Vor sechs Jahren lag die Arbeitslosenquote der 15- bis 29-Jährigen in Griechenland und Spanien bei über 40 Prozent – oftmals wurde die Jugend in den beiden Ländern als verlorene Generation bezeichnet. Doch die hohe Quote lässt sich zu einem großen Teil statistisch erklären, denn sie erfasst nur die Jugendlichen, die auch wirklich arbeiten gehen oder einen Job suchen – also am Arbeitsmarkt tätig sind. Studenten und Schüler werden gar nicht erst erfasst. Deshalb wird seit einigen Jahren die sogenannte NEET-Quote genutzt, um die Arbeitslosigkeit besser zu erfassen. Sie gibt den Anteil jener Jugendlichen an, die nicht arbeiten und auch keine Universität oder Schule besuchen.
NEET-Quote geht in den meisten Ländern zurück
Nach der Finanzkrise hat sich die Situation in Europa verbessert. Vor allem die baltischen Staaten, Irland und Ungarn haben sich gut erholt. Auch Spanien, wo die Arbeitslosenquote unter den Jugendlichen 2013 eine der höchsten in Europa war, hat Fortschritte gemacht. Immer noch problematisch sieht es dagegen in Kroatien, Griechenland und Italien aus. „Diese drei Länder hatten aber auch bereits vor der Finanzkrise mit dem Problem zu kämpfen“, sagt Studienautor Holger Schäfer.
Deutschland schneidet gut ab
In den EU-Ländern schwankt die NEET-Quote von Jugendlichen, die grundsätzlich arbeiten wollen, derzeit zwischen knapp drei Prozent und 17 Prozent. Die wenigsten Probleme hat Tschechien, dicht gefolgt von den Niederlanden. Auch in Deutschland, wo die Quote bei unter fünf Prozent liegt, und in Skandinavien hat die Jugend gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Der IW-Kurzbericht von Holger Schäfer: Jugendarbeitslosigkeit in Europa – Besserung in Sicht steht hier zum Download bereit.