stellenanzeigen klare Informationen und Qualifikationsanforderungen sehen.

Anzeige
Download Recruiting Social Media Kalender 2024

Die Studie zeigt außerdem, dass Fachkräfte selbstbewusst sind, aber noch zurückhaltend agieren. Obwohl fast die Hälfte der Befragten (49,0 %) glaubt, sich den Job aussuchen zu können, nutzen nur 30,8 % aktiv die günstigen Arbeitsmarktbedingungen, um ihre berufliche Situation zu verbessern. Dieses eher defensive Bewerbungsverhalten spiegelt nicht die aktuellen Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt wider. Unternehmen sollten sich auf einen möglichen Fachkräftemangel vorbereiten und ihre Kommunikation in Stellenanzeigen überdenken.

Mark Hoffmann, CEO von meinestadt.de, betont: “Die Nase vorn haben Arbeitgeber, die transparent vermitteln können, dass sie tatsächlich im Vergleich bessere Jobbedingungen bieten. Standardphrasen aus dem Stellenanzeigen-Baukasten funktionieren schon jetzt nicht mehr so richtig. Sie werden in naher Zukunft für die Mehrheit der Fachkräfte zum Bewerbungskiller.” Es wird immer wichtiger, klare und authentische Informationen in Stellenanzeigen zu präsentieren, um die Aufmerksamkeit der begehrten Fachkräfte zu gewinnen.