Die Studie von onlyfy by XING zu Blue-Collar-Jobs weist auf einige sehr spannende Zahlen hin. In Branchen wie Handwerk, Industrie, Einzelhandel und Dienstleistungen ist der Bedarf hoch, doch die Personalakquise gestaltet sich herausfordernd. 74 Prozent der befragten Unternehmen wollen aktuell zumindest ähnlich viele neue Mitarbeiter einstellen wie im Vorjahr.
Die Herausforderungen, passende Kandidaten für Blue-Collar-Jobs zu finden, sind vielschichtig. Der Bedarf an Fachkräften in Bereichen wie Handwerk, Industrie, Einzelhandel und Dienstleistungen wächst stetig. Jedoch stoßen Unternehmen vermehrt auf Schwierigkeiten, diese Stellen zu besetzen. Diese Probleme gehen Hand in Hand mit einem wachsenden Arbeitskräftemangel, der sich durch verschiedene Faktoren manifestiert.
Ein Blick auf den Arbeitsmarkt
Der Rückzug der Babyboomer-Generation vom Arbeitsmarkt hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu füllen ist. Die Studie verdeutlicht, dass 93 Prozent der Recruiter Schwierigkeiten haben, diese Lücken zu schließen. Eine Kernursache liegt in der Verfügbarkeit von Arbeitskräften, wobei 83 Prozent der Befragten allgemein zu wenige Arbeitskräfte auf dem Markt sehen und 62 Prozent auch unzureichende fachliche Qualifikationen als Ursache ausmachen.
Bewerbungsprozesse und -anforderungen
Die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Personalverantwortlichen und den Bedürfnissen der Bewerber erschwert die Rekrutierung zusätzlich. Während Unternehmen traditionelle Bewerbungsunterlagen bevorzugen, zeigen sich Bewerber zunehmend an flexibleren Möglichkeiten interessiert. Die Möglichkeit, sich mobil zu bewerben, und der Wunsch nach einer vereinfachten Bewerbung ohne ausführliche Schreiben und Lebensläufe werden immer wichtiger.
Zeitfaktor und dessen Auswirkungen
Die Dauer des Rekrutierungsprozesses verschärft die Situation zusätzlich. In vielen Unternehmen vergehen Monate, bis eine offene Position besetzt ist. Fast jeder zweite befragte Personalentscheider (44 %) spricht von 3-6 Monaten Dauer von dem Zeitpunkt, in dem HR die Stellenbesetzung angeht, bis zum ersten Arbeitstag. Bei 13 Prozent sind es 7 bis 12 Monate und bei sechs Prozent sogar länger mehr als 12 Monate. Alles in allem benötigen also 63 Prozent der befragten Unterehmen mehr als 3 Monate, um die Vakanz zu füllen.
Auch diese Verzögerung kann potenzielle Kandidaten abschrecken und den Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte weiter verschärfen.
Bedürfnisse der Blue-Collar-Beschäftigten
Die Studie unterstreicht die Unterschiede in den Prioritäten von Personalentscheidern und Blue-Collar-Beschäftigten. Während für die Beschäftigten Jobsicherheit und pünktliche Bezahlung im Vordergrund stehen, setzen Personalverantwortliche eher auf Faktoren wie gutes Führungsverhalten und den Ruf des Unternehmens.
Die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Beschäftigten und den Annahmen der Personalverantwortlichen zeigt sich auch bei Zusatzleistungen. Während Unternehmen denken, dass Dinge wie Smartphones oder Jobtickets attraktiv sind, sind diese für die Mehrheit der Blue-Collar-Beschäftigten weniger bedeutsam.
Frank Hassler, verantwortlicher Vorstand für Recruiting und Employer Branding bei der New Work SE, meint dazu: „Mehr Geld, Jobsicherheit und eine pünktliche Bezahlung sind für viele Blue-Collar-Beschäftigte Gründe für einen Jobwechsel. Damit sie bleiben, müssen Personalentscheidende aber vor allem die Atmosphäre im Arbeitsalltag im Blick haben und auf motivierendes Führungsverhalten sowie eine gute Unternehmenskultur achten. Sonst wird aus dem ‘Perfect Match’ schnell ein ‘Mismatch’.“
Rekrutierungskanäle und digitale Transformation
Private Kontakte bleiben der wichtigste Rekrutierungskanal, gefolgt von der Bundesagentur für Arbeit. Doch die Potenziale digitaler Kanäle sind noch nicht vollständig ausgeschöpft. Unternehmen nutzen zwar soziale Medien wie Facebook, Instagram und WhatsApp im Rekrutierungsprozess, aber diese erreichen Blue-Collar-Beschäftigte noch nicht effektiv. „Hier steckt noch viel Potenzial für Unternehmen. Es gibt im Blue-Collar-Bereich eine steigende Akzeptanz digitaler Bewerbungsmöglichkeiten, und Unternehmen können von Lösungen wie der Talent Acquistion Platform onlyfy one profitieren, über die Stellenanzeigen passgenau auf über 900 Kanälen ausgespielt werden“, so Hassler.
Passend zur Studie ist das E-Book “Blue Hiring: Zeit zum Umdenken – Wie man erfolgreich Arbeitskräfte in Industrie, Handel und Dienstleistung gewinnt“, das hier erhältlich ist → https://onlyfy.com/de/downloads/blue-hiring/
