Gender-Pay-Gap und Equal-Pay-Day weitgehend unbekannt 

Gender-Pay-Gap und Equal-Pay-Day weitgehend unbekannt

Am 6. März findet in Deutschland dieses Jahr der „Equal-Pay-Day“ statt – der internationale Aktionstag zur Gehaltsgleichheit für Männer und Frauen. Er markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, den „Gender-Pay-Gap“. Die deutliche Mehrheit der Deutschen kann mit beiden Begriffen allerdings nur wenig bis gar nichts anfangen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Studie der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu für die bundesweit 1.058 Beschäftigte befragt wurden. Demnach geben fast zwei Drittel der Befragten (64%) an, noch nie von einem „Gender-Pay-Gap“ gehört zu haben. Der „Equal-Pay-Day“ ist insgesamt 56% der Beschäftigten unbekannt. Bei Frauen ist der entsprechende Anteil mit 59% sogar noch höher als bei Männern (54%). Das Datum des Equal-Pay-Day ist entsprechend auch nur 6% der Befragten geläufig.  

Drei Viertel der Frauen bemängeln fehlendes Bewusstsein für Gehaltsunterschiede 

Trotz des vergleichsweise geringen Bekanntheitsgrads der Begrifflichkeiten rund um die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen, bemängeln 63% der Studienteilnehmer:innen genau dieses fehlende Bewusstsein. Besonders Frauen stehen mit einem Anteil von 75% auf dem Standpunkt, dass das Wissen um die ungerechte Gehaltsverteilung zwischen den Geschlechtern in der Gesellschaft nicht ausreichend ausgeprägt sei, während „nur“ 50% der Männer das bemängeln.  

„Der Equal-Pay-Day markiert symbolisch den Tag, an dem Frauen in Deutschland im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen erst anfangen, Geld zu verdienen. Unsere Zahlen bestätigen die des Statistischen Bundesamtes, welche besagen, dass die aktuelle Einkommensdifferenz bei Männern und Frauen bei knapp 18% liegt. Hier ist es offensichtlich dringend notwendig noch mehr Aufklärungsarbeit zu leisten. Nur über Gehaltstransparenz und öffentlich zugängliche Daten kann es letztlich gelingen, die ungerechte Einkommenssituation in Deutschland nachhaltig zu verändern“, so Nina Zimmermann, CEO bei kununu zu den Ergebnissen. 

74% der weiblichen Beschäftigten wünschen sich Gehaltstransparenz 

Die weit überwiegende Mehrheit der Befragten würde die tatsächliche Lohnsituation in ihrem gegenwärtigen Unternehmen gerne genauer kennen. So würden es 74% der Frauen begrüßen, wenn Arbeitgeber die realen Gehaltszahlen im Unternehmen offenlegen, damit mögliche Unterschiede zwischen Beschäftigtengruppen sichtbar werden. Bei den Männern liegt der Anteil der daran Interessierten nur bei 51%. Über beide Geschlechter hinweg kommen die kununu-Forscher auf einen Prozentsatz von 63% in dieser Frage.  

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Was die aktuelle Situation hinsichtlich der Gehaltsunterschiede auf dem deutschen Arbeitsmarkt betrifft, sind die allermeisten Beschäftigten skeptisch. 88% aller Befragten sind überzeugt, dass es allgemein in deutschen Unternehmen derartige genderspezifische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Etwas defensiver sind die Studienteilnehmer:innen allerdings, wenn es um den Zustand diesbezüglich bei ihrem aktuellen Arbeitgeber geht. Hier glauben „nur noch“ 40% der weiblichen sowie 30% der männlichen Beschäftigten, dass Männer explizit im Gehaltsvorteil sind. In ihrem gegenwärtigen Arbeitsverhältnis sehen sich indes 30% der befragten Frauen persönlich im Einkommensnachteil gegenüber ihren männlichen Kollegen. Diese Sicht teilen nur 7% der Männer für sich selbst.  

Über die Studie 

Für die repräsentative Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag von kununu 1.058 Beschäftigte. Der Befragungszeitraum lag im Februar 2024. 50% der Befragten waren männlich, 50% weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 44,9 Jahre. Die Teilnehmenden waren je zur Hälfte Akademiker:innen und Nichtakademiker:innen.