Verwenden Sie Sprechsprache! – Textertipps für Bewerberkorrespondenz, Anzeigen und Karriereseite

Textertipps Bewerberkorrespondenz

Recruiting Impuls | Manche Bewerberkorrespondenz liest sich wie ein Behördenbrief. Manche Stellenanzeige wirkt wir ein Forderungsbescheid und manche Karriereseite ist so nüchtern wie eine Gebrauchsanweisung. Grund dafür sind Substantivierungen, Passivformulierungen und Satzmonster. So formuliert würden Sie wahrscheinlich nie sprechen.

Besser schreiben wie man spricht – 5 Textertipps, wie es Ihnen gelingt

  1. Nutzen Sie weniger Nominalstil. Dabei wandeln Sie Verben zu Substantiven um. Es entstehen typische Endungen wie -keit, -heit, -ung, -tät. Beispiel: “Zur Vereinbarung eines Interviewtermins rufen Sie uns bitte an” könnten Sie ersetzen durch “Rufen Sie uns bitte an. Dann vereinbaren wir einen Interviewtermin.” Manchmal werden Verben auch direkt zum Substantiv. So könnten Sie statt “Wir freuen uns auf das Kennenlernen” auch sagen “Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen.”
  2. Lassen Sie Funktionsverb-Gefüge weg. Dabei kombinieren Sie Substantive mit Verben. Beispiel: “Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung” oder “Wir bedanken uns für das von Ihnen zum Ausdruck gebrachte Interesse”. Sagen Sie lieber: “Bei Fragen sprechen Sie uns einfach an” oder “Vielen Dank für Ihr Interesse”.
  3. Vermeiden Sie Passivformen. Formulieren Sie öfter aktiv. Beispiel: “Wir haben Ihre Bewerbung geprüft” statt “Ihre Bewerbung wurde von uns geprüft.”
  4. Vergessen Sie Hilfsverben wie “würden”, “können”, “möchten”. Beispiel: Wir möchten Sie einladen.” Hier schreiben Sie besser: “Wir laden Sie ein”. Und statt “Wir würden uns freuen, Sie kennenzulernen” formulieren Sie lieber “Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen.”
  5. Verzichten Sie auf Satzmonster: Unterbrechen Sie lange Sätze mit Nebensätzen und Einschüben einfach mal durch einen Punkt und machen mehrere Sätze daraus.

Besser zu verstehen – weniger unpersönlich, abstrakt und steif

Mit diesen Veränderungen erreichen Sie mehrere Ziele:

  • Der Leser fühlt sich persönlicher angesprochen. Dadurch halten Sie ihn am Text.
  • Ihre Botschaft wird schneller und richtig verstanden.
  • Sie zeigen Wertschätzung gegenüber dem Leser, weil Sie ihm Lesekomfort bieten und nicht seine Zeit stehlen.

All das wirkt sich positiv auf Ihre Wahrnehmung als Arbeitgeber aus und trägt zu einer besseren Candidate Experience bei.

* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.

Ruth Böck
Ruth Böck
Hallo, ich bin einer der Köpfe von upo - Bausteine für Rekrutierungserfolg. Als #RecruitingStarkMacher unterstützen wir Recruiter, mit einem echt starken Recruiting einen erlebbaren Unterschied zu machen. Und so mehr Rekrutierungserfolg zu erzielen. Außerdem bin ich Initiatorin und Mitmacherin dieses Fachportals Rekrutierungserfolg.de. Wenn dir meine Beiträge gefallen, dann trage dich hier gerne für unser upo Magazin mit Tipps & Hinweisen für #RecruitingStarkMacher ein.