Ausgeprägter Wunsch an Arbeitszeitreduzierung bei Akademiker*in

Studie von Absolventa und Truffls in Zusammenarbeit mit dem Trendence Institut . Akademiker*innen wünschen sich reduzierte Arbeitszeit

Eine neue Studie der Jobbörsen Absolventa und truffls in Zusammenarbeit mit dem trendence Institut zeigt deutlich, was viele bereits vermutet haben: Hochqualifizierte Fachkräfte setzen zunehmend auf Flexibilität und eine bessere Work-Life-Balance. Besonders Teilzeitmodelle und die 4-Tage-Woche stehen bei Akademiker*innen hoch im Kurs. Unternehmen, die diese Trends ignorieren, könnten es schwer haben, die besten Talente für sich zu gewinnen.

Die Wunsch-Arbeitszeit: 34 Stunden pro Woche

Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig: Im Durchschnitt wünschen sich Akademiker*innen eine Wochenarbeitszeit von etwa 33,8 Stunden. Diese Zahl liegt knapp über dem Umfang einer klassischen 4-Tage-Woche. Der Wunsch nach mehr Freizeit und weniger Stress ist unverkennbar. Fast 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die 4-Tage-Woche als attraktiv oder sogar sehr attraktiv empfinden.

Aber warum wollen so viele Menschen weniger arbeiten? Ein wesentlicher Grund ist das Bedürfnis nach einer besseren Balance zwischen Beruf und Privatleben. Gerade hochqualifizierte Fachkräfte, die oft in anspruchsvollen Jobs arbeiten, leiden unter Stress und Überlastung. Die Reduktion der Arbeitszeit könnte hier Abhilfe schaffen – so die Hoffnung vieler Befragter.

Weniger Stress und mehr Gesundheit als zentrale Motive

Die Studie zeigt, dass eine bessere Work-Life-Balance für rund zwei Drittel der Befragten das Hauptmotiv für Teilzeitarbeit ist. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Wunsch nach mehr Zeit für private Aktivitäten, der von 57 Prozent der Teilnehmer*innen genannt wurde. Diese Zahlen unterstreichen, wie sehr der Wunsch nach persönlichem Freiraum im Berufsleben angekommen ist.

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Stress und Gesundheit spielen ebenfalls eine zentrale Rolle. Knapp 54 Prozent der Befragten nannten Stressreduktion als wichtigen Grund für ihre Präferenz von Teilzeitmodellen. Die gesundheitlichen Vorteile einer reduzierten Arbeitszeit sind offensichtlich: Weniger Stress kann zu besserer psychischer und physischer Gesundheit führen, was wiederum zu einer höheren Arbeitszufriedenheit beiträgt.

Finanzielle Hürden: Der größte Knackpunkt

So attraktiv Teilzeitarbeit und die 4-Tage-Woche auch sein mögen, finanzielle Bedenken stellen für viele ein erhebliches Hindernis dar. Rund 82 Prozent der Befragten nannten das geringere Einkommen als Hauptgrund gegen Teilzeitarbeit. Auch die Angst vor einer reduzierten Altersvorsorge und schlechteren Aufstiegschancen spielt eine Rolle. Viele Akademiker*innen fühlen sich zwischen dem Wunsch nach mehr Freizeit und den finanziellen Zwängen hin- und hergerissen.

Das zeigt deutlich: Arbeitgeber müssen nicht nur flexible Arbeitsmodelle anbieten, sondern auch attraktive Vergütungsstrukturen schaffen, die den Wechsel in Teilzeit erleichtern. Andernfalls bleibt das Angebot für viele hochqualifizierte Fachkräfte nur Theorie.

Teilzeit als Wettbewerbsvorteil für Unternehmen

Was bedeutet das für Arbeitgeber? Die Studienergebnisse bieten klare Handlungsanweisungen. Teilzeitmodelle und die 4-Tage-Woche sind nicht nur nette Benefits – sie könnten der Schlüssel zur erfolgreichen Mitarbeiterbindung und -gewinnung sein. Unternehmen, die solche Modelle anbieten, sollten dies aktiv in ihrer Kommunikation hervorheben. Besonders in Branchen, in denen Stress und Überlastung häufig vorkommen, kann dies ein entscheidender Vorteil im Wettbewerb um die besten Talente sein.

Gerade in der aktuellen Arbeitsmarktsituation, in der der Fachkräftemangel in vielen Bereichen spürbar ist, sind innovative Arbeitszeitmodelle ein klarer Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die hier flexibel sind, können sich positiv abheben und den gestiegenen Ansprüchen ihrer Mitarbeitenden gerecht werden.

Maßnahmen zur Stressreduzierung: Mehr als nur Teilzeit

Es reicht jedoch nicht aus, einfach nur die Arbeitszeit zu reduzieren. Unternehmen müssen auch gezielte Maßnahmen ergreifen, um das Stresslevel ihrer Mitarbeitenden zu senken. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten sind ein guter Anfang, aber auch andere Maßnahmen wie Jobsharing-Modelle oder Unterstützung bei der Kinderbetreuung könnten den Unterschied machen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Umgang mit Überstunden. Klare Regelungen zu Überstunden und Pausen sollten fest etabliert werden, um Burnout und Überlastung zu vermeiden. Regelmäßige Feedbackgespräche mit Mitarbeitenden und eine gute Kommunikation zwischen Führungskräften und Teammitgliedern tragen ebenfalls dazu bei, Stress zu reduzieren und eine gesunde Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Auch die Gestaltung des Arbeitsplatzes spielt eine Rolle. Ergonomische Büromöbel, Ruheräume und andere Maßnahmen, die die Gesundheit der Mitarbeitenden fördern, sollten zum Standard gehören. Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden vergünstigten Zugang zu Sport- und Wellnessangeboten bieten, tun ebenfalls einen wichtigen Schritt, um das Wohlbefinden ihrer Belegschaft zu verbessern.

Der Blick in die Zukunft: Arbeitgeber müssen umdenken

Die Studie von Absolventa, truffls und dem trendence Institut verdeutlicht, dass sich der Arbeitsmarkt im Wandel befindet. Akademiker*innen wünschen sich eine bessere Work-Life-Balance und mehr Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeit. Unternehmen, die diese Wünsche ernst nehmen, können sich im Wettbewerb um die besten Talente einen klaren Vorteil verschaffen.

Doch es reicht nicht, einfach nur Teilzeitmodelle anzubieten. Um wirklich attraktiv zu sein, müssen Arbeitgeber ein umfassendes Paket schnüren, das finanzielle Anreize, Stressmanagement-Maßnahmen und Flexibilität in der Arbeitsgestaltung umfasst. Wer hier zögert, riskiert, den Anschluss zu verlieren – und damit wertvolle Fachkräfte.

In einer Arbeitswelt, die immer schneller und komplexer wird, ist die Balance zwischen Arbeit und Privatleben wichtiger denn je. Unternehmen, die dies verstehen und aktiv fördern, werden langfristig die Nase vorn haben.