Elternzeit vor allem für Frauen Wendepunkt in der Karriere

Elternzeit vor allem für Frauen Karrierewendepunkt

Die Elternzeit ist vor allem für Frauen ein Wendepunkt in der Karriere. Denn im Anschluss arbeitet nur noch die Hälfte der Mütter in gleicher Position weiter. Jede dritte Frau kehrt nach der Elternzeit erst gar nicht zurück und verlässt den Arbeitgeber. 17 Prozent bleiben dem Unternehmen zwar erhalten, aber arbeiten in einer neuen Position. Parallel arbeiten 85 Prozent der Männer in ihrer früheren Rolle weiter. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie „Working Parents & Beyond“, für die The Stepstone Group über 2.000 berufstätige Elternteile mit Kindern unter 10 Jahren zu den Themen Karriere, Familienleben und Work-Life-Balance befragt hat.

Drei von vier Müttern reduzieren die Arbeitszeit – aber nur 17 Prozent der Väter

Unabhängig davon, ob sie in neuer oder alter Position arbeiten, entscheiden sich drei von vier Müttern nach der Rückkehr in den Job dafür, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Bei den Vätern bevorzugen nur 17 Prozent weniger Arbeitsstunden. Vor allem knappe Betreuungsmöglichkeiten für den Nachwuchs zwingen dazu, die Arbeitszeit zu kappen: 66 Prozent der Eltern wollen mehr Zeit mit ihren Söhnen und Töchtern verbringen, 65 Prozent möchten die Doppelbelastung aus Kinderbetreuung und Arbeit vermeiden.

Zwei von drei Müttern wollen in Vollzeit oder vollzeitnah arbeiten

Haben sich Mütter nach der Elternzeit fürs berufliche Kürzertreten entschieden, ist der Weg zurück oft schwierig: 65 Prozent der Mütter, die nach der Elternzeit ihre Arbeitszeit reduziert haben, würden gerne in Vollzeit (35-40 Stunden) oder in einer vollzeitnahen Stelle (30-35 Stunden) arbeiten – vorausgesetzt die Kinderbetreuung ist gesichert. In diesem Fall würde jede zweite Mutter am liebsten in einer vollzeitnahen Tätigkeit arbeiten. Parallel möchte jeder zweite Vater unter gleichen Voraussetzungen regulär in Vollzeit arbeiten, 23 Prozent vollzeitnah.

„Die Zahlen belegen: Anspruch und Wirklichkeit liegen beim Thema Familie und Karriere in Deutschland zu weit auseinander – zu Lasten dringend benötigter Arbeitsleistung. In Zeiten der Arbeiterlosigkeit ist es essenziell, dass wir Eltern dem Arbeitsmarkt in größtmöglichem Umfang erhalten. Die Studie belegt, dass viele wollen. Es ist höchste Zeit, es ihnen zu ermöglichen, denn sie brauchen mehr Leistungen ihrer Arbeitgeber und eine Infrastruktur, die sie wirklich unterstützt. Nur so können wir Geschlechterungleichheit und Arbeitskräftemangel entscheidend entgegenwirken. Nach wie vor gilt: Vor allem Mütter sind eine unserer wichtigsten Reserven für den Arbeitsmarkt“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group.

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