Das IAB-Arbeitsmarktbarometer Oktober 2023 setzt Negativtrend fort

IAB-Arbeitsmarktbarometer Oktober 2023 Ausschnitt Quelle IAB

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) setzt seinen Negativtrend fort. Im Oktober verzeichnete der Frühindikator einen Rückgang um 0,4 Punkte im Vergleich zum Vormonat und liegt nun bei 99,5 Punkten, was erneut unter der neutralen Marke von 100 liegt.

Abgesehen von der ersten Welle der Corona-Pandemie stand das IAB-Arbeitsmarktbarometer noch nie so tief. Doch dieser Abwärtstrend ist nicht auf Deutschland beschränkt. Das European Labour Market Barometer verzeichnet bereits den sechsten aufeinanderfolgenden Rückgang und steht mit 99,1 Punkten noch deutlicher unter der kritischen Marke.

Enzo Weber, der Leiter des IAB-Forschungsbereichs “Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen”, warnt vor einem harten Winter für den Arbeitsmarkt. Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers, die die Arbeitslosigkeitsvorhersage enthält, rutschte im Oktober mit einem Minus von 0,7 Punkten weiter in den negativen Bereich und erreicht jetzt 96,4 Punkte. Weber weist darauf hin, dass die Arbeitsagenturen erwarten, dass der wirtschaftliche Abschwung die Arbeitslosigkeit weiter ansteigen lassen wird.

Positiv immerhin ist, dass die Beschäftigungskomponente noch im grünen Bereich liegt, obwohl sie im Oktober um 0,1 Punkte auf 102,6 Punkte gesunken ist. Die Beschäftigungsaussichten sind also immer noch positiv, wenn auch im Vergleich zum Frühjahr spürbar gedämpft.

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Das European Labour Market Barometer spiegelt ähnliche Trends wider. Es sank nur leicht um 0,2 Punkte im Vergleich zum Vormonat, erreichte jedoch mit 99,1 Punkten einen schwächeren Wert als das deutsche Barometer. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit bleibt weiterhin stark negativ, bei aktuell 97,4 Punkten. Die Beschäftigungskomponente liegt bei 100,9 Punkten, was einen Rückgang von 0,3 Punkten im Vergleich zum Vormonat bedeutet. Obwohl die Beschäftigungsaussichten immer noch knapp im positiven Bereich liegen, ist auch hier ein spürbarer Rückgang zu verzeichnen.

Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern zeigen die Arbeitsmarktaussichten im Oktober einen negativen Trend. IAB-Ökonom Enzo Weber erklärt dies mit der schwächelnden Weltkonjunktur nach der Energiekrise, die auch die europäischen Arbeitsmärkte beeinflusst.

Insgesamt steht der Arbeitsmarkt vor Herausforderungen, und es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickelt.