Fachkräftemangel in Deutschland: Eine wachsende Herausforderung

Fachkräftemangel HeyIndex

Deutschland steht vor einer wachsenden Herausforderung: einem Mangel an qualifizierten Fachkräften. Stand Mai sind über 84.860 Stellen unbesetzt, was sich erheblich auf die Gesundheits-, technische Produktions- und Verkaufsbranche auswirkt.

HeyJobs, eine Job-Matching-Plattform für systemrelevante Arbeitskräfte, verfolgt diese wachsende Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage über den HeyIndex – einem Indikator, der die Anzahl der Bewerber pro offener Stelle im Arbeitsmarkt darstellt. Diese Daten werden unter Verwendung von Informationen der Bundesagentur für Arbeit, Google Trends und internen HeyJobs-Statistiken zusammengestellt.

Stand Mai 2023 gibt es 1.158.340 Arbeitssuchende und 1.243.200 offene Stellen auf dem Arbeitsmarkt. Trotz eines historischen Höchststandes des HeyIndex von 0,9 sind diesen Monat 84.860 Stellen garantiert unbesetzt. Historisch gesehen lag der HeyIndex vor Februar 2021 bei 1,7, was bedeutet, dass es fast zwei Arbeitssuchende für jede verfügbare Stelle gab. Seit März 2021 ist die Zahl der aktiv Jobsuchenden monatlich gesunken, und die Situation verschlechterte sich, da die offenen Stellen zunahmen. In den letzten zwei Jahren blieb der HeyIndex bei 0,8, was es Arbeitgebern erschwerte, offene Stellen zu besetzen.

Der relativ positive HeyIndex zeigt jedoch nicht die Diskrepanzen zwischen den Branchen auf, die insbesondere in systemrelevanten Berufen auftreten. Im März erlebte der Gesundheitssektor ein Defizit von 68.000 Arbeitskräften – die höchste Zahl unter den systemrelevanten Berufen. Der Personalmangel betrifft auch die technische Produktionsindustrie, in der über 56.000 Arbeitskräfte benötigt werden, um offene Stellen zu besetzen. Das Einzelhandels- und Verkaufssegment meldet einen Mangel von über 24.000 Arbeitskräften, und fast 12.600 Arbeitskräfte werden im IT- und Wissenschaftssektor benötigt.

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Die aktuellen HeyIndex-Zahlen unterstreichen die dringende Notwendigkeit, den Fachkräftemangel in Deutschland anzugehen und fordern die Zusammenarbeit von Regierung, Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Durch das Angebot attraktiver Arbeitsbedingungen, Karrieremöglichkeiten, Förderung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen können Interessenvertreter dieser Herausforderung begegnen – und so die langfristige Bindung qualifizierter Fachkräfte sicherstellen sowie die Nachfrage in verschiedenen Sektoren decken und Deutschlands Zukunft als starke Wirtschaftsmacht sichern.

“Wir sehen, dass der Arbeitskräftemangel in Deutschland zunimmt. Personalverantwortliche und Führungskräfte müssen dringend umdenken. Nicht mehr Jobsuchende sind die Bewerber, sondern Arbeitgeber sind die Bewerber um die essentiellen Talente. Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber müssen endlich anfangen, ihre offenen Stellen wie ein Produkt zu vermarkten. Sellcruiting ist hier ein Stichwort”, sagt Marius Luther, CEO von HeyJobs.

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