Wenn es um Versicherungsangebote als Arbeitgeberleistung geht, setzen Unternehmen in Deutschland fast ausschließlich auf die betriebliche Altersvorsorge. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Online-Jobbörse jobtensor.com, für die 135.349 Stellenanzeigen ausgewertet wurden. Das Ergebnis: In mehr als jeder vierten Ausschreibung (28,0 %) werben Arbeitgeber um Bewerber*innen mit der betrieblichen Altersvorsorge. Damit liegt diese mit großem Abstand vor anderen Versicherungsleistungen wie etwa Zusatzleistungen im Gesundheitsfall (1,8%). Insgesamt weisen Arbeitgeber in 29,1 % ihrer Stellenanzeigen auf Versicherungen als Zusatzleistung hin. Damit gehört diese Zusatzleistung zu den am häufigsten kommunizierten Angeboten von Arbeitgebern in deren Ausschreibungen. Zum Vergleich: Das Jobticket oder eine anders genannte Übernahme der Mobilitätskosten für den Weg zur Arbeit spielt „nur“ in 12,6 % der Anzeigen eine Rolle.
Gesundheit und Unfall im Schatten der Altersvorsorge
Deutlich seltener als für die betriebliche Altersvorsorge werben Unternehmen mit einer betrieblichen Krankenversicherung oder anderen Gesundheitszusatzleistungen (1,8 %) sowie mit Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen (1,6 %). Kaum eine Rolle spielen hingegen Vorsorgeangebote für Familie und Hinterbliebene (0,06 %) oder Spezialversicherungen wie Haftpflicht oder Rechtsschutz (0,05 %).
Altersvorsorge als Hygienekriterium für attraktive Arbeitgeber
Typischerweise setzen Unternehmen bei der betrieblichen Altersvorsorge auf Direktversicherungen oder Pensionskassen, in die Beschäftigte über Entgeltumwandlung Teile ihres Bruttogehalts einzahlen. Durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz sind Arbeitgeber zudem verpflichtet, einen Zuschuss zu leisten, wenn Mitarbeitende Teile ihres Gehalts für die Altersvorsorge verwenden. Auf diese Weise entsteht eine Kombination aus steuerlich begünstigter Eigenleistung und arbeitgeberseitiger Unterstützung.
„Unsere Zahlen zeigen: Die betriebliche Altersvorsorge ist nach wie vor ein dominierendes Thema in Stellenanzeigen und gehört mittlerweile zum Standard. Allerdings ist sie dadurch eher ein Hygienekriterium für Arbeitgeberattraktivität. Für Differenzierung im Wettbewerb um Talente sorgt sie jedenfalls kaum. Diese wäre eher über zusätzliche Angebote, etwa im Bereich Gesundheit oder Spezialversicherungen erreichbar, die bislang ein Nischendasein führen“, sagt Thomas Hense, Geschäftsführer von jobtensor.com.