IAB Arbeitsmarktbarometer September 2024 mit leichtem Rückgang

IAB Arbeitsmarktbarometer September 2024 Ausschnitt Quelle IAB

Im September zeigt sich der Arbeitsmarkt in Deutschland von einer leichten Abkühlung. Nach drei Anstiegen in Folge fällt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um 0,1 Punkte und erreicht einen Wert von 100,7 Punkten. Diese Entwicklung ist Teil eines Trends, der seit mehr als einem Jahr eine Seitwärtsbewegung im leicht positiven Bereich anzeigt. Auch das European Labour Market Barometer gibt Anlass zur Besorgnis, da es im September ebenfalls um 0,1 Punkte sinkt und nun bei 99,5 Punkten im leicht pessimistischen Bereich liegt.

Ein Blick auf die Zahlen

Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers, die die Beschäftigung in Deutschland prognostiziert, verzeichnet im September einen Rückgang um 0,3 Punkte. Dies bringt den Indikator auf 102,0 Punkte – der niedrigste Stand seit der Corona-Krise, abgesehen von dieser außergewöhnlichen Situation. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Erwartung eines gedämpften Beschäftigungswachstums bestehen. Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB, stellt fest: „Der Arbeitsmarkt stürzt nicht ab, aber er kühlt ab.“ Diese Aussage macht deutlich, dass der Arbeitsmarkt nicht in eine Krise rutscht, aber die Optimismuslage deutlich weniger rosig aussieht als in der Vergangenheit.

Arbeitslosigkeit: Ein gedämpfter Ausblick

Eine weitere interessante Komponente ist der Indikator für Arbeitslosigkeit, der im September leicht um 0,1 Punkte auf 99,4 Punkte steigt. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, da die Komponente seit dem Frühling deutlich zugelegt hat und sich der neutralen Marke von 100 Punkten annähert. Enzo Weber erklärt: „Der Ausblick für die Arbeitslosigkeit wird weniger pessimistisch, aber bis zu einem Abbau ist noch ein Stück zu gehen.“ Hier zeigt sich, dass die Arbeitsmarktakteure optimistischer geworden sind, auch wenn die Situation noch nicht entspannt ist.

Die europäische Perspektive

Ähnlich verhält es sich beim European Labour Market Barometer, das einen leichten Rückgang um 0,1 Punkte im Vergleich zum Vormonat verzeichnet. Der Frühindikator für die europäischen Arbeitsmärkte liegt im September bei 99,5 Punkten, was auf eine pessimistische Einschätzung der Arbeitsmarktlage hinweist. Auch hier setzt sich der ungünstige Trend bei der Arbeitslosigkeit fort. „Die Europäischen Arbeitsmarktservices erwarten weiter eine gedämpfte Arbeitsmarktentwicklung.“ so Enzo Weber.

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Arbeitsmarkt mit gemischten Gefühlen

Der Arbeitsmarkt in Deutschland und Europa zeigt aktuell eine gemischte Lage. Die leichten Rückgänge in den Frühindikatoren deuten darauf hin, dass die Zeiten des Wachstums nicht mehr so dynamisch sind wie zuvor. Dennoch gibt es keinen Grund zur Panik: Der Markt kühlt ab, bleibt aber stabil. Unternehmen und Personalverantwortliche sollten die Entwicklungen weiterhin aufmerksam beobachten, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Ein gut informierter Blick auf die Arbeitsmarktdaten kann dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Personalstrategien entsprechend anzupassen.