Trends in der Rekrutierung von Pflegekräften 2020: Fachkräfte aus Südamerika

In deutschen Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten medizinischen Einrichtungen werden Pflegefachkräfte knapp: Schon jetzt kommt es vor, dass Stellen über längere Zeit nicht nachbesetzt werden können, weil qualifiziertes Personal fehlt, und dieses Problem scheint mir herkömmlichen Methoden der Rekrutierung nicht kurzfristig lösbar zu sein. Noch sprechen Experten und Expertinnen im Pflegebereich von einem „Fachkräfteengpass” und nicht von einem tatsächlichen Mangel. Personalverantwortliche in Kliniken und Pflegeheimen beginnen dennoch, ihre Strategien hinsichtlich Recruiting und Personalgewinnung zu ändern, und das ist gut so: So scheint es weder sinnvoll noch besonders effektiv zu sein, ausschließlich auf regionale Suche zu setzen – vielmehr sollten Qualifikation, persönliche Eignung und Motivation der zukünftigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Vordergrund stehen und nicht ihre regionale Herkunft. Zahlreiche Pflegeheime und Krankenanstalten setzen mittlerweile auf Pflegekräfte aus dem EU-Ausland und im besonderen aus Südamerika. Das liegt nicht nur an der ausgezeichneten Qualifizierung auf akademischem Niveau, die dort in den meisten Ländern der Standardausbildung entspricht, sondern auch an der guten Vorbereitung durch spezialisierte Personalvermittler: Interessentinnen und Interessenten, die gerne in Deutschland arbeiten möchten, können sich schon im Heimatland intensiv auf ihre zukünftige Tätigkeit vorbereiten und ein für die Anerkennung ihrer Diplome ausreichendes Sprachniveau erreichen.

Damit eine Suche über Ländergrenzen und weiter hinaus dauerhaft erfolgreich ist, sollten Verantwortliche jedoch vorab unbedingt Überlegungen zu attraktiven Arbeitsbedingungen und besonderen integrativen Maßnahmen für ausländische Fachkräfte anstellen. Wir erörtern im folgenden Beitrag, wie solche Maßnahmen aussehen können und welche Zielländer für die Rekrutierung kompetenten Krankenpflegepersonals derzeit besonders attraktiv erscheinen.

Pflegekräfte aus Südamerika: Universitäre Ausbildung und exzellente Kompetenzen

Fachkräfte der Gesundheits- und Krankenpflege aus den Ländern Kolumbien, Venezuela, Chile, Peru und Mexiko erreichen durch ihre vier- bis fünfjährige akademische Ausbildung ein Kompetenzniveau, das mit jenem in Deutschland absolut vergleichbar ist: Die Inhalte des Studiums unterscheiden sich kaum von europäischen Studienplänen für das Fach Pflegewissenschaften, die Ausbildung dauert de facto jedoch ein bis zwei Jahre länger als der deutsche Ausbildungsweg zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in. Die erworbenen akademischen Abschlüsse lauten „licenciatura en enfermería” beziehungsweise „técnico en enfermería” und werden in Deutschland gewöhnlich problemlos anerkannt, da sie der Anerkennungsklasse A4 der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen der Kultusminister-Konferenz entsprechen.

Die interdisziplinären und sehr praxisorientierten Lehrpläne enthalten sämtliche relevanten Differenzierungsbereiche der Krankenpflege – von der Grund- und Behandlungspflege über Rehabilitation, OP-Assistenz, Intensivpflege und Dialyse bis zur Kinder- und Intensivpflege. Auf Dokumentation und wissenschaftliches Arbeiten wird ebenfalls großer Wert gelegt. Studierende haben die Möglichkeit, sich schon während ihrer Ausbildung fachlich zu spezialisieren, indem sie Wahlpflichtfächer und Praktika in ihren bevorzugten Fachgebieten absolvieren. Durch die exzellente und praxisnahe Ausbildung ist die Motivation bei den Absolventen und Absolventinnen des Studiums größtenteils sehr hoch und der Wunsch nach internationalem Wissensaustausch und beruflicher Auslandserfahrung meist vorhanden. Viele Interessierte entscheiden sich nach ausführlicher Information auch dafür, dauerhaft in Europa zu arbeiten. Hier sind die Dienstleistungen professioneller Personalvermittlung besonders wichtig: Ein erster Schritt zur Anerkennung der Berufsausbildung und damit zum Arbeitsverhältnis in Deutschland ist immer der Erwerb der deutschen Sprache. Sinnvollerweise sollte das mindestens 12 bis 18 Monate vor dem geplanten Dienstantritt und noch im Heimatland stattfinden. Erfahrene Recruiting-Agenturen bieten dafür intensive Vorbereitungskurse an, so dass die meisten Teilnehmer und Teilnehmerinnen bis zur Ankunft in Deutschland bereits über Deutschkenntnisse auf dem Kompetenzlevel B2 des europäischen Referenzrahmens für Sprachen verfügen. Kenntnisse auf diesem Niveau stellen gleichzeitig die Voraussetzung für die Anerkennung der Ausbildung in Deutschland dar.

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Für Personalverantwortliche, die Vakanzen mit Pflegefachkräften aus Südamerika besetzen wollen, ist dies sehr vorteilhaft: Die Organisation und Finanzierung von Anfänger-Sprachkursen entfällt damit, der tatsächliche Arbeitsbeginn kann schon nach einer kurzen Einschulungsphase stattfinden. Intensive Vorbereitung durch eine Personalvermittlungsagentur verkürzt auch die Anerkennung der beruflichen Diplome: Rund 80% der Anwärter und Anwärterinnen erhalten ihre Anerkennung nach kurzer individueller Überprüfung. Administrative Vereinfachungen, die die Bundesregierung in den letzten Jahren als Maßnahme gegen Personalengpässe eingeführt hat, erleichtern zudem die Anstellung von Fachkräften aus dem EU-Ausland – mit ein Grund, dass Pflegedirektoren und -direktorinnen verstärkt auf diese hochmotivierte und bestens ausgebildete Bewerberschicht zurückgreift.

Willkommen sein in Deutschland: Welche Unterstützung benötigt man als Krankenpfleger oder Krankenschwester aus dem Ausland?

Als Krankenpfleger oder Krankenschwester aus dem Ausland ohne genauere Kenntnis des Landes und der örtlichen Gepflogenheiten ein Dienstverhältnis in Deutschland zu beginnen, stellt auch für besonders motivierte Bewerber und Bewerberinnen eine gewisse Herausforderung dar. Vor allem bei der Ankunft und in der ersten Phase des Einlebens ist praktische Hilfe durch den Arbeitgeber deshalb meist willkommen. Von der Wohnungssuche über administrative Erledigungen bis zur Eröffnung eines Girokontos – all das ist für die neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Unterstützung wesentlich einfacher zu bewältigen. Mindestens ebenso wichtig ist eine positive Aufnahme in das Team, die das gegenseitige Kennenlernen fördert und das Einleben in den deutschen Arbeitsalltag erleichtert.

Vorgesetzte wie Kolleginnen und Kollegen in der Pflegeeinrichtung spielen dabei eine wichtige Rolle: Ein aktiver, wertschätzender Austausch ermöglicht es, voneinander zu lernen, unterschiedliche Zugänge zu Problemstellungen in der Pflege kennenzulernen und aus verschiedenen Herangehensweisen gemeinsame „Best Practice”-Modelle zu entwickeln. Ein solcher integrativer Ansatz ermöglicht den südamerikanischen Pflegefachkräften, von Anfang an eine aktive Rolle einzunehmen und ihre fachlichen wie persönlichen Kompetenzen entsprechend einzubringen. Das ist auch in Hinsicht auf die die Veränderungen, die gesellschaftliche Alterung und Migration mit sich bringen, vorteilhaft: Immer mehr Migranten und Migrantinnen der ersten Generation sind mittlerweile in einem Alter, in dem Themen wie chronische Krankheiten, Pflege, Gesundheitsförderung und Gesundheitserhaltung im Alter relevant werden. Für dieses recht unterschiedliche Klientel wurden eigene Konzepte entwickelt, die auf individuelle Bedürfnisse von Menschen aus unterschiedlichsten kulturellen Zusammenhängen abgestimmt sind und es Fachkräften erlauben sollen, in eine positive, respektvolle Beziehung zu diesen zu treten.

Menschen mit eigenem Migrationshintergrund haben im Hinblick auf diese Konzepte der „kultursensiblen Pflege” einen großen Vorteil: Sie teilen eine größere Schnittmenge an Erfahrungen mit den zu pflegenden Personen, selbst wenn die kulturellen und sozialen Prägungen nicht dieselben sind. Interesse an interkulturellem Austausch, grundsätzliche Offenheit gegenüber anderen Grundhaltungen und Lebensweisen und die Reflexion eigener, teils unbewusster Prägungen und Denkweisen fördern den Erwerb interkultureller Kompetenz. Die Wertschätzung und aktive Förderung dieser Kompetenz durch den Arbeitgeber trägt wesentlich zu einer gelungenen Integration von ausländischen Pflegefachkräften bei.

Vermittlung von Pflegefachkräften: Professionelles Recruiting bringt beiderseitige Vorteile

Die Inanspruchnahme professionell organisierter Personalvermittlung ist für Personalverantwortliche in Pflegeheimen und anderen medizinischen Einrichtungen unbedingt zu empfehlen. Aufgrund der gesetzlichen Vereinfachungen ist es nun zwar grundsätzlich möglich, selbst im Ausland nach geeignetem Personal zu suchen. Praktisch stoßen viele Recruiter hier aber an ihre Grenzen: Mangelnde Sprachkenntnisse erschweren die aktive Suche in den Zielländern, und ohne intensive Vorbereitung und ausreichende Sprachkenntnisse riskieren die wenigsten Interessierten einen Umzug in einen anderen Kontinent.

Aus diesem Grund bieten professionelle Personalvermittler beiden Seiten Vorteile: Sie greifen für die Vermittlung auf Spanisch sprechende Recruiter zurück, die mit den jeweils spezifischen Ausbildungen in Chile, Peru, Kolumbien, Venezuela und Mexiko vertraut sind, Kontakte zu Absolventen und Absolventinnen aufbauen können und grundsätzlich eine gute Kenntnis dieser Länder besitzen. Für Berufseinsteiger und Berufseinsteigerinnen, die ihre Kenntnisse erweitern und gerne in Deutschland arbeiten möchten, entfallen durch die qualifizierten Leistungen der Personalvermittlung eine Menge an bürokratischem Aufwand und Vorbereitung. Sie profitieren besonders durch die organisierten Vorbereitungskurse, in denen sie die Sprache erlernen und gleichzeitig mit anderen Spanisch sprechenden Interessierten in Kontakt kommen – auch das ist für die erste Zeit im neuen Job von Vorteil. Personalverantwortliche können dagegen auf bereits Deutsch sprechende, bestens ausgebildete und hoch motivierte Fachkräfte zurückgreifen, die gewöhnlich innerhalb weniger Monate eine Anerkennung ihrer Diplome erhalten.

Sie möchten genauere Information über die Vermittlung von südamerikanischen Pflegekräften, die bereits einen Vorbereitungskurs absolviert haben und gute Deutschkenntnisse besitzen? Alle wichtigen Details zur professionellen Vermittlung von Pflegefachkräften finden Sie unter diesem Link.

Ein Beitrag von unserem Professional-Partner TTA Personal GmbH

Bild- und Videomaterial: @Lizenzen bei TTA Personal GmbH

Vicente Milán
... ist neben Oliver Nordt Geschäftsführer der TTA Personal GmbH, die 2013 gegründet wurde und und auf die Personalvermittlung aus Spanien und Südamerika spezialisiert auf die Personalvermittlung aus Spanien und Südamerika. Sein Themen bei TTA sind die Rekrutierung von Fachkräften mit seinem Team und das Marketing.