Backstage | “Also ich würde mich auf diese Stellenanzeige bewerben”, sagte vor Kurzem eine Führungskraft zu ihrer selbst formulierten Anzeige. Und spiegelte damit ein zentrales Dilemma wieder: Der Köder muss nicht dem Angler, sondern dem Fisch schmecken. Das gilt auch für ein anderes Beispiel: Für einen anderen Arbeitgeber ist es extrem wichtig, dass jede Stellenanzeige und die gesamte Karriereseite auf Teufel komm raus gegendert ist. Dass dadurch Wortmonster, Lesestolperer, längere Texte und kuriose Stilblüten englischsprachiger Begriffe oder Institutionen entstehen – kein Thema!
Besinnen auf Interessen von Bewerbenden und der Zielgruppe
Die Beispiele zeigen eine hohe Fokussierung der beiden Arbeitgeber auf sich selbst und dem, was ihnen gefällt oder was sie vermitteln möchten. Ob dies aber auch bei Job-Interessierten im Fokus ist und den entscheidenden Unterschied zu anderen Unternehmen macht, ist fraglich.
Daher ist es wichtig, die Interessen, Vorstellungen und Erwartungen von Bewerbenden und Beschäftigten zu kennen. Welche haben sie zum Job, zur Arbeitgeberattraktivität, zum Bewerben und zum Auswahlprozess? Das müssen Arbeitgeber bei den eigenen Überlegungen im Blick zu haben. Nur so werden sie die Aufmerksamkeit und das Interesse von Bewerbenden gewinnen.
Dies gilt im Übrigen auch nicht nur für die Ansprache und Gewinnung von Bewerbenden, sondern auch weiter im Kennenlern- und Auswahlprozess. Es gilt für die eingesetzten Methoden, Fragen im Interview, die Arbeitgeberpräsentation ihm Rahmen des persönlichen Kennenlernens ebenso wie für das Auftreten der Firmenvertreter. Passt all das nicht zu den Bewerbervorstellungen, ist das Risiko eines Absprungs groß.
Was (potenziell) Job-Interessierte wollen und erwarten? Das muss keine Blackbox sein!
Wie oft an einer solchen Stelle im Kundengespräch erlebe ich dann zwar ein Nicken, aber auch ganz viel Ahnungslosigkeit, was das Backgroundwissen zu aktuellen Interessen und Vorstellungen von Bewerbenden angeht. Oft gibt es dann so pauschale Aussagen wie Geld, Karrieremöglichkeiten, Wertschätzung. Aber, was konkret davon bei welcher Bewerberzielgruppe welche Rolle spielt, da sind viele Arbeitgeber blank.
Der Grund: Einschlägige Studien zu solchen Themen und Befragungsergebnisse gehen an ihnen vorbei. Im Tagesgeschäft schnappen sie vielleicht mal hier oder da etwas auf oder sie speichern sich mal eine Studie ab, gucken aber nicht hinein. Andere nehmen Einzelstudien unreflektiert als Mantra, haben aber keinen Blick für andere Studienergebnisse und beachten auch nicht, wann Daten durch wen, in welchem Umfang und wie erhoben wurden.
Bewerberversteher sein – Überblick und Einblick haben
Wer Bewerberversteher sein möchte, um sein Recruiting besser auf potenzielle Job-Interessierte auszurichten, sollte nicht das erstbeste Ergebnis herausgreifen. Bewerberversteher verschaffen sich einen Überblick über verschiedene Studien-/ Befragungsergebnisse. Sie betrachten diese kritisch hinsichtlich Interessen der Studienautoren, des Zeitpunkts der Erhebung und auch der Zusammensetzung und des Umfangs der Stichprobe. Bewerberversteher folgen vor allem nicht nur pauschalen Ergebnissen, sondern möglichst Zahlen, Daten, Fakten, die sich auf eine konkrete Zielgruppe beziehen. Zugegeben, das ist nicht immer einfach, weil nicht alle Zielgruppen gleichermaßen befragt werden. Aber wenn man einschlägige Ergebnisse findet, sind diese eben aussagekräftiger.
Linkliste Recruiting-Studien 2022 2023 zum Download
Für alle diejenigen, die im neuen Jahr mehr zum Bewerberversteher werden möchten, haben wir eine Übersicht über die aktuellen Studien aus 2022 2023 zum Download zusammengestellt – mit Links und wo möglich ergänzt um Quickinfos mit ersten Einblicken.
Die Linkliste Recruiting-Studien 2022 2023 ist übrigens in Kooperation der #RecruitingStarkMacher von upo und dem Portal Rekrutierungserfolg.de entstanden. Deshalb sendet die Redaktion die Linkliste für 0,00 Euro allen, die das Update Recruiting bis zum 15.02.2023 bestellen. Mit dem Update Recruiting erhältst du monatlich auch Informationen zu ausgewählten neuen Studien → Hier geht es zum Update Recruiting!
Natürlich kannst du die Linkliste Recruiting-Studien 2022 2023 auch direkt bei den #RecruitingStarkMachern von upo ebenfalls für 0,00 Euro bekommen. Zusätzlich senden wir dir dann regelmäßig #RecruitigStarkMacher Tipps aus der Praxis im upo Magazin. → Hier geht es zum Download bei upo
* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.