GenZ – jung, qualifiziert, wechselwillig – Auswertung von XING

Generationen-Auswertung zur GenZ von XINGAusschnitt Quelle von XING | New Work SE

Die Generation Z wird auf dem Arbeitsmarkt immer präsenter, auch wenn sie bisher nur einen relativ kleinen Teil der Beschäftigten in Deutschland ausmacht. Mit den jetzt 18- bis 29-Jährigen, die nach 1995 geboren wurden, ziehen allerdings eine andere Einstellung und damit auch neue Herausforderungen für Unternehmen in den deutschen Arbeitsalltag ein. Mit 48 Prozent Anteil in der jüngsten Altersgruppe der bereits Berufstätigen ist fast die Hälfte offen für einen Jobwechsel. 14 Prozent der 18-29-Jährigen sind sogar aktiv auf Stellensuche – und damit mehr als doppelt so viele wie der Durchschnitt der anderen Generationen. Was Beschäftigten dieser Generation darüber hinaus wichtig ist und was sie motiviert, bei einem Unternehmen zu bleiben oder sich anderweitig umzuschauen, darüber geben gleich zwei forsa-Studien im Auftrag des Job-Netzwerkes XING sowie der Recruitingmarke onlyfy by XING Aufschluss. 

Jüngere Beschäftigte sind insgesamt deutlich offener für neue Jobs als ältere Berufstätige

Auch wenn bei den Millenials (oder auch Generation Y, geboren zwischen 1981 und 1995) der Anteil derjenigen, die offen für einen neuen Job sind, geringfügig höher ist (49 Prozent), zeichnen sich die Arbeitnehmer der Generation Z dadurch aus, dass sie sich deutlich stärker als alle anderen auf der aktiven Jobsuche befinden (14 %). Denn während bei der Generation Y neun Prozent konkret ihren Ausstieg planen (Vorjahr: 5 %), sinkt dieser Anteil bei den 40- bis 49-Jährigen auf sechs und bei den Generationen 50+ (Generation X und Babyboomer) auf drei Prozent. 

„Für die GenZ stehen Flexibilität und Agilität ganz oben auf der Agenda. Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben. In Fachkreisen gelten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Generation daher bereits jetzt zu den illoyalsten Jobbern aller Zeiten“, sagt Dr. Julian Stahl, XING Arbeitsmarktexperte. „Die Generation ist hochqualifiziert, aber auch dynamisch und wechselwillig – Mitarbeiterbindung und strategisches Recruiting werden damit für Unternehmen wichtiger denn je. Denn schon 2030 wird die Generation Z zusammen mit den heutigen Millenials eine der wichtigsten Gruppen am Arbeitsmarkt sein“, sagt Dr. Julian Stahl weiter. 

Gehalt und Stress wichtigste Auslöser für Wechselwunsch 

Was genau macht die Generation Z offen für einen Jobwechsel? Faktoren, die auf den Wechselwunsch Einfluss nehmen, sind in den meisten Fällen ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (49 % der Wechselbereiten) und ein als zu hoch empfundenes Stresslevel (42 % der Wechselbereiten). Aber auch die Führungskultur spielt für jüngere Beschäftigte eine Rolle: 27 Prozent der wechselwilligen Befragten ziehen einen Wechsel in Betracht, weil sie mit ihrer Führung unzufrieden sind.

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Bei der Frage, was ein potenzieller neuer Arbeitgeber bieten sollte, steht deshalb für alle Befragte der Generation Z eine flexible Arbeitszeiteinteilung (74 %) ganz oben auf der Wunschliste. Sie ist für diese Generation auch deutlich wichtiger als für andere Altersgruppen (30–49 Jahre: 67 %, 50+: 62 %). Dicht dahinter folgt das höhere Gehalt (72 %), das generell für die Jüngeren eine zentrale Rolle spielt. Mit auf das Podium schafft es auch der gute Zusammenhalt im Team (68 %). Deutlich über die Hälfte der Befragten (58 %) ist bei einem neuen Job auch auf der Suche nach Sinnerfüllung. Obwohl der nachrückenden Generation eine extrem hohe Affinität zu den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz zugeschrieben wird, legen nur 18 Prozent Wert auf ein nachhaltiges Handeln ihres zukünftigen Arbeitgebers – und damit tendenziell weniger als andere Altersgruppen (30–49 Jahre: 21 %, 50+: 26 %). Auch eine andere Zahl überrascht: Zwar begrüßt mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) das Angebot zum ortunabhängigen Arbeiten (30–49 Jahre: 48 %, 50+: 36 %), findet einen attraktiven Standort des Büros mit 38 Prozent aber trotzdem relevanter als die Älteren (30–49 Jahre: 30 %, 50+: 22 %).

Mehr als alle anderen Generationen treibt die Wechselwilligen der GenZ darüber hinaus die Lust auf Abwechslung an: Für 38 Prozent ist es ein Grund, die Augen nach einer neuen Stelle offenzuhalten, bei der GenY spielt dieser Faktor bei den Befragten mit Wechselwunsch mit 28 Prozent schon eine deutlich weniger wichtige Rolle, während sich die Zahl bei den über 50-Jährigen im Vergleich zur GenZ sogar halbiert (19 %). Fehlende Aufstiegschancen, die vor allem Millenials beklagen (34 %) machen der GenZ dagegen weniger Sorgen: Mit 25 Prozent Zustimmung ist die jüngste Gruppe auf dem Arbeitsmarkt beim Thema Gläserne Decke (noch) ähnlich entspannt wie die älteste (50+: 24 %). 

GenZ als Treiber neuer Arbeitsformen: Homeoffice, Workation und Co.

Was können Unternehmen jungen Beschäftigen bieten, um im Kampf um Talente wettbewerbsfähig zu bleiben? Auf die Frage nach zusätzlichen Benefits, durch die Arbeitgeber attraktiver werden, macht der Wunsch nach der 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich das Rennen: 82 Prozent der Beschäftigten (18-29-Jährige) finden die Idee gut. Arbeiten im Homeoffice ist in dieser Altersgruppe mit 66 Prozent am relevantesten (30-49 Jahre: 55 %, 50+: 41 %). Rund ein Drittel freut sich über die Möglichkeit eines Sabbaticals (31 %) und rund ein Viertel begrüßt die Option einer Workation (23 %).

Insgesamt blicken die jüngeren Generationen grundsätzlich positiv auf ihre berufliche Zukunft. Rund zwei Drittel (65 % der 18–25-Jährigen, 66 % der 26–35-Jährigen) machen sich keine Sorgen, wenn es um ihre berufliche Entwicklung geht. Auch die Corona-Pandemie hat in punkto Zufriedenheit keine negativen Auswirkungen auf die jüngeren Beschäftigten gehabt – ganz im Gegenteil. Während insgesamt 29 Prozent der Deutschen mit ihrer derzeitigen beruflichen Situation viel oder etwas zufriedener sind als vor Corona, liegt der Wert bei der Generation Z bei 35 Prozent.  

„Um diese Zufriedenheit auch langfristig zu fördern, sind vor allem Unternehmen gefragt“, erklärt XING Arbeitsmarktexperte Dr. Julian Stahl und führt weiter aus: „Die heute nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an, sind zugleich aber ein knappes Gut. Unternehmen müssen versuchen, die Bedürfnisse junger Beschäftigter besser zu verstehen und sich überlegen, wie sie für sie eine passende Unternehmenskultur schaffen. Wer nicht über Benefits wie Homeoffice, Workation oder Sabbatical nachdenkt, wird einen Teil dieser Generation als Arbeitgeber erst gar nicht erreichen“. 

Pressemitteilung