European Labour Market Barometer: trotz drittem Dämpfer in Folge weiterhin über dem Vorkrisenniveau

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Das European Labour Market Barometer ging im September zum dritten Mal in Folge zurück und nahm gegenüber dem August um 0,6 auf 103,7 Punkte ab. Der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt aber noch immer über dem Vorkrisenniveau und signalisiert eine weitere Verbesserung der Arbeitsmarktlage in den europäischen Staaten.

„Nach der Aufhebung der Lockdowns in vielen Ländern hatte es schnelle Erholungsreaktionen auf den europäischen Arbeitsmärkten gegeben. Die Erholung wird weitergehen, aber mit etwas gemäßigterem Tempo.“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Der Teilindikator des European Labour Market Barometer für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen sinkt im Vergleich zum August um 1,5 Punkte und liegt im September bei 103,1 Punkten. Der Teilindikator für die künftige Entwicklung der Beschäftigung stieg dagegen leicht um 0,3 auf 104,3 Punkte. In einigen Ländern, etwa Bulgarien, Deutschland, Österreich, Polen, Portugal, der Schweiz und in Wallonien und damit auch beim European Labour Market Barometer insgesamt, liegt der Wert für die Beschäftigungskomponente jetzt wieder über dem Wert für die Komponente Arbeitslosigkeit. „Günstigere Erwartungen für die Beschäftigung als für die Arbeitslosigkeit waren vor der Krise der Normalfall.“, erklärt Weber.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, die Schweiz, Tschechien und Zypern. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt.

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Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 17 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar.

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