Anfang Juni ging das TALENTpro Expofestival 2025 erneut an den Start. Als Medienpartner der TALENTpro habe ich mit dem neuen, „alten“ Projektleiter, Christoph Metz, über seine Eindrücke, Einschätzungen und natürlich auch über seine Planungen und Ideen zu Entwicklung dieses inzwischen sehr etablierten Recruiting-Events sprechen können.
RE Redaktion: Hallo Christoph, es ist toll, dass du wieder bei HRM an Bord bist und auch die Verantwortung für die TALENTpro übernommen hast. Du hast diesen Event ja nie wirklich aus den Augen verloren. Was waren deine persönlichen Highlights auf der TALENTpro in diesem Jahr?
Christoph Metz: Als langjähriger Projektleiter der TALENTpro erfüllt es mich mit großem Stolz, die Entwicklung dieses Events über die vergangenen Jahre hautnah begleitet zu haben. Gerade in diesem Jahr war das besonders spürbar: Die TALENTpro ist nicht mehr das „kleine, ambitionierte HR-Format“ von früher – sie ist gewachsen, gereift und hat sich zu einem festen Bestandteil im Eventkalender der HR-Community entwickelt.
Man könnte sagen: Mein Baby ist erwachsen geworden. Und das fühlt sich einfach großartig an.
Inhaltlich hat mich dieses Jahr vor allem die rasante Entwicklung im Bereich Recruiting, Talentmanagement und Employer Branding beeindruckt. Die Themen verändern sich nicht nur schnell – sie werden auch immer konkreter und praxisnäher.
Besonders begeistert haben mich die zahlreichen Use-Cases rund um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – sei es im Active Sourcing, in automatisierten Bewerbungsprozessen oder bei datengetriebenen Entscheidungsmodellen. Viele unserer Aussteller haben gezeigt, wie smart und verantwortungsvoll KI heute schon in der HR-Praxis eingesetzt werden kann.
Ein einzelnes Highlight herauszugreifen, fällt mir ehrlich gesagt schwer – die Vielfalt an Inhalten und Formaten war in diesem Jahr schlicht beeindruckend. Von den mitreißenden Keynotes über die intensiven Deep-Dive-Sessions bis hin zur persönlichen Atmosphäre in unserer Podcast-Lounge, in der man HR-Voices ganz nah erleben konnte – jede Ecke hatte ihre eigene Energie.
Und dann natürlich: unsere legendäre After-Show-Party! Trotz des dramatischen Münchner Sommergewitters war die Stimmung grandios – ein echtes Community-Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.
Alles in allem war die TALENTpro 2025 für mich ein Beweis dafür, wie kraftvoll diese Plattform inzwischen geworden ist: Inhaltlich relevant, menschlich nahbar und voller Energie.
RE Redaktion: Ihr entwickelt das TALENTpro Expofestival ja von Jahr zu Jahr weiter. Welche Neuerungen gab es in diesem Jahr?
Wir entwickeln die TALENTpro tatsächlich jedes Jahr weiter – und 2025 war für mich ein besonders starker Entwicklungsschritt. Unser Ziel war es, nicht nur die neuesten Trends im Recruiting, Talentmanagement und Employer Branding abzubilden, sondern sie auch erlebbar zu machen – und das ist uns in diesem Jahr besonders gut gelungen.
Ein großer Fokus lag auf dem Thema Künstliche Intelligenz. Was mich persönlich begeistert hat: Es ging nicht mehr nur um theoretische Möglichkeiten, sondern um ganz konkrete Anwendungsfälle, die viele Aussteller mitgebracht haben. Ob automatisierte Bewerberkommunikation, intelligente Matching-Algorithmen oder KI-gestützte Active-Sourcing-Tools – die Besucher*innen konnten live erleben, wie stark KI mittlerweile in der HR-Praxis angekommen ist.
Darüber hinaus haben wir neue Formate eingeführt, die den Austausch zwischen Menschen noch mehr in den Mittelpunkt stellen. Die neu gestaltete Meet-up Area war für mich ein echtes Highlight – ein Treffpunkt für HR-Tech-Start-ups, mutige Ideen und tiefe Fachgespräche. Ergänzt wurde das Ganze durch interaktive Sessions mit HR-Influencer*innen, die den direkten Austausch auf Augenhöhe gefördert haben.
RE Redaktion: Interaktion, Gamification und Netzwerken unterstreichen den Festival-Charakter. Was habt ihr euren Besucher*innen dazu geboten und wie kam das an?
Christoph Metz: Der Festival-Charakter der TALENTpro lebt von konkreter Interaktion, spielerischem Austausch und echtem Netzwerken – und wir haben 2025 bewusst Formate gewählt, die genau das ermöglichen.
Wir haben das interaktive Lernen und Netzwerken aktiv gefördert durch unsere Meet‑Up-Area: Kurze Impuls-Sessions (10–15 Minuten) an Ausstellerständen zu Themen wie Gen Z, digitales Onboarding oder Employer Branding – perfekt, um direkt ins Gespräch zu kommen und schnell interessante Kontakte zu knüpfen. Diese Meet‑Ups haben die Besucher*innen motiviert, aktiv durch die Expo zu schlendern und dabei spannende HR-Know-how-Snacks mitzunehmen.
Darüber hinaus war unsere Podcast Lounge wieder ein echtes Erlebnisformat: Live-Podcast-Aufnahmen mit HR-Experten, bei denen die Besucher*innen Fragen stellen oder spontan mitdiskutieren konnten. Diese Nähe zu den Inhalten und Köpfen war sehr beliebt.
Auch Networking-Zonen innerhalb der Ausstellerhallen haben gezielt zum Austausch eingeladen – bewusst offen gestaltet, ohne klassische Messetrennungen. So entstand echtes Community-Gefühl, durch Small Talk oder geteilte Learnings zwischen Sessions. Ein Beispiel: Beim Meet‑Up von MHM HR GmbH am Stand G.04 ging es um neueste Recruiting-Trends – begleitet von wertvollen Gesprächen direkt vor Ort.
Und nicht zuletzt war unsere legendäre After‑Show-Party auch in diesem Jahr erneut ein Highlight: Bei Biergarten-Atmosphäre (und trotz des Münchner Gewitters) sorgte sie für entspannten musikalischen Austausch – genau wie beim Festival. Viele Besucher*innen haben betont, wie sehr dieses entspannte Setting den Festival-Charakter verstärkt hat.
RE Redaktion: Welche Fokusthemen neben KI wurden auf der TALENTpro 2025 besonders diskutiert oder Angebot dazu präsentiert?
Christoph Metz: Neben dem großen Thema Künstliche Intelligenz stand die TALENTpro 2025 ganz im Zeichen der zentralen Entwicklungen im Recruiting, Talentmanagement und Employer Branding. Besonders stark vertreten war der Bereich HR-Innovation und digitales Recruiting – viele Aussteller und Speaker zeigten praxisnah, wie neue Technologien Prozesse effizienter machen können, sei es im Active Sourcing, der Bewerberkommunikation oder im Onboarding.
Ein weiteres Fokusthema war Content Marketing und Storytelling im Employer Branding. Es ging darum, wie Unternehmen sich authentisch, zielgerichtet und kreativ als Arbeitgeber präsentieren können – insbesondere über Social Media, Videos und kreative Kampagnen. Die Rolle von „Real Talk“ in Stellenanzeigen oder TikTok-Kampagnen im Personalmarketing wurde dabei besonders intensiv diskutiert.
Auch die Themen Applicant Personas und Candidate Experience fanden große Aufmerksamkeit. Viele Vorträge und Sessions beschäftigten sich mit der Frage, wie man Bewerbende zielgruppengerecht anspricht und ihre „Reise“ durch den Bewerbungsprozess möglichst positiv und individuell gestaltet – unterstützt durch Datenanalysen, Automation und personalisierte Kommunikation.
Ein inhaltlicher Schwerpunkt war zudem Employer Branding in einem veränderten Bewerbermarkt. Wie differenzieren sich Unternehmen in Zeiten von Fachkräftemangel? Wie schaffe ich Sichtbarkeit, Vertrauen und Relevanz? Hier gab es zahlreiche Best Practices aus verschiedensten Branchen.
Nicht zu vergessen: High-Volume Recruiting – insbesondere für Branchen mit hohem Einstellungsbedarf – war ein praxisnahes Schwerpunktthema. Zahlreiche Speaker zeigten, wie man große Recruiting-Kampagnen strategisch aufsetzt und effizient umsetzt – ohne Qualität im Auswahlprozess zu verlieren.
Schließlich gab es mit dem Public Sector Forum Day ein eigenes Format für HR-Verantwortliche aus dem öffentlichen Sektor. Hier wurden Herausforderungen wie der demografische Wandel, Verwaltungsmodernisierung und neue Recruitingstrategien speziell für Behörden und öffentliche Einrichtungen diskutiert.
RE Redaktion: Mit welchen Trends und Themen rechnest du für das TALENTpro Expofestival in 2026?
Christoph Metz: Für das TALENTpro Expofestival 2026 rechne ich mit einer weiteren Schärfung und Vertiefung der Themen, die aktuell den Wandel in der HR-Welt prägen – insbesondere in den Bereichen Recruiting, Talentmanagement und Employer Branding.
Künstliche Intelligenz bleibt natürlich ein zentrales Thema, allerdings verändert sich der Fokus: Es geht zunehmend um den konkreten, praxisnahen Einsatz von KI – etwa im Active Sourcing, bei der Analyse von Bewerberdaten oder in der automatisierten Kommunikation entlang der Candidate Journey. Die TALENTpro wird 2026 zeigen, wie KI zu einem echten Enabler für effizientes und zugleich menschliches Recruiting werden kann.
Ein weiterer starker Trend ist der Shift hin zu Skills-Based Recruiting. Immer mehr Unternehmen verabschieden sich von klassischen Anforderungsprofilen und denken stattdessen in Kompetenzen, Potenzialen und Persönlichkeitsprofilen. In diesem Kontext wird auch das Thema Talentmanagement neu gedacht: Der Blick richtet sich stärker auf interne Entwicklungsmöglichkeiten, kulturelle Passung und langfristige Bindung von Talenten.
Im Bereich Employer Branding wird sich der Druck weiter erhöhen, sich klar und glaubwürdig zu positionieren. Authentizität, Relevanz und eine differenzierende Arbeitgebermarke sind entscheidend, um im Wettbewerb um die besten Köpfe sichtbar zu bleiben. Besonders spannend wird es, wie Unternehmen mit datenbasiertem Employer Branding arbeiten, also gezielt mit KPIs, Feedback-Loops und Echtzeit-Anpassungen entlang der Employer Journey.
Ein Thema, das sich durch alle HR-Bereiche zieht und uns auch 2026 intensiv begleiten wird, ist die hybride Arbeitswelt. Die Frage ist nicht mehr, ob hybrid gearbeitet wird – sondern wie klug, nachhaltig und motivierend diese Modelle gestaltet werden können. Das betrifft Führung, Kommunikation, Kultur und nicht zuletzt auch das Recruiting, das oft remote beginnt, aber langfristig Bindung schaffen muss. Wie Arbeitgeber Flexibilität glaubwürdig leben und gleichzeitig Zugehörigkeit fördern, wird sicher ein zentrales Thema im nächsten Jahr.
Und nicht zuletzt wird Content Recruiting & Social Media weiter an Relevanz gewinnen. Video-Formate, Creator-Ansätze und Plattformen wie TikTok oder LinkedIn sind längst keine Spielwiesen mehr, sondern essenzielle Kanäle für modernes Personalmarketing. Hier wird sich zeigen, wer Inhalte nicht nur sendet, sondern echte Beziehungen aufbaut.
RE Redaktion: Wie positioniert sich die TALENTpro gegenüber anderen großen HR-Events und wie stellt ihr sicher, dass ihr immer am Puls der Zeit bleibt und euch abhebt?
Christoph Metz: Die TALENTpro positioniert sich ganz bewusst nicht als allgemeine HR-Veranstaltung, sondern als das führende Event für alle, die sich intensiv und professionell mit Recruiting, Talent Acquisition, Employer Branding und Talentmanagement beschäftigen.
Was uns von anderen HR-Events unterscheidet? Wir fokussieren uns. Während viele Formate breit aufgestellt sind oder HR nur oberflächlich streifen, tauchen wir in unseren Kernbereichen tief ein – mit Inhalten, die wirklich für Recruiting-Profis relevant sind: von KI-gestütztem Active Sourcing über datenbasiertes Employer Branding bis hin zu High-Volume-Recruiting und Candidate Experience.
Unsere Inhalte sind kein Buzzword-Bingo, sondern echte Antworten auf reale Recruiting-Herausforderungen. Wir bringen Top-Expert:innen auf die Bühne, die ihr Wissen teilen – praxisnah, aktuell und ohne leere Phrasen. Dazu kommen Aussteller*innen mit Lösungen, die speziell für Recruiting-Prozesse entwickelt wurden – keine generischen HR-Tools, sondern konkrete Anwendungen für Menschen, die täglich im Recruiting-Game stehen.
Und das Ganze in einem Umfeld, das anders ist als klassische Messen: Festival-Vibes statt Hochglanz-Kongress. Mit Streetfood, Networking-Zonen, Podcast-Lounge, Meet-ups am Stand, Chillout-Flächen und unserer After-Show-Party im Biergarten-Style schaffen wir eine Atmosphäre, in der sich auch Recruiting-Expert*innen mit vollem Kalender Zeit nehmen, um sich weiterzubilden, auszutauschen – und auch einfach mal durchzuatmen.
Kurz gesagt: Die TALENTpro ist der Ort, an dem Recruiting wirklich zu Hause ist. Fachlich tief. Erfrischend anders. Und genau am Puls dessen, was die Branche jetzt bewegt.
RE Redaktion: Ihr habt immer ein offenes Ohr für Feedback. Was waren die 3 wichtigsten Rückmeldungen von Besuchern und Ausstellern dieses Jahr, und wie plant ihr, diese in Zukunft, z.B. beim nächsten TALENTpro Expofestival am 17. und 18. Juni 2026 umzusetzen?
Christoph Metz: Wir befinden uns in einem kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess und nehmen das Feedback von Besucher*innen und Ausstellern sehr ernst. Ein zentrales Thema war die inhaltliche Qualität der Vorträge – hier wurde positiv hervorgehoben, dass wir bewusst auf werbliche Inhalte und Produktplatzierungen verzichten. Das wollen wir weiter stärken, indem wir noch gezielter auf echte Praxisimpulse und Wissenstransfer setzen.
Ein weiterer Punkt war das Thema Verpflegung: Gerade zu Stoßzeiten kam es zu längeren Wartezeiten an den Foodtrucks. Auch wenn sich solche Spitzen nicht ganz vermeiden lassen, prüfen wir bereits jetzt, wie wir mit einer optimierten Auswahl und höheren Anzahl an Foodtrucks die Versorgung im nächsten Jahr verbessern können.
Und drittens wurde uns gespiegelt, wie wertvoll das Networking-Erlebnis auf der TALENTpro ist – das nehmen wir zum Anlass, 2026 noch mehr gezielte Begegnungsräume und Formate für den persönlichen Austausch zu schaffen.
RE Redaktion: Das sind wichtige Ansatzpunkte und der Ausblick auf 2026 steigert die Vorfreude auf die TALENTpro 2026. Wir wünschen dir gutes Gelingen in deinem neuen „alten“ Wirkungskreis und danken dir vielmals für das Gespräch.
Übrigens, vom 14.10.-16.10.2025 findet die TALENTpro Onlinekonferenz statt. Und hier geht’s zur kostenlosen Anmeldung.
Gesprächspartnerprofil
Christoph Metz ist Bereichsleiter HR-Messen beim HRM Institute und Projektleiter der TALENTpro. Der Wirtschaftswissenschaftler (Universität Mannheim) hat in seiner Karriere umfangreiche Erfahrungen zum Messemanagement, Business Development und Vertrieb im HR/Recruiting-Bereich sammeln können und ist sehr gut vernetzt in der Recruiting und HR Szene. Mehr Infos auf LinkedIn.