Die Glaubwürdigkeitskrise im Recruiting: Warum Bewerber Arbeitgebern misstrauen

Softgarden Studie zur Arbeitgeber-Glaubwürdigkeit Ausschnitt Quelle: Softgarden

Die Glaubwürdigkeit von Arbeitgebern spielt eine entscheidende Rolle im Bewerbungsprozess. Eine aktuelle Umfrage von softgarden zeigt jedoch, dass nur rund ein Viertel der Jobsuchenden das Auftreten von Arbeitgebern in der Bewerbungsphase für uneingeschränkt glaubwürdig hält. In diesem Artikel gehen wir den Ergebnissen der Umfrage auf den Grund, beleuchten die Ursachen für das Misstrauen und geben Empfehlungen, wie Unternehmen ihre Glaubwürdigkeit verbessern können.

Ein Blick auf die Zahlen: Wie glaubwürdig sind Arbeitgeber wirklich?

Laut der Umfrage halten nur 25,7% der Jobsuchenden Arbeitgeber für uneingeschränkt glaubwürdig. Weitere 58,8% stufen sie als “eher glaubwürdig” ein, während 15,5% die Glaubwürdigkeit der Arbeitgeber in der Bewerbungsphase anzweifeln oder sogar als unglaubwürdig betrachten. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass es für viele Arbeitgeber noch viel Potenzial gibt, ihre Wahrnehmung bei den Bewerbern zu verbessern.

Die Bedeutung der Glaubwürdigkeit

Die Glaubwürdigkeit des potenziellen Arbeitgebers ist für 80,9% der Jobsuchenden “sehr wichtig”. Dies unterstreicht die zentrale Rolle, die ein authentisches und transparentes Auftreten im Recruiting-Prozess spielt. Wenn Unternehmen als unglaubwürdig wahrgenommen werden, können sie schnell wertvolle Talente verlieren.

Empfehlungen: Die stärkste Währung im Bewerbungsprozess

Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis genießen das höchste Vertrauen. 48,2% der Befragten halten sie für uneingeschränkt glaubwürdig. Dies zeigt, dass das Netzwerk der Bewerber einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung eines Arbeitgebers hat.

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Andere Informationsquellen wie Stellenanzeigen (17,6%), Karriereseiten (20,1%) und Arbeitgeberbewertungen (18,4%) werden deutlich weniger als uneingeschränkt glaubwürdig eingestuft. Doch zusammengenommen mit den “eher glaubwürdig”-Stimmen erreichen sie immer noch über 70% Glaubwürdigkeit. Social Media hingegen bildet mit einem addierten Anteil von 57,1% das Schlusslicht. Hier sehen 42,9% der Befragten diese Auftritte als (eher) unglaubwürdig an.

Unglaubwürdige Imagefilme, glaubwürdige Texte

In der Arbeitgeberkommunikation schneiden Imagefilme besonders schlecht ab: 51,4% der Jobsuchenden empfinden sie als “unglaubwürdig” oder “eher unglaubwürdig”. Texte auf Karriereseiten oder in Stellenanzeigen werden dagegen deutlich positiver wahrgenommen. 64,6% halten sie für “glaubwürdig” oder “eher glaubwürdig”.

Das zeigt, dass eine textbasierte, klar formulierte Kommunikation für viele Bewerber vertrauenswürdiger wirkt als aufwendig produzierte Videos, die oft als übertrieben oder nicht authentisch empfunden werden.

Der Arbeitgeber-Check-up: Google und Co. als wichtigste Informationsquellen

Bevor sich 86,3% der Jobsuchenden bei einem Arbeitgeber bewerben, unterziehen sie diesen einem umfassenden Check-up. Dabei spielt die Suchmaschine Google mit 80,8% die größte Rolle. Auch Karriereseiten der Unternehmen (65,1%) und Arbeitgeberbewertungen (59,0%) sind wichtige Informationsquellen.

K.o.-Kriterien: Was Bewerber abschreckt

Negative Berichte aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis sind das größte K.o.-Kriterium: 60,4% der Befragten würden sich nicht bei einem solchen Arbeitgeber bewerben. Eine unglaubwürdige Eigendarstellung auf der Karriereseite oder in Stellenanzeigen schreckt 52,0% der Jobsuchenden ab. Deutlich unterdurchschnittliche Arbeitgeberbewertungen (unter drei Sternen) sind für 48,6% ein Ausschlusskriterium.

Tipps für Arbeitgeber: So steigern Sie Ihre Glaubwürdigkeit

1. Authentische Kommunikation: Verzichten Sie auf übertriebene Selbstdarstellungen in Imagefilmen und setzen Sie auf ehrliche und transparente Kommunikation in Textform. Zeigen Sie die realen Arbeitsbedingungen und bieten Sie Einblicke in den Arbeitsalltag.

2. Pflege des Unternehmensnetzwerks: Fördern Sie eine positive Unternehmenskultur, die Mitarbeiter dazu motiviert, Ihr Unternehmen weiterzuempfehlen. Empfehlungen aus dem persönlichen Umfeld der Bewerber sind Gold wert.

3. Präsenz auf vertrauenswürdigen Plattformen: Nutzen Sie Karriereseiten und Arbeitgeberbewertungsplattformen aktiv, um ein authentisches Bild Ihres Unternehmens zu vermitteln. Reagieren Sie auf Bewertungen, sowohl positive als auch negative, und zeigen Sie, dass Ihnen das Feedback wichtig ist.

4. Social Media sinnvoll einsetzen: Auch wenn Social Media derzeit weniger Vertrauen genießt, kann eine authentische und konsistente Präsenz hier Ihre Glaubwürdigkeit steigern. Vermeiden Sie Marketingfloskeln und zeigen Sie stattdessen echte Geschichten und Erfolge Ihrer Mitarbeiter.

5. Einfache und klare Bewerbungsprozesse: Ein transparenter und unkomplizierter Bewerbungsprozess kann viel zur positiven Wahrnehmung beitragen. Informieren Sie die Bewerber regelmäßig über den Status ihrer Bewerbung und geben Sie konstruktives Feedback.

Glaubwürdigkeit als Schlüssel zum Erfolg im Recruiting

Die Glaubwürdigkeit von Arbeitgebern ist ein entscheidender Faktor im Recruiting-Prozess. Die Ergebnisse der softgarden-Umfrage zeigen, dass es für viele Unternehmen noch Handlungsbedarf gibt. Durch authentische Kommunikation, die Pflege von Empfehlungen und eine aktive Präsenz auf vertrauenswürdigen Plattformen können Arbeitgeber ihre Glaubwürdigkeit steigern und so die besten Talente für sich gewinnen.

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