IAB-Arbeitsmarktbarometer August 2023 fällt auf den niedrigsten Stand seit 2020

IAB-Arbeitsmarktbarometer August 2023 ©IAB

In Deutschland und Europa zeichnet sich ein negativer Trend auf dem Arbeitsmarkt ab, wie das neueste IAB-Arbeitsmarktbarometer August 2023 zeigt. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sank um 0,6 Punkte auf 100,5 Punkte – der niedrigste Stand seit 2020. Das European Labour Market Barometer erreichte erstmals in diesem Jahr mit 99,7 Punkten einen Wert unter der neutralen Marke von 100.

Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs “Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen”, kommentierte die Lage: “Der Wirtschaftsabschwung hat sich in Deutschland festgesetzt – mittlerweile hinterlässt das auch Spuren am Arbeitsmarkt.” Das Barometer liegt insgesamt nur knapp über 100, was auf zunehmend verhaltene Aussichten hindeutet. Besonders besorgniserregend ist die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit, die um 0,6 Punkte auf 97,5 Punkte fiel.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers sank im August zum vierten Mal in Folge und liegt nun bei 103,5 Punkten. Obwohl weiterhin steigende Beschäftigung erwartet wird, sind die Erwartungen nicht mehr so optimistisch. Weber kommentiert: “Der Arbeitsmarkt ist in Mitleidenschaft gezogen, steht aber immer noch deutlich besser da als die Konjunktur.”

Das European Labour Market Barometer verzeichnete einen Rückgang um 1,0 Punkte gegenüber dem Vormonat, was insbesondere auf die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit zurückzuführen ist. Sie fiel um 1,2 Punkte auf 97,9 Punkte und zeigt steigende Arbeitslosigkeit an. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung fiel um 0,7 Punkte auf 101,5 Punkte, und die Beschäftigungsaussichten werden verhaltener.

Anzeige
Download Recruiting Social Media Kalender 2024

In den meisten europäischen Ländern trübten sich die Arbeitsmarktaussichten im August ein, teils sogar deutlich. Enzo Weber resümiert: “Lange schlugen sich die europäischen Arbeitsmärkte gut in den Krisenzeiten. Aber jetzt wird es langsam Zeit für eine wirtschaftliche Trendwende.”