Keine Personalauswahl durch künstliche Intelligenz

Studie Königsteiner Agentur - Keine Personalauswahl durch künstliche Intelligenz

Bewerber befürworten es, wenn Arbeitgeber künstliche Intelligenz zur Beschleunigung des Bewerbungsprozesses oder zur Formulierung von Stellenanzeigen verwenden. Allerdings sind sie skeptisch, wenn KI-Anwendungen in die Personalauswahl integriert werden. Das ist eines der Ergebnisse unserer aktuellen repräsentativen Studie der KÖNIGSTEINER Gruppe. Demnach finden 45 % von ihnen Unternehmen, die künstliche Intelligenz zur Personalauswahl einsetzen, zwar innovativ, 44 % halten sie aber auch für abschreckend.

Wenn darüber hinaus die KI die auch noch die Personalentscheidung übernimmt, bewerten das 61 % der Menschen negativ und lediglich 19 % positiv. Trotz dieser skeptischen Haltung gehen allerdings 47 % der Befragten davon aus, dass KI trotzdem in Zukunft die Personalauswahl stärker beeinflussen wird. Fast zwei Drittel (64 %) sind sogar davon überzeugt, dass Persönlichkeitstests auf KI-Basis zum Bewerbungsprozess der Zukunft gehören werden, auch wenn aktuell 40 % solche Auswahlverfahren eher kritisch sehen.

KI-Stellenanzeigen sind aus Bewerbersicht kein Problem

Interessant ist, dass viele Bewerber  KI-Anwendungen im Bewerbungsprozess deutlich positiver sehen als etwa in der Personalauswahl. Stellenanzeigen auf KI-Basis zum Beispiel bewerten 41 % der Studienteilnehmer positiv und nur 22 % negativ. Ähnlich ist das Meinungsbild hinsichtlich Unternehmenstexten auf Karrierewebsites. Wenn diese mit ChatGPT & Co. erstellt wurden, befürworten das 39 %, während sich nur 23 % dagegen aussprechen. Vorstellungsgespräche mit Chatbots oder mit Avataren stehen allerdings bei nur jedem Fünften hoch im Kurs, während 52 % der Befragten sie kategorisch ablehnen.

Jüngere Beschäftigte erkennen deutlich höheren Mehrwert in KI-Tools

„Keine Frage: Künstliche Intelligenz wird auch die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Derzeit stehen wir aber noch am Anfang dieser Entwicklung. Unsere Zahlen zeigen: Noch sind es vor allem jüngere Beschäftigte, die mit entsprechenden Tools arbeiten. Arbeitgeber sind also gut beraten, ihre Belegschaften behutsam mit auf die gemeinsame KI-Reise zu nehmen. Dabei gilt es, Ängste abzubauen und Chancen zu erläutern“, so Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe. Dazu passt: Derzeit sehen 23 % aller Beschäftigten einen hohen oder sehr hohen Mehrwert in der Nutzung künstlicher Intelligenz für ihre tägliche Arbeit. Bei den 18- bis 29-Jährigen liegt der Anteil mit 48 % allerdings deutlich höher, während er bei der Generation 50 plus eben gerade einmal 18 % beträgt.

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Aktuelle KI-Touchpoints im Arbeitsleben noch nicht sehr stark ausgeprägt

Die Berührungspunkte mit künstlicher Intelligenz sind indes in der Arbeitswelt aktuell längst nicht so ausgeprägt, wie das die öffentliche Diskussion zum Thema manchmal vermuten lässt. So geben nur 13 % der befragten Beschäftigten an, dass sie im Rahmen ihrer täglichen beruflichen Arbeit immer oder oft mit KI-Anwendungen in Kontakt kommen. Weitere 26 % berichten von einer gelegentlichen beruflichen Tuchfühlung mit KI. Noch geringer ist der Anteil der Menschen, die KI-Tools regelmäßig für Bewerbungen (7 %) oder die Jobsuche (6 %) einsetzen. Überdurchschnittlich hoch ist allerdings der Nutzungsgrad bei jüngeren Beschäftigten zwischen 18 und 29 Jahren. Von diesen kommen 19 % immer oder oft mit KI-Anwendungen im Job in Berührung sowie weitere 32 % gelegentlich. Bezogen auf die Jobsuche haben sich immerhin schon 39 % der jüngeren Bewerber immer, oft oder zumindest gelegentlich mit KI-Tools auf die Suche nach einer neuen Herausforderung begeben.

Am meisten genutzt wird wenig überraschend ChatGPT, das einen Bekanntheitsgrad von 78 % erreicht. Ein anderes Tool haben dagegen gerade einmal 11 % der Befragten für ihre Jobsuche oder eine Bewerbung genutzt.

Alle Ergebnisse der Studie in unserem Whitepaper.