Initiative Klischeefrei nimmt Fahrt auf

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Eine Vielzahl renommierter Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen hat sich seit ihrem Start im Dezember 2016 der Initiative Klischeefrei, die sich für eine Berufs- und Studienwahl frei von geschlechtsspezifischen Rollenmustern einsetzt, angeschlossen. Dem breiten Bündnis aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gehört auch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) an. Für eine Berufsorientierung ohne Schubladendenken engagiert sich das BIBB außerdem beim Girls’Day und Boys’Day, der in diesem Jahr am 26. April stattfinden wird.

"Die Entwicklung der Initiative Klischeefrei ist erfreulich, das Interesse am Thema wächst, die Botschaft kommt an", betont BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. "Wir brauchen eine offene und umfassende Berufsorientierung ohne überholte Rollenbilder und Geschlechterklischees. Das ist eine Investition in die Zukunft – sowohl in die Zukunft der einzelnen Menschen als auch in die Zukunft der Unternehmen."
Sowohl die Initiative Klischeefrei als auch der Girls’Day und Boys’Day wollen das gesellschaftliche Bewusstsein dafür schärfen, wie stark Rollenbilder und Geschlechterstereotypen Jungen und Mädchen bei ihrer Berufswahl beeinflussen und ihre vielfältigen beruflichen Möglichkeiten einschränken. So wählen junge Männer und Frauen überwiegend Berufe, die vom eigenen Geschlecht dominiert werden. Selbst bei bester Eignung entscheiden sich Frauen nur eher selten für Berufe im Bereich IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik. Umgekehrt halten antiquierte Ansichten, wonach zum Beispiel Erziehung und Pflege, Verkauf und Verwaltung "Frauensache" sei, junge Männer davon ab, diese Berufsfelder für sich in Erwägung zu ziehen.

Praxisorientierte Maßnahmen, um Jugendlichen die Vielfalt ihrer beruflichen Möglichkeiten bewusst zu machen, bietet der jährliche Girls’Day und Boys’Day, der ebenfalls die Initiative Klischeefrei unterstützt. Zum Mädchen- beziehungsweise Jungen-Zukunftstag öffnen am 26. April 2018 wieder in ganz Deutschland Unternehmen sowie zahlreiche Einrichtungen und Institutionen ihre Türen. Für voraussichtlich rund 130.000 Jungen und Mädchen bietet sich dann wieder die Möglichkeit, Berufe kennenzulernen, in denen das jeweilige Geschlecht unterrepräsentiert ist.

Auch das BIBB ist am Girls’Day und Boys’Day 2018 wieder mit dabei. Hier lernen die Mädchen beispielsweise den Beruf Fachinformatikerin für Systemintegration kennen, die Jungen die Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement.

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Neben dem BIBB gehören der Initiative Klischeefrei fünf Bundesministerien, mehrere Landesministerien, die Bundesagentur für Arbeit, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Arbeitgeberverband Gesamtmetall sowie zahlreiche Hochschulen und viele weitere Institutionen und Einrichtungen an. Schirmherrin ist Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten. Die Initiative Klischeefrei wird von einer Servicestelle unterstützt, die bei der Programmstelle Berufsorientierung im BIBB und beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. angesiedelt ist.

Weitere Informationen unter www.klischee-frei.de sowie im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/bibb-berufsorientierung.