Green Jobs und der Fachkräftemangel: Herausforderungen und Chancen für das Recruiting

ManpowerGroup - Zusatzbefragung zum Arbeitsmarktbarometers

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind längst keine Nischenanliegen mehr – sie prägen die heutige Unternehmenslandschaft. Die Energiewende, mit ihrem Fokus auf erneuerbare Energien und grüne Technologien, ist ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung. Doch genau hier zeigt sich eine Herausforderung: Der Fachkräftemangel bedroht die Energiewende, wie eine aktuelle Befragung zeigt.

Laut einer Zusatzbefragung im Rahmen des Arbeitsmarktbarometers der ManpowerGroup sehen 53 Prozent der deutschen Unternehmen den Mangel an qualifizierten Fachkräften mit “grünen” Fähigkeiten als größte Hürde. Global betrachtet teilen 44 Prozent der Unternehmen weltweit diese Sorge. Mit dem Aufkommen der sogenannten “Green Jobs” – Arbeitsplätze in umweltfreundlichen Bereichen – eröffnen sich zwar neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt, doch die Nachfrage übersteigt bei weitem das Angebot an qualifizierten Fachkräften.

Die Europäische Union definiert “Green Jobs” als solche, die Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen schonen. Die Befragung verdeutlicht, dass 22 Prozent der deutschen Unternehmen bereits aktiv Mitarbeiter für diese Arbeitsplätze rekrutieren. Große Unternehmen und mittelgroße Firmen spielen hier eine Vorreiterrolle. 27 Prozent der mittelgroßen und 24 Prozent der großen Unternehmen suchen bereits gezielt nach Fachkräften mit den benötigten “Green Skills”.

Die Notwendigkeit von Investitionen in “Green Skills” wird von 66 Prozent der deutschen Unternehmen erkannt. Doch es gibt auch Skepsis. Ein Drittel der Unternehmen hält “Green Jobs” nicht auf ihre Branche übertragbar, während knapp 30 Prozent Schwierigkeiten bei der Definition solcher Kompetenzen haben. Hier zeigt sich die Vielschichtigkeit der Herausforderungen.

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Um diesem Mangel entgegenzuwirken, sind kreative Maßnahmen im Recruiting gefragt. Bewerber achten zunehmend auf das ESG-Engagement von Unternehmen – also auf deren Nachhaltigkeitsbemühungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance. Der Fachkräftemangel erfordert zudem Investitionen in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, um vorhandene Mitarbeiter zu fördern und “Green Skills” zu entwickeln.

Fachkräfte für die Energiewende gewinnen

“Green Jobs” erstrecken sich über verschiedene Branchen. Besonders im Energie- und Versorgungssektor sind die Chancen für Fachkräfte hoch. Hier suchen 30 Prozent der Unternehmen nach Mitarbeitern mit “grünen” Fähigkeiten. Aber auch in Bereichen wie Transport, Logistik, Automobil, Finanzen, Immobilien sowie Industrie und Rohstoffe werden “Green Jobs” verstärkt angestrebt.

Die Zukunft verlangt eine proaktive Herangehensweise. 40 Prozent der Unternehmen befassen sich zunächst mit der Identifikation notwendiger Fähigkeiten, während 31 Prozent in Weiterbildungs- und Schulungsangebote investieren. Individuell zugeschnittene Recruiting-Strategien, die Upskilling, Reskilling und Ressourcenplanung integrieren, sind der Schlüssel.

Der Fachkräftemangel sollte nicht als bloße Bedrohung, sondern auch als Chance gesehen werden, um das Recruiting neu zu gestalten. Der Fokus auf “Green Skills” und Nachhaltigkeit spiegelt die sich wandelnde Arbeitswelt wider und trägt zur Schaffung einer besseren Zukunft bei.