Die Kaserne ist auch Sicht von NichtakademikerInnen der beste Arbeitsplatz in Deutschland. Das ist das Ergebnis des aktuellen Trendence Fachkräfte Barometers für den in diesem Jahr 49.262 ArbeitnehmerInnen ohne akademischen Hintergrund befragt wurden. Damit ist die Studie die bisher umfangreichste Arbeitsmarkt-Studie dieser Art. NichtakademikerInnen machen gut drei Viertel der Beschäftigten auf dem deutschen Arbeitsmarkt aus. Neben der Bundeswehr wirken vor allem die großen Automobilbauer anziehend auf die befragten Fachkräfte. Unter den ersten sechs platzierten Arbeitgebern befinden sich gleich fünf aus der Autoindustrie, wovon Porsche der größte Satz (von Platz 10 auf 4) nach vorne gelang. Einen ähnlichen Sprung im Ranking verzeichnete die Deutsche Bahn, die sich auch aufgrund der aufmerksamkeitsstarken Einstellungsoffensive "Jobs für Deutschland" von Platz 22 auf 7 verbesserte. Zudem bemerkenswert: Der Technologie-Konzern Tesla startete als Newcomer im Trendence Ranking gleich von 0 auf Platz 25 durch. Hinsichtlich der Branchen steht der Öffentliche Dienst in der Gunst der Fachkräfte an der Tabellenspitze, gefolgt von der Automobilindustrie, der Gesundheitsbranche sowie dem Maschinen- und Anlagenbau.
"Der Trendence-Fachkräfte Barometer ist mit fast 50.000 TeilnehmerInnen in diesem Jahr so umfangreich wie nie zuvor und die bisher größte Arbeitsmarktstudie für dieses Segment. Die Ergebnisse zeigen, dass hier einiges in Bewegung ist. Vor allem Arbeitgeber aus dem Öffentlichen Sektor wie die Bundeswehr, aber auch die Bundesagentur für Arbeit oder das Auswärtige Amt haben deutlich an Attraktivität hinzugewonnen. Derartige Organisationen überzeugen Fachkräfte unserer Analyse zufolge mit Argumenten wie Jobsicherheit oder einem klaren Führungsmodell", so Robindro Ullah vom Trendence Institut zu den Ergebnissen des Rankings.
Hohe Jobzufriedenheit schließt Wechselwunsch nicht aus
NichtakademikerInnen zeichnet eine vergleichsweise hohe Jobzufriedenheit aus – mehr als zwei Drittel (68%) sind derzeit mit ihrem aktuellen Job zufrieden, 23% sogar sehr. Allerdings bedeutet diese Zufriedenheit nicht, dass Fachkräfte nicht offen für einen Arbeitgeberwechsel wären. Trotz der wirtschaftlich unsicheren Zeiten im Zuge der Corona-Krise schauen sich 42% der befragten Fachkräfte aktiv nach neuen Herausforderungen um, 29% tun dies eigenen Angaben zufolge allerdings nur ab und zu. Weitere 43% sind passiv auf Jobsuche, das heißt: Sie suchen zwar nicht aktiv, wären aber bei einem guten Angebot gesprächsbereit für einen Jobwechsel. Besonders aufmerksam hören sie dabei Unternehmen zu, die sie mit den genau richtigen Argumenten überzeugen. Herausstechende Attraktivitätsmerkmale sind dabei aus Sicht der StudienteilnehmerInnen die Themen Jobsicherheit (für 79% sehr wichtig), Wertschätzung unter Kollegen (71%), ein guter Führungsstil (61%) sowie eine faire Bezahlung (61%).
Auch nichtakademische Fachkräfte werden digitaler
Ein weiteres Ergebnis der Trendence-Analyse zeigt, das NichtakademikerInnen zusehends digitaler werden. So sind in diesem Jahr 28% der Befragten als digital-affin einzustufen – eine Steigerung um nahezu 12% im Vergleich zum letzten Jahr. Vor allem bei den Männern ist hier ein klarer Trend erkennbar. Waren im letzten Jahr noch 21% von ihnen als digital zu bezeichnen, liegt der Anteil aktuell bereits bei 38%. Bei den Frauen fiel die Steigerung von 12% auf 20% etwas geringer aber dennoch spürbar aus. Um die IT-Affinität der Befragten herauszufinden hatten die Studienmacher einen Fragenkatalog mit zahlreichen IT-Kriterien und Fähigkeiten entwickelt. Dies begann bei Fragen zur Fähigkeit eine Webseite erstellen zu können und endeten bei Kenntnissen zur DSGVO-Verordnung.
"Nichtakademische Fachkräfte machen den größten Teil der Beschäftigten in Deutschland aus. Daher ist ihre Sicht der Dinge auf den Arbeitsmarkt und seine Parameter besonders repräsentativ und für viele Arbeitgeber wichtig, denn der Mangel an Fachkräften ist längst nicht mehr nur ein Phänomen akademischer Arbeitskräfte – ganz im Gegenteil. Fachkräfte sind gefragt wie nie zuvor", so Robindro Ullah.