Digitale Personalvermittlung: Hilfe vom Robo-Recruiter

22,6 Prozent der Unternehmen glauben, künstliche Intelligenz werde die Personalvermittlung revolutionieren. Dieser Aussage stimmen allerdings nur 3,4 Prozent der Freiberufler zu. Die Meinungen gehen somit auseinander: Firmen sehen Nutzen in der Technologie, die Bewerber glauben an keine großen Veränderungen. Dies sind Ergebnisse der Studie "IT-Freiberufler 2019", die IDG Research Services in Zusammenarbeit mit dem Personaldienstleister Experis, einem Unternehmen der ManpowerGroup, durchgeführt hat.

Unternehmen versprechen sich von künstlicher Intelligenz Hilfe bei der Auswahl externer Mitarbeiter wie Programmierer oder IT-Berater. Denn die Bedeutung von nicht angestellten Arbeitskräften nimmt stark zu. In 70 Prozent der Unternehmen wurden in den vergangenen zwölf Monaten freiberufliche IT-Fachkräfte eingesetzt. Auch ihr Anteil an der Belegschaft steigt. Personalabteilungen müssen immer mehr Zeit in die erneute Anwerbung und Beauftragung von IT-Experten stecken. Dabei werden Referenzen stetig wichtiger: Eine bestätigte Beurteilung der Leistungen der externen IT-Fachkraft aus vergangenen Projekten liegt auf Platz zwei der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl von Externen.

"Gerade IT-Fachkräfte werden oft in erfolgskritischen Projekten eingesetzt. Das Risiko einer Fehlentscheidung muss bei der Auswahl minimiert werden", sagt Sonja Pierer, Geschäftsführerin bei Experis, der Personalvermittlung für IT-, Engineering-, Finance & Accounting- und Healthcare-Berufe. "Ideal sind Erfahrungswerte aus vergangenen Projekten. Zusätzlich müssen die Profile der Fachkräfte qualitativ hochwertig sein." Diese Punkte sind deutlich wichtiger als beispielsweise die räumliche Nähe des Kandidaten oder eine große Auswahl von Bewerbern.

Automatische Personalsuche wird effizienter

Immerhin noch auf Platz sechs der Kriterien landet der Zeitaufwand für die Bewerbersuche. Robo-Recruiting ist ein Weg, die Personalsuche zu automatisieren und effizienter zu machen. Mit Algorithmen können viel schneller die für IT-Projekte geeigneten Freiberufler gefunden und vermittelt werden. Das sagen 78,5 Prozent der Unternehmen. 21,9 Prozent stimmen "voll und ganz" zu. Von den Freelancern glauben nur 35 Prozent an den Nutzen von Algorithmen bei der Suche nach IT-Fachkräften – 54,3 Prozent sehen das nicht so. Dass mithilfe von Algorithmen die Vorauswahl der Kandidaten verbessert werden kann, steht mit deutlicher Mehrheit sowohl für Unternehmen als auch für Freiberufler fest. 82,1 Prozent der Einsatzunternehmen sind dieser Ansicht und 74,1 Prozent der Freiberufler. Das gelte allerdings vor allem für einfache Ausschreibungen wie "Suche einen Java-Entwickler für drei Monate" und nicht für komplexe IT-Projekte – sagen 76,3 Prozent der Unternehmen und 64,9 Prozent aller Freiberufler. Doch da potenzielle externe Mitarbeiter immer häufiger im Internet präsent sind, werden digitale Suchen bedeutsamer und die Menge der Daten größer. Laut der Studie hat eine Vermittlung über Online-Portale leicht zugenommen (von 13,5 auf 14,7 Prozent). Allerdings vermarkten sich immer weniger IT-Fachkräfte selbst, die direkte Beauftragung ohne Vermittler nimmt im Vergleich zum Vorjahr von 39 auf 36,5 Prozent ab.

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Arbeitsverträge in der Blockchain

Die Technik kann nicht nur bei der Mitarbeitersuche, sondern auch in der Zeit danach unterstützen. Ist der passende Freelancer gefunden, kommt weitere Arbeit auf die Personalabteilungen zu. Sie müssen Verträge ausarbeiten, Zahlungen veranlassen oder eine Verlängerung der Beschäftigung verhandeln. Hier kann eine weitere Errungenschaft der Digitalisierung helfen: Die Blockchain-Technologie wird bei Arbeits- und Werkverträgen von IT-Freelancern mit sogenannten "Smart Contracts" eingesetzt. Dabei können Vertragsdetails in einer Blockchain hinterlegt und Abläufe automatisiert werden – wie etwa eine Abschlagszahlung nach erreichtem Projektstatus. "Mit zunehmender Verbreitung der externen IT-Mitarbeiter steigt die Komplexität. Personaler wünschen sich Unterstützung. Die Bedeutung von reibungsloser Abwicklung und transparenten Prozessen nimmt zu", sagt Pierer. "Blockchain kann helfen, Prozesse automatisiert abzuwickeln und Daten verfügbar zu machen."

Über die Studie

Die Ergebnisse der Studie "IT-Freiberufler 2019" ermittelte IDG Business Research Services im Rahmen einer Onlinebefragung, für die insgesamt 1.016 qualifizierte Interviews geführt und analysiert wurden. Unter den Befragten waren 625 IT-Freiberufler und 391 Unternehmen, die IT-Selbständige einsetzen. Untersuchungszeitraum war vom 26. Februar bis 15. März 2019. Durchgeführt wurde die Studie von IDG Research Services, München.

Mehr zur Studie finden Sie unter: https://de.experis.com/index.php?id=4483

Pressemitteilung