Arbeitsmarkt 2025: Personalbedarf und Fachkräftemangel im Wandel

Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q4 2024 - Arbeitsmarkt 2025 Ausschnitt Quelle Randstad Deutschland

Das Jahr 2025 bringt Veränderungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt mit sich. Unternehmen reagieren auf die wirtschaftlichen Entwicklungen und passen ihre Personalstrategien an. Die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q4 2024 zeigt, dass die Situation differenziert zu betrachten ist: Während einige Unternehmen Stellen abbauen, bleibt der Fachkräftemangel ein wichtiges Thema. Insgesamt zeigt sich ein dynamisches Bild mit unterschiedlichen Entwicklungen je nach Branche und Unternehmensgröße.

Personalbestand: Stabilität und Veränderungen

Viele Unternehmen planen, ihren Personalbestand im Jahr 2025 stabil zu halten. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen (49 %) verfolgt diese Strategie. Ein Teil der Unternehmen (22 %) plant sogar eine Erhöhung des Personalbestandes, während 24 % eine leichte Reduzierung erwarten. Starke Rückgänge sind mit 3 % eher selten. Die Industrie ist hierbei eine Ausnahme, denn dort planen 39 % der Unternehmen einen Personalabbau. Kleine Unternehmen halten mit 61 % am häufigsten ihren Personalbestand stabil, während bei großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sowohl die Aufstockung (30 %) als auch die Reduzierung (37 %) des Personalbestands am stärksten ausfallen. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die Personalplanung stark von der Größe und der Branche des jeweiligen Unternehmens abhängt.

Lohnentwicklungen: Gehaltssteigerungen im Dienstleistungssektor

Die Löhne entwickeln sich im Jahr 2025 überwiegend positiv. Drei Viertel der befragten Unternehmen planen eine Gehaltserhöhung von durchschnittlich 4,2 %. Besonders der Dienstleistungssektor sticht hier mit einem Anstieg von 4,6 % hervor, wobei 80 % der Unternehmen in diesem Bereich eine Anpassung der Gehälter planen. Zum Dienstleistungssektor zählen unter anderem Pflege, Bildung, Verwaltung, Handel und Logistik. Interessant ist auch, dass kleinere Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern mit 4,6 % die höchsten Steigerungen vorsehen, während Großunternehmen (500+ Mitarbeiter) mit durchschnittlich 3,9 % geringere Erhöhungen planen. Unternehmen mittlerer Größe (250–499 Mitarbeiter) sehen die geringsten Erhöhungen mit durchschnittlich 3,5 % vor.

Fachkräftemangel: Eine differenzierte Betrachtung

Der Fachkräftemangel wird von den Unternehmen differenzierter wahrgenommen. Nur noch 37 % der Unternehmen, die Personal suchen, berichten von einem allgemeinen Bewerbermangel – im Vorjahr waren es noch 54 %. 42 % empfinden die Situation als wechselhaft, was einen Anstieg von 8 % seit 2023 bedeutet. Besonders kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern spüren den Mangel an Bewerbern stark (44 %). Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern beschreiben die Situation am häufigsten als “wechselhaft” (55 %). Laut Richard Jager, CEO Randstad DACH, befindet sich der Arbeitsmarkt in einer neuen Phase. Qualifiziertes Personal werde zwar weiterhin gesucht und mit steigenden Löhnen beworben, aber die Verfügbarkeit hänge stark von Berufsgruppen, Regionen oder saisonalen Schwankungen ab. Hier sei eine Personalstrategie gefragt, die Flexibilität und Weitsicht vereint.

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Kurz und auf den Punkt

Der Arbeitsmarkt in Deutschland zeigt sich im Jahr 2025 vielschichtig. Während einige Unternehmen ihren Personalbestand stabil halten oder sogar erhöhen, planen andere Stellenreduzierungen. Die Lohnentwicklung ist überwiegend positiv, wobei der Dienstleistungssektor und kleinere Unternehmen die größten Zuwächse verzeichnen. Der Fachkräftemangel wird differenzierter betrachtet, und die Situation wird von vielen Unternehmen als wechselhaft empfunden. Eine flexible und weitsichtige Personalstrategie ist daher für Unternehmen entscheidend, um erfolgreich auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu reagieren.