Bewerberbefragung zeigt Manko in Interviewführung

Bewerberbefragung

Backstage | Rückmeldungen aus erster Hand sind immer auch Chancen für Veränderungen. Denn sie halten einem den Spiegel vor. Das zeigt auch eine Bewerberbefragung, die wertvolle Anstöße für punktuelle Optimierungen von Interviews gegeben hat.

Durch eine Newcomer-Befragung in 2016 hatte unser Auftraggeber bereits einige wertvolle Hinweise zu seinem Recruiting-Prozess erhalten. 2017 entschied er sich, bei ausgewählten Stellenbesetzungen eine von upo konzipierte Online-Bewerberbefragung durchzuführen, um weitere Hinweise insbesondere auch zum Interview als Auswahlverfahren zu erhalten. Im 4. Quartal 2017 endete die Befragung und die Ergebnisse wurden ausgewertet.

Ergebnis der Bewerberbefragung

Und in der Tat: die Umfrage gibt wichtige Hinweise zu den Stärken und Verbesserungsbedarfen durchgeführter Interviews. Und sie zeigen auch interessante Unterschiede zwischen den beiden obligatorischen Interviewrunden auf, die unterschiedlich im Hinblick auf die (Erfahrung der) Interviewer besetzt sind.

Folgen

Die Ergebnisse der Bewerberbefragung bestärken das Unternehmen darin, die geplante Einführung eines Interviewleitfadens in die Tat umzusetzen. Auch ist eine Umstellung des Auswahlprozesses – was wird in welchem Interview von wem hinterfragt – geplant.

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Ende 2017 startete eine weitere wichtige Maßnahme: die Führungskräften konnten an einem Inhouse-Training teilnehmen und sich so mit verschiedene Interview-Techniken entlang der typischen Phasen eines Interviews vertraut machen: Fachfragen stellen, Bewerbungsmotivation hinterfragen, soziale und persönliche Kompetenzen erkunden etc. Außerdem wurden sie auch auf ihre Rolle zur Gestaltung einer positiven Candidate Experience in Interviews sensibilisiert.

Eine Maßnahme: Interviewtraining

One size fits all – bei Trainings oft ein Modell, das praktiziert wird. Bei offenen Seminaren wird darüber versucht, möglichst viele Teilnehmer zu gewinnen. Bei Inhouse Seminaren ist es oft so, dass Unternehmen zum Festpreis möglichst viele Personen in die Trainings schicken wollen. Aber in beiden Fällen ist das keine ideale Lösung.

Egal wie man das Training inhaltlich und methodisch anlegt, bei einer sehr heterogenen Teilnehmergruppe sind immer einige Personen über-/unterfordert oder fühlen sich nicht auf Augenhöhe abgeholt. Das ist weder für den Lernerfolg noch für die Teilnehmerzufriedenheit optimal.

Anderer Erfahrungsbackground – andere Methodik

Auf Basis der Ergebnisse der Bewerberbefragung haben wir in Abstimmung mit dem Unternehmen die Inhouse-Interviewertrainings für Führungskräfte und Personaler nach erfahrenen und weniger erfahrenen Teilnehmern gesplittet. Wir haben zwar die gleichen Themen in den jeweiligen Trainings platziert, aber in die Methodik variiert. Bei den erfahrenen Teilnehmern sind wir stärker mit einem Ansatz des kollegialen Gruppen-Coachings in die Trainings gegangen; bei den weniger erfahrenen Teilnehmern mit klassischen Übungen und Trainingseinheiten.

Mehr Lernerfolg – mehr Zufriedenheit

Die Rückmeldungen der Teilnehmer zeigen: das war genau richtig – sie haben sich richtig abgeholt gefühlt, für sich wertvolle Anregungen und/oder Wissen zur Umsetzung mitgenommen und empfehlen die Trainings gerne weiter. Die Arbeitgeber haben zwar etwas mehr investiert, aber der Lernerfolg und das Signaling, nicht alle “über einen Kamm zu scheren” und Weiterbildung individuell und bedarfsorientiert zu gestalten, kompensiert das schnell.

* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.

Ruth Böck
Ruth Böck
Hallo, ich bin einer der Köpfe von upo - Bausteine für Rekrutierungserfolg. Als #RecruitingStarkMacher unterstützen wir Recruiter, mit einem echt starken Recruiting einen erlebbaren Unterschied zu machen. Und so mehr Rekrutierungserfolg zu erzielen. Außerdem bin ich Initiatorin und Mitmacherin dieses Fachportals Rekrutierungserfolg.de. Wenn dir meine Beiträge gefallen, dann trage dich hier gerne für unser upo Magazin mit Tipps & Hinweisen für #RecruitingStarkMacher ein.