Jeder Zweite sieht Jobwechsel als einzige Chance für Gehaltserhöhung

Eine globale Studie der weltweit transparentesten Job- und Recruiting-Community Glassdoor zum Thema Gehaltstransparenz zeigt, dass die meisten Arbeitgeber mit Lohnangaben innerhalb des Unternehmens nicht offen umgehen. Als Folge dessen wissen viele Arbeitnehmer nicht, welche Entlohnung wirklich fair und marktüblich ist – und viele glauben, nur durch einen Jobwechsel mehr Geld verdienen zu können. Für die Glassdoor-Studie wurden mehr als 8.000 in Voll- oder Teilzeit Angestellte aus Deutschland sowie sechs weiteren westlichen Industrienationen (Großbritannien, USA, Kanada, Frankreich, Niederlande und Schweiz) befragt.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich 7 von 10 (69 Prozent) Arbeitnehmern in Deutschland wünschen, besser zu verstehen, welches Gehalt marktüblich ist – gemessen an den eigenen Kompetenzen und unter Berücksichtigung ihres Jobs, Unternehmens und jeweiligen Marktes. „Auch im Jahr 2016 tappen die meisten Arbeitnehmer – insbesondere Frauen – in Bezug auf eine faire Bezahlung für ihren Job weiterhin im Dunkeln. Die Mehrheit der Beschäftigten gibt an, dass ihr Unternehmen intern keine Gehälter offenlegt, auch wenn die Mitarbeiter mehrheitlich glauben, dass Gehaltstransparenz gut für das Geschäft und die Mitarbeiterzufriedenheit ist“, sagt Dawn Lyon, Vice President of Corporate Affairs bei Glassdoor. „Arbeitgeber müssen verstehen, dass ein transparenter Austausch über Gehälter nicht tabuisiert werden sollte. Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten denkt, dass ein Jobwechsel die Voraussetzung für eine signifikante Gehaltserhöhung ist. Unsere Daten zeigen, dass Arbeitgeber, die intern ein besseres Verständnis über faire Entlohnung schaffen, zufriedenere und engagiertere Mitarbeiter haben, die eher dazu neigen, im Unternehmen zu bleiben“.

Mehr Gehalt nur durch Jobwechsel

Viele Arbeitnehmer glauben, dass sie in einem anderen Unternehmen mehr Geld verdienen könnten – eine wichtige Botschaft für alle Arbeitgeber. Mehr als jeder zweite (57 Prozent) Arbeitnehmer in Deutschland denkt, das Unternehmen wechseln zu müssen, um mehr Gehalt zu bekommen. Bei älteren Beschäftigten über 55 Jahren (49 Prozent) sowie den jüngeren zwischen 18 und 24 Jahren (43 Prozent) ist dieser Anteil etwas geringer, während ihre Kollegen im mittleren Alter zwischen 35 und 54 (64 Prozent) am stärksten davon ausgehen, dass sie wechseln müssen, um merklich mehr zu verdienen.

Viele Arbeitnehmer bemängeln, dass ihr Arbeitgeber Gehälter nicht intern offenlegt

Offengelegte Gehaltsinformationen unter Mitarbeitern sind in Unternehmen weiterhin nicht die Norm. Nur rund ein Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland gibt an, dass Gehälter in ihrem Unternehmen intern bekanntgegeben werden (28 Prozent). Damit gehört Deutschland nach der Schweiz (25 Prozent) zu den Ländern, in denen Gehaltstransparenz am Arbeitsplatz am geringsten ist. Etwas besser sieht es in Frankreich aus (33 Prozent). In Deutschland sind knapp 2 von 3 Arbeitnehmern davon überzeugt, dass transparente Gehälter zu erhöhter Mitarbeiterzufriedenheit (62 Prozent) beitragen und sich positiv auf das Geschäft (65 Prozent) auswirken. Fast die Hälfte aller befragten Arbeitnehmer (45 Prozent) gibt an, die Bezahlungen der Mitarbeiter auf den verschiedenen Hierarchiestufen in ihrem Unternehmen nicht zu kennen. Ein Unterschied ist vor allem zwischen den Geschlechtern zu erkennen. In Deutschland haben signifikant mehr Männer als Frauen Klarheit darüber, wie die Gehaltsstrukturen in ihrem Unternehmen aussehen. Fast jeder zweite Mann (48 Prozent) gibt an, ein gutes Verständnis über die Bezahlung der Mitarbeiter auf den verschiedenen Hierarchiestufen in seinem Unternehmen zu haben, während dies bei den Frauen nur für 38 Prozent zutrifft.

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Übrigens: Mehr Gehaltstransparenz im Recruiting – das ist auch das Ziel der aktuell noch laufenden Gehaltsumfrage Recruiting | Talentmanagement hier im Fachportal Rekrutierungserfolg.de. Machen Sie mit!

Pressemitteilung, Bild © upo