Fachkräftemangel belastet mehrheitlich Frauen

RE News Fachkräftemangel besonders in Frauenberufen

Am Weltfrauentag wird jedes Jahr über die Gleichstellung von Frauen und Männern gesprochen. Dass dieser Austausch nach wie vor notwendig ist, sieht man auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass der Fachkräftemangel in Berufen, in denen überwiegend Frauen arbeiten, ein echtes Problem bleibt.

Der Fachkräftemangel bremst die deutsche Wirtschaft aus. In vielen Branchen werden bereits heute tausende Arbeitskräfte benötigt, die es nicht gibt. Vor allem Frauen spüren die steigende Arbeitsbelastung. Im Jahr 2023 waren fünf der zehn Berufe mit dem größten Fachkräftemangel typische Frauenberufe, also Berufe, in denen mehrheitlich Frauen beschäftigt sind, wie eine neue IW-Auswertung zeigt.

Qualifizierte Arbeitslose fehlen 

Die meisten Fachkräfte fehlen in der Kinderbetreuung und Erziehung. Im vergangenen Jahr konnten hier bundesweit über 20.000 Arbeitsplätze nicht besetzt werden. Die Mehrarbeit müssen überwiegend Frauen erledigen, denn sie machen fast 90 Prozent der Beschäftigten in dieser Branche aus. Fast genauso groß ist die Lücke bei der Sozialarbeit- und Sozialpädagogik, etwa in der Schulsozialarbeit oder bei der Suchtberatung, wo der Frauenanteil bei 77 Prozent liegt. Ähnlich dramatisch ist es auch bei der Alten- und Krankenpflege: Zusammengerechnet konnten in beiden Berufsgruppen knapp 33.000 offene Stellen nicht besetzt werden. 

Geschlechterrollen aufbrechen 

Ein Teil der Lösung: Typische Frauen- und Männerberufe für das jeweils andere Geschlecht attraktiver machen. Das funktioniert bisher allerdings nur teilweise. In einigen männertypischen Berufen steigt der Frauenanteil. Zum Beispiel erhöhte sich der Frauenanteil in der Informatik-Branche seit 2014 von 14,5 Prozent auf 20,4 Prozent. Auch der Anteil der KFZ-Mechanikerinnen hat sich fast verdoppelt und lag 2023 bei fast fünf Prozent. In einigen frauentypischen Berufen hingegen werden die Männer sogar weniger. So sank in der Sozialarbeit der Männeranteil von 25,2 Prozent im Jahr 2014 auf 23 Prozent im Jahr 2023. Es gibt aber auch Gegenbeispiele: In der Gesundheits- und Krankenpflege etwa, einem frauentypischen Beruf, stieg der Männeranteil seit 2014 von 23,2 auf 25,5 Prozent. 

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