Deutscher Arbeitsmarkt vorsichtig optimistisch – ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer Q3/2024

ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer Q3/2024Ausschnitt Quelle ManpowerGroup Deutschland GmbH

Das Arbeitsmarktbarometer der ManpowerGroup für das dritte Quartal 2024 bringt erfreuliche Nachrichten: Deutsche Unternehmen planen vermehrt Neueinstellungen. Die Daten basieren auf den Rückmeldungen von 1.050 Unternehmen, von denen 40 Prozent Neueinstellungen vornehmen möchten, während nur 16 Prozent einen Personalabbau planen. Diese Zahlen spiegeln einen saisonbereinigten Netto-Beschäftigungsausblick (NBA) von 23 Prozent wider, der gegenüber dem Vorquartal um vier Prozentpunkte gestiegen ist. Doch was bedeuten diese Zahlen für den deutschen Arbeitsmarkt und wie sieht die Situation in verschiedenen Regionen und Branchen aus?

Aufwärtstrend trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

Stabilität trotz sinkender BIP-Prognose

Trotz einer gesenkten BIP-Prognose um 0,3 Prozent für 2024 zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt robust. Erwartete Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB), steigende Investitionen und eine schwächere Dollarprognose tragen zu einem verbesserten Geschäftsklima bei. Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland, hebt hervor, dass der NBA in Deutschland fünf Punkte über dem Durchschnitt der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) liegt. Dies signalisiert ein stärkeres Einstellungsklima, das durch den anhaltenden Fachkräftemangel zusätzlich unterstützt wird.

Regionale Unterschiede: Das Ruhrgebiet als Jobmagnet

Rekordwerte im Ruhrgebiet

Die Untersuchung zeigt, dass Personalverantwortliche in allen acht untersuchten Regionen für das dritte Quartal steigende Mitarbeiterzahlen erwarten. Besonders herausragend ist das Ruhrgebiet, das mit einem NBA von 55 Prozent die besten Jobchancen bietet. Dieser Wert stellt den höchsten seit Beginn der Aufzeichnungen im ersten Quartal 2005 dar. Auch wenn das Einstellungsklima in sechs Regionen (Ruhrgebiet, München, Osten, Berlin, Norden, Süden) zulegte, zeigt der Westen eine Verschlechterung und Frankfurt blieb unverändert. Im Süden und in München sind die Einstellungsabsichten am schwächsten, mit einem NBA von 14 bzw. 11 Prozent.

Branchen im Aufschwung: Gesundheitswesen und Energieversorgung führen

Gesundheitswesen und Life Sciences an der Spitze

Das Gesundheitswesen und der Life Sciences-Sektor führen mit einem NBA von 33 Prozent. Auch wenn dies einen Rückgang um 4 Punkte seit dem letzten Quartal darstellt, zeigt der Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg um 5 Punkte. Weitere starke Sektoren sind Finanzen & Immobilien (29 Prozent), Energie & Versorgung (29 Prozent), Transport, Logistik und Automotive (28 Prozent) sowie IT (26 Prozent). Besonders bemerkenswert ist der Energie- und Versorgungssektor, der entgegen dem globalen Trend einen Anstieg von 26 Punkten seit dem Vorquartal verzeichnete.

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Große Unternehmen bieten die besten Chancen

Die besten Jobaussichten bieten große Unternehmen (1.000-4.999 Mitarbeitende) mit einem NBA von 26 Prozent, was einem Anstieg um 6 Punkte seit dem letzten Quartal entspricht. Sehr große Unternehmen (5.000+ Mitarbeitende) verzeichnen den größten Anstieg seit dem Vorquartal mit 14 Punkten und erreichen einen NBA von 25 Prozent.

Die Rolle von KI und Maschinellem Lernen

Künstliche Intelligenz als Jobmotor

Eine Zusatzerhebung der ManpowerGroup zeigt, dass 39 Prozent der deutschen Unternehmen bereits KI einsetzen, was einem Anstieg um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Interessanterweise erwarten fast die Hälfte der Arbeitgeber (48 Prozent) in den nächsten zwei Jahren Personalzuwächse durch KI und Maschinelles Lernen (ML). 36 Prozent glauben, dass es keine Auswirkungen auf den Personalbestand geben wird, während nur 12 Prozent der Arbeitgeber mit einem Personalabbau durch KI und ML rechnen.

Positive Aussichten trotz Herausforderungen

Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich im dritten Quartal 2024 robust und bietet positive Aussichten trotz wirtschaftlicher Herausforderungen. Das Ruhrgebiet stellt sich als besonders starker Jobmagnet heraus, während Branchen wie Gesundheitswesen und Energieversorgung weiterhin wachsen. Die zunehmende Nutzung von KI und ML deutet darauf hin, dass technologische Fortschritte zukünftig weitere Beschäftigungsimpulse geben könnten. Die vollständigen Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für Q3/2024 bieten einen detaillierten Einblick in diese Entwicklungen und sind für Unternehmen und Arbeitssuchende gleichermaßen aufschlussreich.

Die vollständigen Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für Q3/2024 finden Sie unter: https://www.manpowergroup.de/de/insights/studien-und-research/studien/2024/06/02/23/06/arbeitsmarktbarometer-meos-q3-2024