Fachkräfte gehen trotz Corona-Krise optimistisch in die Jobsuche

Auch wenn einige Branchen von der Corona-Krise profitieren, viele Unternehmen sind aktuell mit Kurzarbeit, Kündigungen oder Einstellungsstopps konfrontiert. Für alle, die gerade auf Jobsuche sind, keine einfache Situation. Eine aktuelle Befragung vom Online-Stellenmarkt meinestadt.de zeigt jedoch, dass Fachkräfte trotz unsicherer Lage auf dem Arbeitsmarkt insgesamt positiv in die Jobsuche gehen. meinestadt.de hat dazu 2.570 Fachkräfte mit Berufsausbildung gefragt, inwieweit sich die Krise auf ihr Verhalten bei der Jobsuche auswirkt.

82,3 % der befragten Fachkräfte befinden sich aktuell aktiv auf Jobsuche, 17,7 % sind latent Suchende und möchten sich über aktuelle Stellenanzeigen auf dem Laufenden halten. 63,7 % davon würden trotz der aktuellen Wirtschaftslage einen Jobwechsel in Betracht ziehen, wenn sie auf eine passende Stelle stoßen. Insgesamt sind derzeit über ein Drittel der befragten Jobsuchenden arbeitslos – 16,7 % geben an, aufgrund der Corona-Pandemie ihre Stelle verloren zu haben.

Tendenziell wenig Angst vor Jobverlust

Unter den erwerbstätigen Fachkräften herrscht insgesamt Optimismus im Hinblick auf den eigenen Job: Die Mehrheit von 52 % geht davon aus, dass ihr Arbeitsplatz durch die Krise (eher) nicht in Gefahr ist. Etwa ein Viertel kann es nicht einschätzen und ein weiteres Viertel schließt nicht aus, ihren Job aufgrund der Corona-Krise noch zu verlieren. Dabei fürchten ältere Fachkräfte eher um ihre Stelle als jüngere Fachkräfte. Die Angst vor dem Jobverlust ist bei Fachkräften aus Handwerk & Bauwesen sowie Produktion & Verarbeitendes Gewerbe etwas stärker ausgeprägt als bei Fachkräften aus den Bereichen Gesundheit & Soziales oder Handel.

23 % der Befragten gehen motivierter in die Jobsuche, weil sie in der aktuellen Lage höhere Chancen sehen, einen neuen Job zu bekommen. Etwa die Hälfte gibt an, ihr Verhalten bei der Jobsuche im Vergleich zu vorher nicht verändert zu haben. Rund 30 % der Arbeitssuchenden gehen angesichts der veränderten Wirtschaftslage verhaltener in die Jobsuche, weil sie das Risiko eines Jobwechsels scheuen.

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Einstellungsstopps und Unsicherheiten auf Seiten der Unternehmen lassen das Angebot an freien Stellen aktuell insgesamt schrumpfen. Für 44,5 % der Befragten hat die Anzahl der für sie interessanten Stellenangebote seit der Corona-Krise deutlich abgenommen. Auf die Frage, ob sie das Gefühl haben, dass Unternehmen sich nun schneller auf ihre Bewerbungen zurückmelden, antwortet über die Hälfte mit “Nein”. Weniger Bewerbungen scheinen auf Seiten der Unternehmen offenbar nicht zu schnelleren Reaktionszeiten zu führen. Dies dürfte auch mit Kurzarbeit und HomeOffice Situationen in Personalabteilungen zusammenhängen.

Fachkräfte flexibel und experimentierfreudig

Knapp ein Drittel der Fachkräfte nutzt die Krise, um sich in anderen Bereichen auszuprobieren, die nicht einhundert Prozent zu ihrer Qualifikationen passen. Hier sind Männer etwas experimentierfreudiger (25,5 %) als Frauen (17,8 %). 33 % können sich vorstellen, während der Corona-Krise vorübergehend Nebenjobs zu machen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder in ihrem bisherigen Beruf zu arbeiten. Etwa die Hälfte kann sich das allerdings nicht vorstellen. 58,1 % ist es trotz erschwerter Umstände in der Corona-Zeit wichtig, dass ihr nächster Job zu ihrem bisherigen Lebenslauf passt. Fachkräften aus den Bereichen Handwerk & Bauwesen sowie Gesundheit & Soziales ist dies im Vergleich zu anderen Branchen besonders wichtig.

Tipps der Fachkräfte für das Recruiting in Zeiten von Corona

Fachkräfte wünschen sich in der Krise mehr Flexibilität und Spontanität der Unternehmen: Video- und Telefoninterviews, Ansprüche an Bewerber herunterschrauben oder Quereinsteigern größere Chancen im Bewerbungsprozess einräumen.

“Es zeigt sich, dass die Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt nur bedingt Einfluss auf das Verhalten in der Jobsuche und die Wechselwilligkeit von Fachkräften haben”, sagt Wolfgang Weber, Geschäftsführer von meinestadt.de. “Das ist ein gutes Signal für Unternehmen, die jetzt unbedingt weiter rekrutieren sollten, um spätestens nach der Krise weiterhin gut aufgestellt und wettbewerbsfähig zu sein”.

Pressemitteilung