BAP Job-Navigator 11/2023: Bundesländerranking bei Stellenangeboten

BAP Job-Navigator 11/2023: Bundesländerranking bei Stellenangeboten Ausschnitt © BAP

Im BAP Job-Navigator 11/2023 wird die Entwicklung von Stellenangeboten in Deutschland im Oktober 2023 analysiert. Eine zentrale Beobachtung ist die Auswirkung der schwächelnden Konjunktur auf den Arbeitsmarkt. Unternehmen halten sich bei Neueinstellungen vermehrt zurück, was zu einem deutlichen Rückgang bei ausgeschriebenen Stellen führt. Mit einer landesweiten Abnahme von rund 10 Prozent im Vergleich zum Vormonat zeigen sich die Auswirkungen dieser wirtschaftlichen Entwicklung.

Entwicklung in den Bundesländern – Metropolen sind attraktiv

Die Unterschiede in dieser Entwicklung werden beim Vergleich der Bundesländer offensichtlich. Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern verzeichneten im Oktober 2023 die stärksten Rückgänge an ausgeschriebenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr, mit Abnahmen von 21 Prozent (Thüringen), 20 Prozent (Sachsen-Anhalt) und 16 Prozent (Mecklenburg-Vorpommern). Im Gegensatz dazu waren die Rückgänge in Berlin und Nordrhein-Westfalen mit 7,2 Prozent bzw. 7,5 Prozent weniger ausgeprägt.

Metropolen wie Hamburg, Bremen und Berlin präsentieren sich als äußerst attraktiv für Fachkräfte, mit 3,1, 2,8 bzw. 2,7 Jobangeboten pro 100 Bürgerinnen und Bürgern. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Ballungsräume nach wie vor eine starke Anziehungskraft auf Arbeitsuchende haben.

Ein genauerer Blick auf die regionalen Unterschiede zeigt, dass die meisten Jobangebote in den Flächenländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg zu finden sind. Nordrhein-Westfalen führt mit über 305.000 Stellenanzeigen, gefolgt von Bayern mit 289.000 und Baden-Württemberg mit 240.000 ausgeschriebenen Stellen. Dies spiegelt die Dynamik der Arbeitsplatzschaffung in diesen wirtschaftsstarken Regionen wider.

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Handel im Branchenvergleich mit den meisten Stellenangeboten

Eine wichtige Erkenntnis aus der Analyse betrifft die Branchen mit dem höchsten Fachkräftebedarf. In acht von 16 Bundesländern war der Handel die Branche mit den meisten ausgeschriebenen Stellen. Direkt dahinter folgt der Dienstleistungssektor, der in fünf Bundesländern an erster Stelle steht. Auffallend ist jedoch, dass die Industrie in Bundesländern wie Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg die meisten Jobs ausgeschrieben hat. Dies spiegelt möglicherweise die strukturellen Besonderheiten dieser Regionen wider.

Wachsende Bedeutung von Personaldienstleistern

Ein besonders interessanter Aspekt ist die wachsende Bedeutung von Personaldienstleistern bei der Besetzung freier Stellen. Diese spielen branchenübergreifend eine immer wichtigere Rolle und haben im Oktober 2023 in verschiedenen Bundesländern einen beträchtlichen Anteil an den ausgeschriebenen Stellenanzeigen. Insbesondere in Ostdeutschland zeigen Personaldienstleister einen überproportional hohen Anteil an der Schaltung von Stellenangeboten. Dies könnte mit dem Bevölkerungsrückgang und der erschwerten Rekrutierung in dieser Region zusammenhängen.

Fazit zum BAP Job-Navigator 11/2023

Die Analyse verdeutlicht die vielfältigen Herausforderungen, denen der Arbeitsmarkt gegenwärtig gegenübersteht. Die wirtschaftliche Lage hat direkte Auswirkungen auf die Anzahl und Verteilung der ausgeschriebenen Stellen. Während Metropolen wie Hamburg, Bremen und Berlin weiterhin attraktive Arbeitsmärkte bieten, sind Regionen wie Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern stärker von einem Rückgang der Jobangebote betroffen.

Die Bedeutung von Personaldienstleistern als Unterstützung bei der Besetzung von Stellenangeboten gewinnt an Relevanz und spiegelt die Notwendigkeit wider, flexibel auf die Herausforderungen des Arbeitsmarkts zu reagieren. Die weiteren Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt bleiben somit im Fokus, um mögliche Trends und zukünftige Veränderungen frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.