Dramatische Folgen für die Jobsuche durch Corona

Quelle: obs/softgarden

Bewerber rechnen damit, dass der Fachkräftemangel auch nach der Coronakrise bleibt. Gleichzeitig könnte die Jobsuche dauerhaft schwieriger werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Recruitingplattform softgarden und der HR-Fachzeitschrift Personalmagazin, an der 1.788 Bewerber und 130 Recrutingverantwortliche teilgenommen haben.

Fast 70% der Bewerber haben aktuell den Eindruck, es sei vor dem Hintergrund der Krise schwieriger geworden, einen Job zu finden. Rund 30% bewerben sich sogar, weil die Krise sich massiv auf ihre Arbeit ausgewirkt hat: etwa in Form von Kurzarbeit, Entlassungen oder schlechteren Beschäftigungsperspektiven in einzelnen Branchen. Mehr als jeder zehnte Bewerber ist derzeit auf Jobsuche, weil ihm wegen Corona gekündigt wurde.

Dramatische Berichte betroffener Bewerber

Bisweilen dramatisch sind die individuellen Schilderungen einzelner Bewerber. Ein Teilnehmer berichtet: "Ich habe meine Stelle zum falschen Zeitpunkt gekündigt, und mit Covid-19 ist es schwierig, eine Stelle zu finden." Eine andere Teilnehmerin schreibt, sie sei "derzeit arbeitssuchend mit Kind" und habe jetzt "noch mehr Probleme einen Job zu finden" sowie Schwierigkeiten mit der Arbeitsagentur, da sie dem Arbeitsmarkt "aufgrund der fehlenden Betreuung formal gar nicht zur Verfügung" stehe.

Langfristiger Einfluss auf Arbeitsmärkte

Drei Viertel der Bewerber glauben, dass es nach der Krise wieder mehr Bewerber geben wird, die um weniger Stellen konkurrieren. Der "Fachkräftemangel" ist dadurch für die meisten Branchen aber keineswegs Schnee von gestern. Vielmehr sind 62% der Bewerber davon überzeugt, dass er in einigen Branchen "genauso stark" oder "stärker" sein wird wie vor der Krise, bei den Recruitern sind es sogar 84%. Dennoch erwartet eine Mehrheit von 70% der Bewerber, dass sich Kandidaten wieder mehr anstrengen müssen, um einen Job zu bekommen, bei den Recruitern sind es 37%.

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Digitalisierungsdefizite in aktuellen Recruitingverfahren

Die aktuelle Krise zeigt Digitalisierungsdefizite im Recruiting auf: Nur etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen bildet aktuell den Gesamtprozess digital ab – bis zum Vertragsangebot. Fast jedes fünfte Unternehmen würde gerne auf virtuelle Verfahren umstellen, hat aber auf diese Herausforderung keine Antwort. Dabei rechnet eine Mehrheit der Bewerber (76%) wie der Recruiter (89%) damit, dass die Recruitingverfahren durch Corona langfristig digitaler werden. Die Umfrage zeigt auch, dass es bei den derzeit durchgeführten virtuellen Jobinterviews Optimierungspotenziale gibt. Viele Bewerber empfinden sie zum Beispiel als zu unpersönlich oder vermissen Einblicke in ihren künftigen Arbeitsplatz.

Erfahrungslücke im Onboarding

Über zwei Drittel der befragten Bewerber kann sich grundsätzlich vorstellen, dass auch das Onboarding, also die Eingliederung neuer Mitarbeiter in den Betrieb, beim neuen Arbeitgeber virtuell durchgeführt wird – zum Beispiel mit Hilfe von Online-Konferenzen oder -Seminaren. Allerdings klafft beim Online-Onboarding auf Personalerseite eine große Lücke: 69,4% haben keine Erfahrung damit.

Digitalisierung konsequent vorantreiben

"Recruiter sollten in der aktuellen Situation sämtliche Möglichkeiten nutzen, die ihnen ein digitales Bewerbermanagement bietet und die Digitalisierung des Recruitingprozesses konsequent vorantreiben: etwa durch die Integration von virtuellen Bewerberinterviews", sagt Mathias Heese, Geschäftsführer von softgarden.

Die ausführliche Auswertung der Umfrage steht unter www.softgarden.de/studien zum kostenlosen Download zur Verfügung. Das Whitepaper enthält neben quantitativen Auswertungen auch zahlreiche Kommentare von Bewerbern und Recruitern. softgarden und das Personalmagazin geben zudem acht aktuelle Hinweise für die Verbesserung von Recruitingprozessen.

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