Die Gen Z wird oft als rebellisch, individualistisch und wenig loyal gegenüber klassischen Arbeitsmodellen beschrieben. Doch eine aktuelle Umfrage unter Studierenden zeigt ein anderes Bild: Sicherheit, Stabilität und Familienplanung stehen hoch im Kurs. Gleichzeitig ist die Forderung nach Flexibilität und nachhaltigen Arbeitsmodellen stärker denn je. Für Arbeitgeber bedeutet das eine neue Herausforderung – aber auch eine große Chance.
Traditionelle Werte mit modernen Ansprüchen
Lange galt die Annahme, dass sich junge Generationen radikal von ihren Vorgängern unterscheiden. Doch die Generation Z beweist, dass Tradition und Fortschritt Hand in Hand gehen können. Laut einer Umfrage der Hochschul-App UniNow planen 42 % der Befragten, erst mit 30 oder später eine Familie zu gründen. Ein Drittel wünscht sich zwei Kinder – klassische Werte, die an die Babyboomer erinnern.
Gleichzeitig zeigen die Befragten aber auch ein starkes Bedürfnis nach einer besseren Work-Life-Balance, nachhaltigen Arbeitsmodellen und fairen Arbeitgebern. Unternehmen, die diesen Anforderungen nicht gerecht werden, laufen Gefahr, talentierte Nachwuchskräfte zu verlieren.
Familienplanung: Ein zentraler Faktor in der Karriereplanung
Während die Familienplanung für viele Studierende erst ab 30 ein Thema wird, stellt sich für Arbeitgeber die Frage: Wie lassen sich Beruf und Familie optimal vereinen? Denn obwohl der Wunsch nach Kindern vorhanden ist, gibt jeder fünfte Befragte an, kinderlos bleiben zu wollen – oft aus Sorge vor mangelnder Vereinbarkeit mit dem Beruf.
Hier sind Unternehmen gefragt, die durch familienfreundliche Benefits punkten können:
- Flexibilität in der Arbeitszeit: Home-Office, Remote-Arbeit und Gleitzeitmodelle
- Unterstützung bei der Kinderbetreuung: Betriebs-Kitas, Betreuungszuschüsse oder Ferienprogramme
- Elternfreundliche Karrieremodelle: Wiedereinstiegsprogramme, Teilzeit-Optionen und Karriereförderung für Eltern
Lieber Eigenheim als Luxusauto – Die neue Definition von Erfolg
Früher stand der Traum vom schnellen Sportwagen für Erfolg. Heute sieht das anders aus. Nur 29 % der Befragten träumen von einem Luxusauto – 81 % wünschen sich hingegen ein eigenes Haus.
Dieser Wandel zeigt, dass für viele junge Menschen Sicherheit wichtiger ist als Statussymbole. Arbeitgeber können darauf reagieren, indem sie finanzielle Sicherheit und langfristige Perspektiven bieten, z. B. durch:
- Attraktive Gehaltsmodelle mit fairen und transparenten Strukturen
- Möglichkeiten zur betrieblichen Altersvorsorge, wie Arbeitgeber-Bausparverträge oder Aktienprogramme
- Unterstützung bei Immobilienkrediten durch Zuschüsse oder Kooperationen mit Banken
Flexibilität und Nachhaltigkeit – Zwei zentrale Forderungen der Gen Z
Trotz des Wunsches nach Stabilität fordert die Generation Z mehr Flexibilität als jede Generation zuvor. Starre 9-to-5-Jobs und unflexible Arbeitsmodelle stehen für viele nicht mehr zur Debatte. Arbeitgeber, die attraktiv bleiben wollen, sollten daher folgende Aspekte berücksichtigen:
- Remote Work & 4-Tage-Woche: Flexible Arbeitszeiten und moderne Arbeitsmodelle sind ein Muss
- Nachhaltigkeit als Unternehmenswert: Umweltbewusstsein ist für viele junge Talente entscheidend
- Individuelle Entwicklungsmöglichkeiten: Weiterbildung und persönliche Förderung stehen hoch im Kurs
Was Arbeitgeber jetzt tun sollten
Die Generation Z ist keine Revolution, sondern eine Evolution. Sie sucht Sicherheit, aber zu ihren Bedingungen. Unternehmen, die das verstehen, können sich als attraktive Arbeitgeber positionieren.
Erfolgsfaktoren für Arbeitgeber:
✅ Familienfreundliche Strukturen etablieren
✅ Flexible Arbeitszeitmodelle anbieten
✅ Nachhaltige Unternehmenswerte leben
✅ Finanzielle Sicherheit und Karriereperspektiven schaffen
Werden diese Faktoren mit Leben gefüllt, können Arbeitgeber sich für die Zukunft und für die Generation Z sehr gut positionieren.