IT-Sicherheit: Experten gesucht – und häufig nicht gefunden

Quelle: obs/Indeed Deutschland GmbH

Die jüngsten weltweiten Hackerangriffe auf die Deutsche Bahn, britische Krankenhäuser und weitere Unternehmen rückt das Thema IT-Sicherheit wieder in den Fokus. Händeringend werden Experten gesucht – die Suche gestaltet sich aber schwierig. Das ergab eine Untersuchung der Jobseite Indeed.

Aktuell kommt auf drei ausgeschriebene Stellen für IT-Sicherheitsexperten nur ein Bewerber, so eine Auswertung des Jobportals Indeed. Die Auswertung betrachtet jeweils die Ausschreibungen und das Bewerberinteresse, inklusive der Entwicklung in den letzten zwei Jahren.

Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen im Bereich IT-Sicherheit ist in den vergangenen zwei Jahren bis Ende März 2017 um über die Hälfte (58,6%) gestiegen. Die Suchen legten im selben Zeitraum um 72,7% zu – allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau. Auch der Branchenverband BITKOM hat Ende des vergangenen Jahres ermittelt, dass es in Deutschland 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten gibt, ein Anstieg von 20% im Vergleich zum Vorjahr. Verstärkt werden IT-Sicherheitsexperten gesucht.

"Spezialisierte IT-Experten sind eine echte Herausforderung für das Recruiting in jedem Unternehmen. Die Lücke zwischen Jobangeboten und passenden Experten bremst den technologischen Fortschritt in Deutschland, gerade wenn wir an die Herausforderungen der Industrie 4.0 denken. Wichtig ist daher, dass Arbeitgeber ihre Recruitingstrategie an das mobile Mediennutzungsverhalten dieser gefragten Kandidatengruppe anpassen und Kanäle wählen, die dem entsprechen", sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed Deutschland.

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Das Missverhältnis zwischen ausgeschriebenen Jobs und interessierten Bewerbern ist groß: So kommt aktuell ein IT-Sicherheitsingenieur auf vier ausgeschriebene Jobs. Ähnlich stellt sich die Situation für Unternehmen dar, die IT-Consultants mit Fachwissen in der IT-Sicherheit suchen. Bei IT-Administratoren sind es rund drei Stellen je Kandidat.

Und noch deutlicher: Auf zehn ausgeschriebene Stellen im Bereich Netzwerksicherheit findet sich gerade einmal ein passender Jobkandidat. In diesem Bereich besteht auch insgesamt die höchste Nachfrage von Arbeitgeberseite.

"IT-Sicherheitsexperten werden global nachgefragt. Wer sie finden möchte, muss genau wissen, wie die Zielgruppe tickt. Wir haben analysiert: Bei den Top-Kandidaten steht beispielsweise die Fachkarriere vor der sprichwörtlichen Karriereleiter. Das bedeutet: IT´ler können mit Aufgabeninhalten, sinnstiftenden Argumenten und dem Einsatz von für sie herausfordernder Software und Technologie überzeugt werden. Arbeitgeber, die hier liefern können, sollten derartige Argumente unbedingt in den Fokus ihrer Kandidatenansprache stellen", so Frank Hensgens.

Wie wichtig der Ausbau von IT-Sicherheit gerade für den Einsatz neuer Technologien ist, zeigt sich in den Einsatzbereichen, in denen die Fachkräftenachfrage besonders stark anstieg. Im Bereich Internet der Dinge (IoT) liegt die Nachfrage nach Sicherheitsfachkräften nahezu 370% höher als im Vorjahr. Im Feld der Cloud-Technologien rangiert der Wert nahezu dreimal höher als ein Jahr zuvor (138,1%).

Zur Auswertung Die Untersuchung basiert auf Indeed-Daten aus dem Zeitraum vom 1. Quartal 2015 bis zum 1. Quartal 2017.

Ergebnisse der Untersuchung

Am schwierigsten zu besetzende Stellen in Deutschland (Jan. bis April 2017):

1. IT-Sicherheitsingenieur
2. IT-Sicherheitsberater
3. IT-Administrator
4. IT-Leiter
5. IT-Auditor

Am schwierigsten zu besetzenden Felder/Bereiche der IT-Sicherheit in deutschen Unternehmen (Jan. bis April 2017):

1. Netzwerksicherheit
2. Mobile Anwendungen
3. Risk Management
4. Cloud Computing
5. Identitäts- und Zugangsmanagement

Am schnellsten wachsende Felder/Bereiche in deutschen Unternehmen (Jobangebote von Jan. bis April 2017 im Vergleich zum Vorjahr):

1. Internet of Things (IoT) +364,4%
2. Cloud Computing +138,1%
3. Anwendungssicherheit +33,0%
4. Mobile Anwendungen +29,9%
5. Compliance +22,4%