Bewerberblick auf 2025: Optimismus trotz Krise

softgarden-Umfrage: Bewerberblick auf 2025 - Optimismus trotz Krise

Eine aktuelle Umfrage von softgarden, durchgeführt an der Jahreswende 2024/2025, beleuchtet die Erwartungen von 4.505 Bewerbenden für das Jahr 2025. Trotz zunehmender internationaler Krisen und politischer Instabilität in Deutschland zeigt sich ein überraschend optimistischer Blick auf die persönliche berufliche Zukunft. Die Studie liefert Einblicke in die gemischten Gefühle der Jobsuchenden und ihre Einschätzungen zur Arbeitsmarktentwicklung.

Zunehmende Krisen, positive Wirtschaftsentwicklung?

Die Mehrheit der Befragten, nämlich 72,4 %, geht davon aus, dass sich die internationalen Krisen im Jahr 2025 eher verschärfen werden. Auch die politische Stabilität in Deutschland wird von 53,2 % eher als abnehmend eingeschätzt. Diese pessimistischen Prognosen stehen jedoch im Kontrast zu den Erwartungen an die Wirtschaft: 60,9 % der Bewerbenden rechnen mit einer positiven wirtschaftlichen Gesamtentwicklung in Deutschland. Diese Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der globalen und politischen Lage und der wirtschaftlichen Perspektive deutet auf ein komplexes Stimmungsbild hin.

Arbeitsmarkt: Kandidatenfreundlich trotz steigender Arbeitslosigkeit?

Ein weiterer Widerspruch zeigt sich bei der Einschätzung des Arbeitsmarktes. Während 51,5 % der Befragten eine steigende Arbeitslosigkeit erwarten, sind 69,6 % dennoch davon überzeugt, dass der Arbeitsmarkt im Jahr 2025 grundsätzlich kandidatenfreundlich bleibt. Diese hohe Zahl deutet darauf hin, dass die Bewerbenden trotz der erwarteten Arbeitslosigkeit gute Chancen für sich selbst sehen. Nur 30,4 % der Befragten gehen davon aus, dass Arbeitgeber im kommenden Jahr wieder “am längeren Hebel” sitzen werden. Diese optimistische Sicht auf die eigene Position auf dem Arbeitsmarkt wird durch die Tatsache unterstrichen, dass 68,7 % der Bewerbenden aktiv auf der Suche nach besseren Arbeitgebern oder Jobs sind.

Optimismus trotz Krisen in der persönlichen Berufsentwicklung

Der persönliche Blick auf die beruflichen Aussichten und Einkommensmöglichkeiten im Jahr 2025 fällt überwiegend positiv aus. Ganze 57,4 % rechnen mit einer persönlich “sehr guten” Entwicklung, während weitere 33,6 % eine “gute” Entwicklung erwarten. Die größten negativen Auswirkungen auf die Berufsaussichten sehen die Befragten durch Kriege und internationale Krisen (54,9 %), strukturelle Krisen in der eigenen Branche (41,5 %) sowie den Klimawandel (33,3 %). Ein möglicher Regierungswechsel in Deutschland wird dagegen nur von 18,9 % als negativ für die eigene berufliche Situation angesehen, während 37,0 % sogar positive Auswirkungen erwarten. Eine relative Mehrheit von 44,2 % sieht jedoch keinen direkten Einfluss dieses Faktors.

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Bilanz für 2024: Arbeitsmarkt von der Krise erreicht

Die persönliche Bilanz für das Jahr 2024 fällt verhalten positiv aus: 53,5 % der Bewerbenden gaben an, dass es beruflich “gut” oder “sehr gut” lief. Dennoch war für 29,5 % das Jahr beruflich nur “ganz o. k.”, und für 17,0 % sogar “schlecht” oder “sehr schlecht”. Hier wird deutlich, dass die Krise im vergangenen Jahr auch in der Arbeitswelt angekommen ist. Im privaten Bereich ziehen hingegen 71,8 % eine positive Bilanz für 2024. Zahlreiche Kommentare der Bewerbenden verdeutlichen, dass Insolvenzen, Standortschließungen und Jobverluste sowie ein steigender Aufwand für Bewerbungen das Berufsleben im Jahr 2024 negativ beeinflusst haben. Die Aussage: „Viel zu viele Bewerbungen auf die gleiche Stelle, dadurch haben Unternehmen die Auswahl und Bewerber*innen den Nachteil“ verdeutlicht die erlebten Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt.

Kurz und knapp auf den Punkt

Die softgarden-Umfrage zeigt ein vielschichtiges Bild der Erwartungen von Bewerbenden für 2025. Trotz der Sorge um internationale Krisen und politische Instabilität in Deutschland herrscht ein überraschender Optimismus hinsichtlich der eigenen beruflichen Perspektiven und Chancen am Arbeitsmarkt vor. Der Arbeitsmarkt wird trotz erwarteter steigender Arbeitslosigkeit als grundsätzlich kandidatenfreundlich eingeschätzt. Die persönliche Bilanz für 2024 fällt gemischt aus, wobei die Krise in der Arbeitswelt angekommen ist.