Es scheint ihn doch zu geben, den Mangel an geeigneten Mitarbeitern in Deutschland. Zumindest steigt der Anteil von Unternehmen, die auch Mitarbeiter im Ausland suchen, im Vergleich der letzten Jahre (1% in 2011 vs. 3,7% in 2014). Das ganze passiert aber noch auf insgesamt niedrigem Niveau.
Ds ist eine der Einsichten, die das IAB aus den Daten der Stellenerhebung gewonnen hat. Aus der Befragung von knapp 9000 Betriebsstätten hat das IAB noch weitere Erkenntnisse zur Suche und Einstellung von ausländischen Mitarbeitern gefiltert.
Suche und Einstellung von ausländischen Mitarbeitern
Von den Betrieben, die in den letzten 12 Monaten neue Mitarbeiter eingestellt hatten, stellten 15% ausländische Mitarbeiter ein. 80 % der Unternehmen aber aber gar nicht erst aktiv im Ausland gesucht.
Der Anteil der Betriebe, die ausländische Mitarbeiter einstellen, steigt deutlich an mit zunehmender Betriebsgröße: 13% bei Betrieben mit bis zu 9 Mitarbeitern und 37% bei solchen ab 250 Mitarbeitern.
Als wichtigstes Hemmnis für eine Einstellung von ausländischen Mitarbeitern werden Sprachbarrieren genannt. Ein gutes Drittel der Betriebe, die im Ausland gesucht oder zumindest eine Bewerbung aus dem Ausland erhalten haben, führen diesen Grund an. 30% der Betriebe befürchten hohen bürokratischen Aufwand und ein Viertel Probleme bei der Anerkennung der formalen Qualifikation.
Fokus der Einstellung ausländischer Mitarbeiter
Im Vergleich der Wirtschaftsektoren stellten mehr als 50% der Betriebe in Bereich Land- und Forstwirtschaft ausländische Mitarbeiter ein, gefolgt von Holz, Papier, Druck, Gastgewerbe, Metall und Metallerzeugung mit jeweils etwa 25% der Betriebe. Hier wird es sich in vielen Fällen eher um niedrigqualifizierte Tätigkeiten gehandelt haben. So vermutet das IAB einen großen Anteil Saisonarbeitskräfte und Erntehelfer im Bereich der Land- und Forstwirtschaft.
Erfahrungen mit der Einstellung ausländischer Mitarbeiter
Als Hauptgrund für die Einstellung wird denn auch von 40% der Betriebe angeführt, dass zu wenig inländische Bewerber vorhanden waren. 36 % der Betriebe verweisen auf die fachliche Eignung und Qualifikation als Hauptgrund.
Bei der tatsächlichen Einstellung ausländischer Mitarbeiter treten für die Betriebe die bürokratischen Probleme in den Vordergrund. Allerdings berichten nur 14% der Betriebe von Problemen bei der Einstellung. Bei diesen spielen die Sprachbarrieren bei der Einstellung dann nur noch eine untergeordnete Rolle. Zur Erinnerung: die Sprachbarrieren wurden als Hauptgrund angeführt, auf Stellenbesetzung mit ausländischen Bewerbern zu verzichten.
Quelle: IAB Aktuelle Berichte 5/2016 Erfahrungen deutscher Betriebe bei der Personalsuche im Ausland