Studierende leben New Work, Unternehmen hinken hinterher

© Robert Kneschke – Fotolia.com

Der aktuelle studi.report basierend auf der Mitgliederumfrage des Karrierenetzwerks careerloft skizziert die Situation von Studierenden und Absolventen in Deutschland. Dabei wird deutlich, dass Studierenden mit Blick auf ihre berufliche Zukunft die persönliche Wertschätzung ihrer Arbeit wichtig ist, dass sie mit Stress gut umgehen können und die Sicherheit des Arbeitsplatzes ein hohes Gut für sie ist.

Gero Hesse aus der Geschäftsführung von TERRITORY Embrace beobachtet die zunehmende Etablierung des New-Work-Konzepts in der deutschen Wirtschaft: "Für Studierende gehören der ständige Wechsel zwischen heimischem Schreibtisch, Bibliothek und Arbeitsräumen ihrer Hochschule sowie Mitbestimmung und Teamkultur unter Kommilitonen zum Unialltag. Das übertragen sie auf ihren Berufseinstieg und stellen Anforderungen an ihre zukünftigen Arbeitgeber. Diese Flexibilität ist Fähigkeit und Bedürfnis zugleich, der die Unternehmen gerecht werden müssen, um langfristig motivierte, erfolgreiche und zufriedene Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten."

Die Generation Selfie ist es gewohnt, sich selbst darzustellen und überall mitzureden. Sie bewegt sich mit größter Selbstverständlichkeit in den sozialen Netzwerken und lässt die Öffentlichkeit an ihrem Leben teilhaben. Als ein bedeutender Teil der Lebenswelt des Einzelnen ist Arbeit eng verknüpft mit persönlichen Einstellungen und Werten. Für 78 Prozent der Studierenden ist es wichtig, dass der Arbeitgeber die eigenen Wertvorstellungen teilt. 86 Prozent wollen sich durch ihre Arbeit selbst verwirklichen. 80 Prozent möchten einen individuellen Beitrag zum Erfolg ihres Arbeitgebers leisten.

Mehr als 80 Prozent aller Befragten wünschen sich eine gute Work-Life-Balance, um genug Zeit für Familie, Freunde und Freizeit zu haben. Sie sind in der Lage, ihr Arbeitspensum zu bewältigen, ohne dass es sie überwältigt. Auf der einen Seite bedeuten weniger Regeln nach dem New-Work-Prinzip mehr Freiheiten, die allerdings mit mehr Unsicherheiten und Unklarheiten einherkommen. Die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben verwischen stark. Hier ist Selbstorganisation gefragt, die die Studierenden durchaus beherrschen. Nur 16,1 Prozent fühlen sich durch die Doppelbelastung Studium und Job gestresst. Noch weniger, 14 Prozent, machen sich Sorgen, keinen Job zu finden oder zu wenig Praxiserfahrung zu haben.

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In der "Karriere trifft Sinn"-Studie 2014 hat Embrace fünf Personas als Karrieretypen entwickelt: Helfer-Hannes, Familien-Franzi, Sucher-Simon, Karriere-Kai und Alles-Anna. Gero Hesse beschreibt wesentliche Veränderungen: "Wir sehen im Vergleich zu vor drei Jahren insgesamt mehr Karriereorientierung. So zählen sich mehr Studentinnen zu Karriere-Kai, der nun Karriere-Kim ist, also geschlechtsneutral. Aus Sucher-Simon ist Sucher-Simone geworden, die mehr als vorher ideelle Werte und ökologisches Bewusstsein vertritt."

Der studi.report sowie Infografiken sind als Download auf https://www.territory.de/news/studireport/ verfügbar.

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