Betriebe stellen Langzeitarbeitslose meistens über Arbeitsagenturen oder persönliche Kontakte ein

Bei 29 Prozent der Einstellungen von Langzeitarbeitslosen hatten die Betriebe die Stellen mithilfe der Arbeitsagenturen besetzt. 25 Prozent der Einstellungen von Langzeitarbeitslosen kamen über persönliche Kontakte zustande. An dritter Stelle stehen Initiativbewerbungen Langzeitarbeitsloser mit 14 Prozent. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Deutlich seltener führen die weiteren Besetzungswege zur Einstellung Langzeitarbeitsloser: Zeitungsinserate beispielsweise bei 8 Prozent der Einstellungen, private Vermittler bei 7 Prozent, eine Firmenhomepage bei 4 Prozent.
Langzeitarbeitslose, also Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, haben eine siebenmal geringere Chance einen Job zu finden als Arbeitslose, die weniger als ein Jahr arbeitslos sind. Die Chancen einer Beschäftigungsaufnahme aus Kurzzeitarbeitslosigkeit lagen im Jahr 2019 bei durchschnittlich 9,9 Prozent pro Monat, aus Langzeitarbeitslosigkeit lagen die Chancen dagegen bei 1,4 Prozent.

Im Vergleich zu Personen, die vor der Neueinstellung in einem anderen Betrieb beschäftigt waren, verdienen zuvor Langzeitarbeitslose 36 Prozent weniger. Kurzzeitarbeitslose erhalten 25 Prozent weniger als zuvor Beschäftigte. Dahinter stehen unter anderem Unterschiede bei der Qualifikation und bei den anderen Merkmalen der Bewerber sowie Unterschiede bei den einstellenden Betrieben – im Schnitt verdienen sowohl vormals Beschäftigte wie vormals Arbeitslose in der neuen Tätigkeit mehr als bei ihrer letzten Beschäftigung.

Bei Langzeitarbeitslosen gehen Bewerbungen über die Firmenhomepage im Vergleich zu einer Vermittlung über die Arbeitsagentur tendenziell mit einer höheren Entlohnung einher. Kurzzeitarbeitslose können höhere Einstiegslöhne erzielen, wenn sie sich über Stellenbörsen im Internet oder private Arbeitsvermittler erfolgreich bewerben.

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Die Dauer der neu aufgenommenen Tätigkeit ist bei vormals Arbeitslosen kürzer als bei Beschäftigten, die direkt von einer Tätigkeit in die nächste gewechselt sind. Während zuvor erwerbstätige Personen meist längerfristig im begonnenen Beschäftigungsverhältnis bleiben oder in eine weitere Beschäftigung wechseln, folgt für zuvor arbeitslose Beschäftigte relativ oft wieder eine Arbeitslosigkeit.

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter https://doku.iab.de/kurzber/2020/kb0620.pdf.

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